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B.U.A.P. 7 - Tödliches Terrain
Bewertung:
(4.6)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 09.01.2010
Autor:Mike Mignola, John Arcudi, Guy Davis, Dave Stewart
Übersetzer:Gunther Nickel, Michael Groenewald
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Hellboy / BUAP
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-936480-86-3
Inhalt:160 Seiten, Hardcover, DinA5, farbig
Preis:19,80 €
Sprache:Deutsch

Inhalte:

Das Einsatzteam der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen steht kurz vor dem Zerfall. Liz Sherman wird von apokalyptischen Albträumen geplagt und ist psychisch am Ende. Johann Kraus genießt seine neu gewonnene Körperlichkeit durch alle möglichen Arten weltlicher Vergnügungen. Captain Damio vermag nach den jüngsten Ereignissen kaum noch das Team zu führen. Außerdem holt ihn seine Vergangenheit in Bolivien ein.

Ausgerechnet in dieser Lage gerät die B.U.A.P. zwischen die Fronten zweier Monster, die im Hauptquartier Jagd auf die Menschen machen. Abgelegen in den Bergen und durch Schnee von der Außenwelt abgeschnitten ... und wer ist der geheimnisvolle Mann, der durch die Gänge der Behörde schleicht?

 

Stil & Artwork:

Das Team Mignola, Davis und Arcudi lässt den Leser keineswegs zur Ruhe kommen. Die Froschplage ist erst kürzlich bewältigt worden und die Ausläufer beuteln noch immer die BUAP. Dabei knüpft das kreative Team wieder fast genau dort an, wo sie im Vorband geendet haben. Im Fokus des siebten Bandes befinden sich dabei vor allem Liz, Johann und Daimio … Letzterer spielt sogar quasi die Hauptrolle in dieser Episode. Mignola und Arcudi erzählen wieder eine unglaublich dichte Story, die mit unglaublichen Wendungen und Überraschungen glänzt und den Leser nicht nur einmal zum Staunen bringen. Die Spannung wird dadurch angenehm hoch gehalten, der Leser kommt eigentlich kaum zum Verschnaufen. Auch mit dem siebten Band hat man dabei nicht das Gefühl, dass sich die Macher im Kreis drehen oder sich auf der Stelle bewegen. Ganz im Gegenteil, liest man parallel auch noch die Kommentare zur Story, so erfährt man, dass einschlägige Ereignisse schon lange hin geplant sind, nur das Wie und Wo war nie so ganz klar, denn hier verlassen sich die Kreativen gerne auf Intuition und Spontanität. Das ist gut so, denn gerade dadurch wird die Story sehr dynamisch. Davon abgesehen lebt BUAP aber auch noch von der sehr tiefgreifenden Charakterentwicklung, die immer weiter vorangetrieben wird. Alle BUAP-Mitglieder entwickeln sich merklich weiter und das nicht immer zu ihrem Besten. Dass die Teammitglieder ihre eigenen Ängste und Probleme zu bewältigen haben, erwähnte ich schon in der Review zum sechsten Band (und mit Sicherheit auch schon davor), aber man kann das nur wiederholen. Gerade im vorliegenden Band ist das nämlich wieder sehr wichtig, denn dadurch wird das lethargische Verhalten von Liz, das frivole Leben von Johann in seinem neuen Körper wie auch Daimios Zurückgezogenheit, was das Team-Leading angeht, sehr gut erklärt. Aber ich möchte auch nicht zu viel verraten.

 

Zeichnerisch bleibt BUAP konsistent und damit hervorragend. Guy Davis und Dave Stewart sind ein Spitzenteam, das haben sie zuvor bewiesen und das ist auch immer noch so. Bleibt zu hoffen, dass sie der Reihe noch lange erhalten bleiben. Davis' Stil ist nun mal BUAP, denn der Künstler hat die Reihe von Anfang an geprägt, auch wenn MIgnola Hellboy und damit die BUAP ursprünglich erfunden hat. Doch BUAP ist Davis' Ding und das ist gut so, denn – auch das erwähnte ich schon in den vorigen Reviews – so ist BUAP eigenständig und hebt sich von Hellboy ab.

Auch in Sachen Panelanordnung bleibt alles beim Alten. Die Anordnung ist ordentlich und strukturiert, was einen lockeren optischen Eindruck erzeugt und als Kontrast zum psychodelischen Plot dient.

 

Qualität & Übersetzung:

Die Übersetzung ist wie üblich sehr gut gelungen und auch das Lektorat weiß zu überzeugen. Das Hardcoverbuch ist diesmal 160 Seiten stark und kommt wie immer im DIN-A5-Format. Der Preis bleibt dabei konstant bei 19,80 €, nicht günstig, aber bei der Qualität des Buches durchaus angemessen. Abgerundet wird der Band mit einer Skizzengalerie und einem Nachwort von Mignola sowie einem Interview mit Kolorist Dave Stewart.

 

Fazit:

In „Tödliches Terrain“ geht es wieder sehr hoch her und BUAP wird im üblichen Mix aus Action, Splatter und Cthulhu-Flair präsentiert. Üblich soll dabei nicht negativ gemeint sein, denn im Gegensatz zu vielen anderen Comic-Reihen sind nicht nur die Stories von Mignola und Arcudi immer wieder überraschend und toll durchdacht, sondern man spürt auch die Entwicklung deutlich, die die Charaktere, das Setting und nicht zuletzt auch das kreative Team mitmachen. Der Plot ist wieder einmal schön komplex und entfaltet sich nach und nach, um zum Ende hin mit einem tollen Cliffhanger zu glänzen, der auf den nächsten Band hoffen lässt.

Also bleibt eigentlich nur ein Urteil: für Fans und wiederkehrende Leser ein absolutes Muss. Neulinge sollten am Besten vorne anfangen, auch wenn ein Seiteneinstieg hier möglich ist. Aber die volle Bandbreite der Handlung entgeht einem dann in jedem Fall. Erstklassiger Comic, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht!