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Conan 3 - Der Elefantenturm u.a. Geschichten
Bewertung:
(4.3)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 17.06.2008
Autor:Kurt Busiek, Cary Nord, nach Robert E. Howard
Übersetzer:Michael Strittmater
Typ:Graphic Novel / Comic
Setting:Conan (Hyperborea)
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-281-7
Inhalt:160 Seiten, Softcover, Sammelband
Sprache:Deutsch

Conan und der Elefantenturm...

Vorab:

Leider sind die Bände 3 – 6 der neuen Conan-Reihe derzeit eher schwer zu bekommen, weswegen auch die Rezensionen leider auf sich warten lassen. Es soll aber in Kürze Reprints geben.

 

Der vorliegende Band beinhaltet sechs US-Einzelhefte, die die Geschichte um Conan und den Elefantenturm erzählen, auch wenn die einzelnen Geschichten quasi in sich abgeschlossen sind. Die Geschichten heißen: „Der Berg Uskuth“, „Die Stadt der Diebe“, „Die Krone von Tiamat“, „Der Elefantenturm“, „Der Prinz der Diebe“ und „Das Herz von Yag-Kosha“

 

Inhalt: (Vorsicht Spoiler!!)

Im letzten Band geriet Conan mit Thoth-Amon aneinander. Anschließend hat Conan sich einem Händler und seiner kleinen Karawane angeschlossen, deren Ziel Aquilonia ist.

Als er von zwei hübschen Frauen erst verführt und dann bestohlen wird, führt die Verfolgung Conan an den Berg Uskuth, wo er gegen seltsame Dämonen antreten muss.

In der „Stadt der Diebe“ ist Conan in aller Munde nachdem er die so genannte Schale von Marduk gestohlen hat. Doch die Schale abzusetzen ist schwer. Aber Conan wäre nicht Conan, wenn er nicht den besten Hehler der Stadt auftreiben könnte. Als dieser jedoch versucht, ihn zu hintergehen, geraten die beiden aneinander. Dann lernt Conan die schöne Tinanna kennen. Als Conan später die Krone von Tiamat aus dem Tempel stiehlt, setzt er etwas wirklich Scheußliches frei, das nur das Ziel hat, die heilige Krone wiederzuerlangen. Dumm für Tinanna, dass sie im falschen Augenblick gierig wird. Letztendlich macht sich Conan zum Elefantenturm auf, um das sagenumwobene Elefantenherz zu stehlen. Als er vor den Mauern des scheinbar uneinnehmbaren Turms steht, trifft er auf Taurus, den Prinzen der Diebe, und tut sich mit diesem zusammen. Doch keiner der Beiden rechnet mit dem, was sie im Turm erwartet…

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Natürlich sind auch weiterhin Kurt Busiek und Cary Nord vornehmlich für die neue Conan-Reihe verantwortlich, auch wenn sie sich für die Elefantenturm-Story mit Michael Kaluta einen Gastzeichner ins Boot geholt haben.

Kurt Busiek erzählt auch weiterhin die Abenteuer des Cimmeriers möglichst nahe an den Ideen und Niederschriften von Robert E. Howard. Dabei hält er sich nach eigenen Aussagen an die Chronologie, die Conan-Fans bereits in den 30er Jahren zusammengestellt haben und die sogar von Howard persönlich kommentiert und erweitert wurde. Lücken werden mit eigenen Ideen aufgefüllt oder ausgeschmückt - kommt der Autor zu einem Punkt der Geschichte, zu der Howard selbst etwas geschrieben hat, so wird dies adaptiert.

Diese Vorgehensweise spürt man deutlich, denn die Conan-Comicreihe wirkt authentisch und hält sich ziemlich gut an die Vorgaben des Conan-Schöpfers. Busiek versteht es, die Abenteuer in das Comic-Format zu bringen und sie perfekt in Szene zu setzen.

Mit Cary Nord (Shield, Ghost Rider, Wolverine u.a.) hat er einen hervorragenden Partner, denn Stil und Optik des Kanadiers passen perfekt zum wilden Conan-Setting und sorgen für eine glaubhafte Präsentation. Nord hat erkennbar ein Auge dafür, worauf es bei Conan ankommt. Nicht nur die Szenen an sich sind ansprechend dargestellt, sondern auch Charaktere und Örtlichkeiten glänzen in einer authentischen Art und Weise. Wie das aussieht? Nun, die Welt von Conan ist rau, wild und teilweise barbarisch. Außerdem sind die Länder, die Conan durchstreift, an arabische Kulturen angelehnt, wie man sie aus den Geschichten von 1001 Nacht kennt. Dementsprechend wirkt alles orientalisch und oftmals wird (gerade bei den Frauen) viel Haut gezeigt. Conan ist ein Frauenheld - auch das wird dargestellt, aber auch der generell düster brutale Ton des hyborischen Zeitalters (so der Name der Conanwelt) kommt durch Cary Nords Artwork einfach sehr passend herüber.

Nur ein paar wenige Seiten im letzten Teil des Sammelbandes sind nicht von Cary Nord. Welche das sind, fällt eigentlich sofort auf, denn Michael Kalutas Stil unterscheidet sich schon sehr von Nords Artwork. Aber in diesem Fall ist das sogar äußerst passend und zweifelsohne gewollt, denn die Seiten die Kaluta gezeichnet hat, bilden einen Rückblick in die Vergangenheit der Kreatur, auf die Conan im Elefantenturm trifft.

 

Die Übersetzung wurde wieder durch Michael Strittmater geleistet, der seinen Job wirklich gut macht. Gerade den erzählerischen Stil hat der Übersetzer sehr gut lokalisiert. Gravierende Fehler sind nicht aufgefallen.

 

Fazit:

Auch der dritte Sammelband der neuen Conan-Reihe weiß von Anfang bis Ende zu überzeugen. Die Abenteuer des Cimmeriers bleiben spannend und sind weiterhin sehr nah an die Originalgeschichten und die Chronologie von Conan-Erfinder Robert E. Howard angelehnt. Autor Kurt Busiek erzählt diese Abenteuer geschickt im Comic-Format, während Zeichner Cary Nord diese sorgfältig und authentisch präsentiert. Beide Künstler ergänzen sich dabei hervorragend. Nords Stil und Fähigkeiten stellen dabei die Conan-Welt glaubhaft und detailliert dar. Brutal, rau, wild, orientalisch, übernatürlich, gefährlich und natürlich auch erotisch. Alle Aspekte und Ideen von Rob Howard werden perfekt dargestellt. Wer die ersten beiden Bände schon mochte, kann hier bedenkenlos zugreifen. Jene die erst jetzt auf die Conan-Reihe aufmerksam geworden sind, sollten mit Band 1 beginnen.

 

Info:

Mittlerweile gibt es sogar schon drei Folgebände. Leider habe ich diese noch nicht in die Hände bekommen, da sie derzeit schwer zu bekommen sind. Rezensionen werden so bald wie möglich nachgeliefert.