Sharner Kobold Sharner Kobold

 

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Unspeakable Vault (of Doom) Vol. 1 + 2
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 06.04.2008
Autor:Francois Launet
Typ:Comic
Setting:Cthulhu
VerlagPegasus Press
ISBN/ASIN:3-937826-09-2 + 978-3-937826-69-1
Inhalt:Beide 104 Seiten, Softcover
Sprache:Englisch

Welcome to the Vault / G.O.Os on the loose

Reading this book is dangerous to your sanity.. Gnark Gnark!...

 

The Unspeakable Vault of Doom ist für viele Cthulhu- und Internet-Fans schon seit einigen Jahren ein Begriff. Regelmäßig erscheinen neue Strips des (wahn)witzigen Comics, der an Lovecraft’s Cthulhu angelehnt ist, auf der Website des französischen Erfinders und Zeichners, der sich selbst Goomi nennt. Längst schon ist diese Strip-Reihe ein Klassiker. Die Veröffentlichung in gedruckter Form war demnach zu erwarten. Mittlerweile gibt es schon das zweite Heft, weswegen diese Rezension einfach die beide bisher erschienenen Bände behandelt.

 

Erster Eindruck:

Der erste Eindruck beider Hefte ist sehr gut. Hochglanzcover, Hochglanzseiten und ein ansprechendes Design sowie Layout zeugen davon, dass die Macher sich Gedanken gemacht und Mühe gegeben haben. Der Comic wirkt abwechslungsreich gestaltet. Seiten mit den normalen Comicstrips wechseln sich mit ganzseitigen Illustrationen ab, die entweder eine witzige Situation zeigen oder in Form einer Werbung gestaltet sind. Das lockert das Ganze recht gut auf. Der erste Gesamteindruck ist deswegen wirklich sehr gut.

 

Inhalt:

Der „Vault of Doom“ Comic ist keiner, welcher eine fortlaufende Geschichte erzählt. Im Prinzip findet man die Strips von der Website, die seit Jahren dort veröffentlicht werden hübsch zusammengelegt in diesem Buch. Aber auch neue Strips und großformatige Illustrationen finden sich in diesem Comic, so dass auch langjährige Leser der Website auf ihre Kosten kommen.

Wie zuvor bereits gesagt, gibt es verschiedene Arten von Strips in diesem Comic (ganz wie es auch auf der Website der Fall ist). Zum einen findet man die normalen Strips, die aus drei oder vier Einzelbildern bestehen und kleine lustige Szenen zeigen, zum anderen gibt es eben die bekannten großformatigen Strips, die in der Regel nur aus einem großen Bild bestehen und eine einzelne Situation zeigen. Einige dieser Strips sind als Werbung aufgezogen (Beispiel: Cthulhu Pizzawerbung), andere bilden einen fortlaufenden Running-Gag (Beispiel: God’s Amusement).

Eine Geschichte, die erzählt wird, gibt es wie gesagt nicht, aber die Strips an sich sind zu 80-90% recht lustig, vor allem dann wenn man sich ein wenig mit dem Cthulhu-Mythos auskennt.

 

Qualität & Übersetzung

Die Qualität der Illustrationen von Francois „Goomi“ Launet entspricht denen der Strips von der Website. Der Goomis Stil ist dabei klassisch für Comicstrips: Klar strukturierte Zeichnungen mit einem sehr witzigen, überzeichneten Look der Charaktere - in diesem Fall natürlich die verschiedenen „Alten Götter“ des Cthulhu-Mythos, angeführt durch Cthulhu selbst. Menschliche Charaktere (Kultisten) sind bei „Vault of Doom“ sowieso nur Götterfutter und werden aus diesem Grund sowohl gesichts- als auch namenlos dargestellt. Eine dezente und nicht zu knallige Koloration rundet die Optik des Artworks dabei ab.

Die Güte in Bezug auf die Witzigkeit der einzelnen Strips variiert schon um einiges. Einige der Strips sind eher mau, die große Mehrheit ist allerdings wirklich klasse und immer wieder muss der Leser schmunzeln oder gar herzhaft lachen, sofern er die englischsprachigen Anlehnungen an Cthulhu denn versteht.

Englisch? Ja genau, englisch! Obwohl beide Bücher bei Pegasus Press verlegt werden, haben die Jungs aus dem deutschen Friedberg auf eine Übersetzung der Strips verzichtet. Sicherlich wird das einige Fans traurig stimmen, aber die Strips sind eigentlich immer leicht verständlich und im Original sind einige Phrasen einfach besser. Auf der anderen Seite sollten sich gerade die Pegasus-Leute gut mit den Cthulhu-Übersetzungen auskennen, denn schließlich verlegen sie ja das deutsche Cthulhu RPG. Wie dem auch sei, die nicht vorhandene Übersetzung tut beiden Comicheften keinen Abbruch.

 

Fazit:

Beide vorliegenden „Unspeakable Vault of Doom“ Comichefte sind wirklich erstklassig. Nicht nur werden in den englischsprachigen Comics die Strips der bekannten Website in Druckform dargereicht, sondern auch neue Strips haben ihren Weg in die Hefte gefunden, so dass auch altgesottene Fans auf ihre Kosten kommen. Der Stil der Illustrationen ist frisch und witzig, dabei aber auch klar und gut strukturiert gehalten. Die Witzigkeit der Strips variiert zwischen durchschnittlich und hervorragend, wobei letzterer Teil deutlich überwiegt.

Fans der „Vault of Doom“ Strips sollten auf jeden Fall einen oder zwei Blicke auf die beiden Comichefte von Pegasus Press riskieren. Fhtagn!