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Scheibenwelt: Nanny Oggs KochbuchNanny Oggs Kochbuch
Bewertung:
(3.0)
Von: Philipp Tessin
Alias: Levold
Am: 07.01.2006
Autor:Terry Pratchett
Typ:Roman
System:---
Setting:Scheibenwelt
VerlagGoldmann / Randomhouse
ISBN/ASIN:3-442-46081-6
Inhalt:174 Seiten, Softcover
Sprache:n/a

Nanny Oggs Kochbuch

Design/ Layout

Der Umschlag ist in der Optik eines nostalgischen Kochbuches gehalten, allerdings sollte bei den dargestellten Zutaten die Ratte schon etwas stutzig machen.

Die Illustrationen des Buches stammen aus der Feder von Paul Kidby, dem Haus- und Hofzeichner von Terry Pratchett. Die Zeichnungen sind damit wieder auf gewohnt hohem Niveau.

 

Inhalt

Das Buch ist grob in zwei Teile untergliedert.

Der erste Teil enthält 50, für die Scheibenwelt typische Rezepte, die von bekannten Gestalten der Scheibenwelt beigesteuert wurden, z.B. Lord Vetinari, Patrizier von Ankh- Morpork oder Frau Allesweiß, der Haushälterin der Unsichtbaren Universität. So findet man hier den berühmten Erdbeerwackler oder auch das Rezept für Zwergenbrot. Allerdings sollte man nicht erwarten, hier „authentische“ Scheibenweltrezepte zu finden. Alle Rezepte sind mit herkömmlichen Zutaten zuzubereiten, und selbst das Zwergenbrot ist genießbar und taugt nicht als Waffe.

Der zweite Teil befasst sich dann mit der Etikette. So kann man diesem Teil entnehmen, wie man sich korrekt gegenüber Untoten benimmt, erfährt etwas über korrekte Tischsitten, Benehmen bei einem Ball oder auch die Sprache der Blumen. Einige Teile mussten allerdings aufgrund ihres frivolen Inhaltes wieder aus dem Buch genommen werden.

Abgerundet wird das Buch durch ein Vor- und Nachwort der „Autorin“, sowie Notizen die sich der Lektor und der Verleger gegenseitig geschrieben haben.

 

Fazit:

Wer hier ein typisches Kochbuch erwartet, liegt natürlich falsch. Die Rezepte kann man zwar alle nachkochen, aber in erster Linie geht es darum, die Stimmung der Scheibenwelt hier wiederzugeben. So ist das Rezept von Lord Vetinari für „Wasser und Brot“ oder der Beitrag von Absolut Bekloppter Johnson gibt die Menge der Zutaten in Tonnen an.
Der Rezeptteil des Buches wirkt leider sehr gezwungen lustig. Die Idee Gerichte anzüglich zu dekorieren entspricht zwar dem Charakter von Nanny Ogg, wird aber nach dem dritten Rezept doch sehr langweilig. Terry Pratchett ist an dem Versuch gescheitert, ein Buch mit nachkochbaren Rezepten zu schreiben und dabei gleichzeitig den Charme der Scheibenwelt einzufangen.
Das Kapitel über Etikette ist wiederum recht amüsant zu lesen. Nanny Ogg gibt sich in gewohnter Hexenmanier dreist und selbstbewusst. Allerdings muss man sagen, dass viele der Vorschläge dem Leser schon aus anderen Büchern bekannt sein dürften, ebenso ihre Ansichten über Benimm oder ähnliches.

 

Dieses Buch ist nur etwas für die Die- Hard- Fans der Scheibenwelt. Als Kochbuch ist es unnötig, und wer die Romane nicht kennt, wird viele Anspielungen oder Witze nicht verstehen. Eher ein Buch für diejenigen, die ihre Sammlung komplettieren möchten.