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The Goon 1 - Krudes Zeug
Bewertung:
(3.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 05.12.2008
Autor:Eric Powell
Übersetzer:Frank Neubauer
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Comic / Graphic Novel
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-940864-79-6
Inhalt:100 Seiten, Hardcover, DinA5
Preis:14,80 €
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Der Zombie Priester macht sich in der Stadt breit und Tod und Verderben sind seine Begleiter, die von seinen Zombielegionen verbreitet werden. Nach und nach hat er sich große Teile der Stadt einverleibt und sich breit gemacht, während er Angst und Schrecken verbreitet hat. Mit jeder weiteren Schlacht ist seine Untotenfamilie dabei angewachsen und nur die Familie von Labrazio steht ihm noch gegenüber und kann dem Zombiepriester die Stirn bieten. Das liegt aber weniger an Labrazio selbst, sondern an seinem besten Schläger, seinem besten Vollstrecker, The Goon, denn vor diesem haben selbst die Untoten angst. Ihm zur Seite steht sein treuer (und pupillenloser) Freund Franky…

 

Stil & Artwork:

„The Goon“ ist ein seltsamer Comic, der auf seine Art schon gewöhnungsbedürftig ist. Das Thema Zombies ist für mich eigentlich immer schon eine gute Sache, die genau meinen Geschmack trifft, aber „The Goon“ ist kein einfacher Zombie-Comic, sondern viel mehr ein Zombie-Slapstick.

Die Story ist dabei recht einfach gehalten. Die Untotenfamilie des Zombiepriesters, die die Stadt umkrempelt auf der einen Seite, auf der anderen Seite die mafiaähnliche Familie von Labrazio und mittendrin eben „The Goon“, der als Vollstrecker für die Mafiafamilie berüchtigt ist und mit dem Zombiepriester aufräumen will.

Die Story ist prinzipiell erstmal fortlaufend. Zwar gibt es einzelne Geschichten, diese bauen aber auch aufeinander auf. Die Stories sind witzig und spannend, actiongeladen und vor allem blutig. „The Goon“ nimmt sich dabei selbst nicht allzu ernst, denn wie erwähnt, erinnert es mehr an ein Slapstick-Comic.

Das merkt man auch an den Zeichnungen, die ebenfalls von „The Goon“ Erfinder und Autor Eric Powell stammen. Powell hat einen als klassisch amerikanisch zu bezeichnenden Zeichenstil, der einen ausgewogenen Detailgrad aufweisen kann. Aber auch hier merkt man das Slapstick-Element sehr stark, was nicht unbedingt schlecht ist, denn es passt zu der überzogen lustig wirkenden Geschichte oder gar dem Setting.

 

Qualität & Übersetzung:

Der Comic kommt als DinA5 Hardcover und weist einige nette Gimmicks, wie tolle Skizzen und ein Interview auf. Die Qualität des Buches ist hervorragend und auch die Übersetzung kann sich sehen lassen, was aber bei Cross-Cult nicht überraschend ist.

 

Fazit:

„The Goon“ hat bei mir einen leicht faden Beigeschmack hinterlassen. Ich mochte den Comic auf eine gewisse Art und Weise, denn schließlich hat er Zombies zur Thematik. Doch Zombies und brutale Panels sind nicht alles bei einem Comic. Glücklicherweise unterscheidet sich „The Goon“ von anderen normalen Zombies- und Untoten-Comics dahingehend, das „The Goon“ sich selbst nicht vollkommen ernst nimmt und vor allem einen hohen Slapstickanteil aufzeigt. Aber auch genau das ist der Knackpunkt, denn man muss schon ein Fan von extrem abgefahrenen Comics und konfusen, humoristisch arg überzogenen Comics sein, um „The Goon“ zu mögen. Der Zeichenstil geht dabei okay und passt ganz gut zum Goon-Setting. Vollends überzeugen konnte mich „The Goon“ aus den genannten Gründen leider nicht. Mir liegen dann so Zombieserien wie „The Walking Dead“ mehr, denn hier geht es einfach realistischer und weniger humorvoll ab, was meiner Meinung besser zu Zombies passt (mal abgesehen von solchen Stories wie „Shaun of the Dead“).

Also: wer abgedrehte, total überzogen wirkende Zombie-Splattercomics mag, der kann bei „The Goon“ auf jeden Fall zu greifen. Alle anderen sollten sich das Teil erstmal genauer ansehen.