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Vampire: Kinder der Nacht
Bewertung:
(4.1)
Von: B. Lippold (für Mephisto)
Am: 13.11.2003
Autor:
Typ:
System:Storytelling System
Setting:Vampire: Die Maskerade
VerlagFeder und Schwert
ISBN/ASIN:
Inhalt:109 Seiten
Sprache:Deutsch

Kinder der Nacht

 Bereits vor längerer Zeit durfte ich Children of the Night rezensieren, dessen Übersetzung nun auf meinem Schreibtisch landete. Kurz zusammengefaßt ist Kinder der Nacht neben einer kurzen Einleitung einfach nur ein Buch mit gut 100 Seiten Vampircharakteren. Die Einleitung, die versucht, dieses Buch zu rechtfertigen und sich zum Thema Spielwerte kurz ausläßt, kann man ge-trost überspringen, um sich direkt den Persönlichkeiten des Sabbats, der Ca-marilla und der Unabhängigen zuzu-wenden.

Das Spektrum der Charaktere ist breit gestreut: von Seraphen, den Justiziaren oder Ur-Shulgi (einem direkten Nachfahren Haqims - man hat an nichts gespart) über Bischöfe, Archonten und Prinzen bis hin zu vergleichsweise harm-losen Vampiren ist alles abgedeckt.

Während mir bei der englischen Aus-gabe damals die Auswahl der Charak-tere noch ein Rätsel war, läßt sich in neueren Veröffentlichungen verfolgen, warum gerade diese Charaktere ausgewählt wurden. Warum aber zum Beispiel von den Protagonisten der Clansromanserie nur einige Personen aufgeführt werden, während andere fehlen, bleibt ein Rätsel.

Die Übersetzung des Buchs ist gelungen (auch wenn ich den Namen Mercy nicht übersetzt hätte), und die Hintergrundgeschichten enthalten viele Hin-weise auf die großen Verschwörungen hinter der Welt der Vampire und dem aufkommenden Gehenna.

Die Spielwerte eines Dracula oder Seraphen der Schwarzen Hand halte ich immer noch für völlig überflüssig (vor allem, weil man in wenigen Ausnahme-fällen auf Werte verzichtet hat, wäh-rend andere Charaktere mit komplet-ten Werten dargestellt sind).

 

Kurz gesagt: Kinder der Nacht ist kein schlechtes Buch. Die Menge an Charakteren wird man wahrscheinlich nie verwenden, auch wenn die Ideen und Hintergründe teilweise sehr interessant und lesenswert sind.

Erwähnenswert sind an dieser Stelle übrigens die grafischen Ausarbeitungen der Charakterportraits von Christopher Shy, die mir persönlich sehr gut gefallen haben und sehr ausdrucksstark sind.