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The Hills Have Eyes - Der Anfang
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 30.07.2008
Autor:Jimmy Palmiotti, Justin Gray, John Higgins
Übersetzer:Frank Neubauer
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Wes Cravens The Hills Have Eyes
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:078-3-936480-28-3
Inhalt:112 Seiten, DIN A5 Hardcover, Sammelband, ab 16 Jahren
Sprache:Deutsch

Hügel der blutigen Augen...

Comics und Romane zu Filmen – sogenannte Tie-Ins – sind schon seit langer Zeit beliebt und sorgen für klingelnde Kassen bei den Verlagen. Der amerikanische Comic-Verlag Fox Atomic Comic nimmt sich da vor allem den Comic zu beliebten und erfolgreichen Horror- und Zombiefilmen an, geht aber bei den Stories einen anderen Weg. So sind die Comics nicht einfach Filmportierungen, sondern erzählen eigene Geschichten, die irgendwie an die Filmplots anknüpfen oder sie ergänzen.

Wie schon „28 Days later – Die Zeit danach“ ist auch „The Hills Have Eyes“ so eine Graphic Novel und erzählt die Entstehungsgeschichte zum Plot der Filme. In Deutschland bringt Cross-Cult die Bücher auf den Markt.

 

Inhalt: (Vorsicht Spoiler!!!)

Die entlegenen Hügel der Wüste von New Mexiko (vermutlich in den 50ern): Die Regierung der Vereinigten Staaten will in der Wüste überirdische Atomtests durchführen und deswegen ein ganzes Dorf räumen. Die Bewohner weigern sich jedoch, ihre Heimat zu verlassen und es kommt zu einem Massaker, bei dem das ganze Dorf scheinbar ausgelöscht wird. Doch einige Dorfbewohner schaffen die Flucht in die Hügel und verkriechen sich für einige Jahre – solange die Atomtests dauern – in unterirdischen Stollen einer alten Mine. Als die Tests abgeschlossen sind, kommen sie wieder an die Oberfläche und übernehmen ein verlassenes Dorf des Militärs. Dabei ist ihnen die lauernde, tödliche Gefahr der radioaktiven Strahlung nicht bewusst. Als das erste mutierte Kind auf die Welt kommt, werden Mutter und Kind ausgestoßen und verkriechen sich abermals in den Minen. Doch es kommen immer mehr Mutationen zur Welt und mit den Jahren richten die mutierten Monstrositäten ein regelrechtes Blutbad nicht nur unter den anderen Dorfbewohnern an…

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

„The Hills Have Eyes“ ist ein echter Horror-Splatter-Comic, der allerdings eine spannende Story aufweisen kann. Vorkenntnisse der Filme sind hier nicht nötig, denn der Comic ist so angelegt, dass die Geschichte auch ohne dieses Wissen interessant und schlüssig erscheint.

Die Story wurde von Jimmy Palmiotti (Painkiller Jane, Punisher), der auch als Inker und Zeichner in der Branche bekannt ist, und von Justin Gray (Countdown) geschrieben und hat alles, was das Horror-Herz begehrt. Beginnend bei den Ausschreitungen, die ein ganzes Dorf mitten in den USA auslöschen, bis hin zu den mutierten Monstern, die ahnungslose Reisende in die Falle locken, kann die Story mit interessanten Überraschungen glänzen, die sogar den zweiten Film toppen.

Grafisch in Szene gesetzt wird der Comic durch John Higgins (Judge Dredd u.a.), der absolut tolles Artwork abliefert. Das Ganze ist dabei ein Mix aus klassischen, aber beeindruckenden Comiczeichnungen, Schattenspielen und natürlich Blut und Splatter. Ohne Zweifel wird hier kein Blatt vor den Mund genommen und der Comic zeigt das, was auch ein Film dieses Kalibers zeigen würde. Dementsprechend ist das Buch auch nichts für schwache Nerven und auch nichts für zu junge Leser (Alter 16+ empfohlen).

 

Der Sammelband wird durch einige nette Gimmicks abgerundet. Zum Einen sind das die Skizzen und Kommentare des Zeichners, zum Anderen sind das Promozeichnungen anderer Künstler.

 

Auch dieser Comic kommt, wie schon „The Portent“ und „28 Days later“ im handlichen DIN A5-Hardcover. Auch wenn ich dieses Format im Vorfeld schon leicht wegen der geringeren Größe zum US-Format angemakelt habe, habe ich mich mittlerweile dran gewöhnt und weiß die Vorzüge (eben die Handlichkeit) zu schätzen. Auf jeden Fall sind Einband, Papier und Bindung von höchster Qualität und wissen zu überzeugen.

Auch die Übersetzung und das Korrektorat sind sehr gut gelungen, während des Lesens sind mir keine Fehler aufgefallen.

 

Fazit:

„The Hills Have Eyes“ ist ein weiterer Splatter-Horror-Comic der es in sich hat und der von Anfang an zu überzeugen weiß. Dabei hat es mich schon überrascht, dass dieses Buch so spannend geworden ist. Den beiden Autoren und dem Zeichner ist hier ohne Zweifel eine Gratwanderung geglückt, denn sie haben ein Werk geschaffen, welches echtes Horrorfeeling in Comicform vermitteln kann. Dabei ist die Geschichte so eigenständig, dass sie auch ohne die Kenntnisse der beiden neueren Filme („Hills Have Eyes“ und „Hills Have Eyes 2“) funktioniert, verständlich ist und gleichsam schlüssig erscheint. Das hervorragende Artwork des Zeichners fügt sich dabei ebenso positiv in den erstklassigen Gesamteindruck ein. Das A5-Hardcover ist professionell produziert und wird durch nette Gimmicks abgerundet. Für Horror-Comicfans ein echtes Muss und auch Fans solcher Filme sollten einen Blick riskieren. Empfohlen ab 16 Jahren!