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Hack/Slash 3 - Freitag der 31.
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 08.10.2009
Autor:Text: Tim Seeley, Zeichner: Emily Stone, Matt Merhoff
Übersetzer:Frank Neubauer
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Hack/Slash
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-941248-18-2
Inhalt:152 Seiten, Hardcover, DinA5, Ab 16+ Jahren
Preis:19,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die Killerpuppe Chucky - bekannt aus der gleichnamigen Horrorfilm-Reihe - meuchelt sich schon seit vielen Jahren durch die Filmgeschichte und sollte wohl jedem Genre-Fan bekannt sein, gehört sie neben Freddy, Jason und Michael Myers doch wohl zu den bekanntesten Zelluloid-Mördern der letzten Jahrzehnte.

Deswegen war es nur eine Frage der Zeit bis der kleine Spielzeug-Psycho auf Cassie Hack und und ihren Partner Vlad trifft, denn schließlich jagen diese Beiden jede Art von Slashern. Doch das erwartete Messerduell zwischen Plastik und Gothik-Chick muss auf später verschoben werden, denn die Jagd nach einer körpertauschenden Mörderin zwingt die Beiden, Seite an Seite zusammenzuarbeiten, denn eine ehemalige Bekannte von Cassie hat sich gerade Vlads Körper geschnappt…

 

In einer weiteren Geschichte begeben sich Cassie und Vlad auf die Spuren von verschwundenen Musik-Groupies und entdecken, dass satanistische Botschaften auf Rock-Platten mehr als nur ein PR-Gag sind, denn der Lead-Sänger einer plötzlich berühmten Rocktruppe hat einen Deal mit dem Teufel gemacht. Doch wie jedes Geschäft mit Satan, fordert auch dieses seinen Tribut in Form von Opfern. Durch einen Tipp kommen Vlad und Cassie der Band auf die Schliche und begeben sich wieder einmal in tödliche Gefahr…

 

Schreibstil & Artwork:

Autor Tim Seeley geht seinen Weg mit diesem Band weiter und knüpft locker an die Ereignisse aus de, vorigen Band an. Diesmal hat er sich jedoch echte Prominenz ins Boot geholt und präsentiert die Mörderpuppe Chucky als Gegner der Slasherjäger-Kombo Cassie und Vlad. Wie immer geht es actionreich und vor allem blutig zur Sache und Seeley erzählt seine Stories in bester Slasherfilm-Manier. Im Gegensatz zum eher durchschnittlichen Vorband geht es in „Hack/Slash vs. Chucky“ aber wieder richtig zur Sache und das Ganze verkommt nicht nur zu einer Slash-Orgie, sondern Seeley strickt im Hintergrund auch mehr und mehr Story zusammen. So erfährt man zum Beispiel weitere Details aus Cassies Vergangenheit und über ihre Mutter, die ja selbst ein Slasher war und Cassie quasi zu dem gemacht hat, was sie heute ist. Man darf hier gespannt sein, was sich der Autor für die Zukunft bezüglich Cassie noch so ausgedacht hat, denn sicherlich hat die Sache mit ihrer Mom noch ein deftiges Nachspiel. Aber dazu wohl später erst mehr.

Seeley erzählt seine Chucky-Geschicht spannend und spritzig, wobei aber die zweite Story im Buch fast besser gefällt. Der Plot um die dämonische Rockband, die ein wenig an KISS aber auch an Mötley Crüe erinnert - was mit Sicherheit kein Zufall ist betrachtet man allein den Namen des Bandleaders - hat es in sich und hat einige Überraschungen in petto. Grandios sind allerdings auch die Wortgefechte zwischen Chucky und Cassie und hier bleibt zu hoffen, dass der Auftritt der Mörderpuppe nicht der Einzige dieser Art bleibt und man in Zukunft mehr von Chucky, aber vielleicht auch von anderen berühmten Filmslashern, in der Serie zu sehen bekommt.

 

Die Artworks stammen von Emily Stone und Matt Merhoff, die Beide eine sehr gute Arbeit abliefern und die bisherige Riege der Zeichner wirklich gut und passend erweitern. Die Illustrationen haben Pepp und wirken dynamisch, wobei die Artworks aus der Chucky-Story einen leichten Anime-Look aufweisen, die Artworks aus der zweiten Story hingegen wirken dafür etwas gröber. Beide Stile haben was für sich und passen gut zu den bisherigen Hack/Slash Stilen, vor allem da die Kolorierung wieder knallig und farbenfroh ist. Auf jeden Fall kann man beide Stile als klassische Comic-Stile bezeichnen und damit tun sie der Optik der Serie ohne Zweifel einen Gefallen. Abgerundet wird der gute Eindruck durch sehr dynamisch und abwechslungsreich wirkende Panels, die ein paar richtig gute Szenen zeigen, Szenen wie sie in einem Slasherfilm nicht besser zu sehen wären.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Die Übersetzung erscheint durch die flüssig zu lesenden Texte ordentlich, aber nichts anderes ist man von Cross-Cult gewöhnt. Auch Fehler fallen kaum oder gar nicht auf. Neben einer tollen Covergalerie - vor allem wegen der grandiosen Hommage an eine weltbekannte Metal-Band auf Seite 146 - gibt es wie immer die Slasher-Akten am Ende des Hardcover-Bandes. Das Buch umfasst 152 Seiten und wird ab 16+ Jahren empfohlen und das ist meiner Meinung vollkommen angebracht, denn Hack/Slash hat es in sich.

 

Fazit:

Nach dem nur mittelmäßigen zweiten Band geht es in der dritten Ausgabe von Hack/Slash wieder richtig hoch her und die Reihe bewegt sich wieder deutlich mehr in den Gefilden, in der sich Band 1 einen Achtungserfolg geholt hatte. Mit Sicherheit liegt das nicht zuletzt auch an der Mörderpuppe Chucky, die in dieser Folge einen mörderischen Auftritt hat und sich mit Cassie nicht nur körperlich, sondern auch sprachlich kräftig anlegt und das wird spannend und frivol erzählt. Nicht weniger spaßig ist auch die zweite Geschichte, bei der es um eine dämonische Rockband geht, die ihren Ruhm auf sehr zweifelhafte Art und Weise erlangt hat.

Das Ganze wird mit ansprechenden Artworks von zwei Zeichnern präsentiert, die sehr gut zu den meisten bisherigen Stilen passen, die Hack/Slash bis dato gezeigt hat. Scheinbar gibt sich Seeley viel Mühe, die richtigen Zeichner zu finden, zumindest mittlerweile.

Wer also Band 1 toll fand (und eventuell auch Band 2) der ist bei „Hack/Slash vs. Chucky“ genau an der richtigen Stelle und sollte auf jeden Fall zu greifen. Neulinge fangen besser bei Band 1, denn auch wenn die Stories in sich abgeschlossen sind, verpasst man doch einiges an Hintergrundgeschichte.

Bleibt nur zu hoffen, das Seeley mehr Zelluloid-Slasher wie Chucky in seine Serie holt, denn diese stellen nicht nur würdige Gegner, sondern auch tolle Hommagen dar.