Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Der Dunkle Turm 3 - Verrat
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 16.05.2010
Autor:Autoren: Stephen King, Peter David, Robin Furth, Zeichner: Jae Lee, Richard Isanove
Übersetzer:Wulf Bergner
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Der Dunkle Turm (Wild West/ Dark Fantasy)
VerlagHeyne (Randomhouse)
ISBN/ASIN:978-3-453-26580-6
Inhalt:208 Seiten, Softcover, US-Format), Originaltitel: The Dark Tower: Treachery
Preis:19,95 €
Sprache:Deutsch

Vorwort / Anmerkung des Redakteurs:

:

Wie schon bei den ersten beiden Episoden der Reihe erscheint auch dieser Band in zwei sehr unterschiedlichen Varianten bei zwei verschiedenen Verlagen. Während die aufwändige und überformatige Collectors Edition beim Splitter-Verlag erscheint, wird die hier vorliegende Softcover-Variante bei Heyne verlegt. Inhaltlich sind beide grafischen Romane aber identisch, nur im Bereich der Extras gibt es Unterschiede. Aus diesem Grund sind weite Teile dieser Review auch identisch mit der oben verlinkten Review zur Collector’s Ediiton. Geändert wurden nur die Bereiche „Qualität und Ausstattung“ sowie das Fazit.

 

Vorab zum Inhalt:

30 Jahre lang hat Stephen King an seinem selbstdeklarierten Opus magnum „Der Dunkle Turm“ gearbeitet, das mit dem siebten vorgelegten Buch sein Ende fand. Anstatt einer Adaption seiner Romane stellt dieses Graphic Novel nun die Vorgeschichte dar und erzählt die Anfänge und die Jugend von Roland, dem Revolvermann, und wie er zu dem ruhelosen Rächer geworden ist, dessen einziges Ziel die Suche nach dem Dunklen Turm ist.

 

Inhalt:

Roland Deschain und sei Ka-Tet sind nach Gilead, ihre Heimatstadt, zurückgekehrt und werden aufgrund ihrer Taten zu echten Revolvermännern ernannt. Doch Roland ist insgeheim noch immer der magischen Pampelmuse verfallen, die ihm traumhafte Visionen zeigt. Er schließt sich in seinem Zimmer ein und isst nichts. Seine beiden Freunde beschließen ihm zu helfen, doch haben sie selbst Probleme mit eine paar anderen angehenden jungen Revolvermännern, denn diese denken das Roland und seinen Mannen der Status geschenkt wurde. Währenddessen machen sich Steven Deschain - Rolands Vater und König von Gilead - auf, gegen Farson vorzugehen. Doch sie merken nicht, das ein Spion unter ihnen weilt und noch etwas viel Schlimmeres bahnt sich ungeahnt an: Stevens Frau, die ihn und Roland mit Marten betrogen hat, kehrt zurück- und auch sie führt etwas im Schilde...

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Die Autoren (Stephen King, Robin Furth, Peter David) machen dort weiter, wo sie im vorigen Band aufgehört haben. Die Story macht ohne Lücke weiter und nachdem es zuvor um die reinen Abenteuer der drei jungen Revolvermänner ging, so geht es jetzt um die Stadt Gilead und das Wohl aller. Die drei Revolvermänner Roland, Cuthbert und Alain sind zwar immer noch wichtige Charaktere - hinzu kommt vor allem die schöne Aileen, die mehr Revolvermann als übliche Frau ist, aber mit Roland vermählt werden soll. Das passt zunächst Beiden nicht, aber als sie sich näher kennenlernen, scheinen sie zu merken, das sie mehr verbindet als sie dachten.

Die Autoren führen mehrere Handlungsebenen, die letztendlich irgendwo zusammenlaufen werden. Jedoch werden nicht alle Stränge in diesem Band zu Ende erzählt, was auch keinen Sinn machen würde, denn die Story von der dunkle Turm ist noch längst nicht zu Ende erzählt.

Die Macher der Serie gehen dabei einen logischen und guten Weg, denn auch in diesem Band sind wieder dieselben Leute am Werk, was bedeutet, das das Graphic Novel auch weiterhin dieselbe Erzählweise und dieselbe Optik aufweist, wie die vorigen Bände. Auch die vorliegende Story ist wieder extrem spannend und wir dabei wieder aus sehr prosaische und überspitzte Weise erzählt. Auch das sorgt für konsistent. Einige Überraschungen lockern den Plot dabei auf und bringen neue Aspekte mit in die Erzählung.

 

Die Artworks stammen wieder von Jae Lee und Richard Isanove hat sich um die Farben gekümmert. Aus diesem Grund sehen die Artworks auch wieder exakt so aus, wie bei den Vorbänden. Damit haben sie eine atemberaubende Optik, die hervorragend zum Setting und der Geschichte passen. Gerade das Spiel mit den Schatten macht hier richtig was her und so sehen die Panels einfach nur todschick aus. Die teilweise ganzseitigen Panels runden die Sache ab und kommen dabei sehr gut zur Geltung, da sie im übergroßen Format gezeigt werden.

 

Qualität & Ausstattung:

Die Collector’s Edition machte einen sehr hochwertigen Eindruck, schon allein wegen der Übergöße und dem Hardcover-Einband. Aber auch die vorliegende Softcover-Variante kann sich produktionstechnisch sehen lassen und weiß zu überzeugen. Sie hat dabei ihre eigenen Vorteile, beispielsweise ist sie schlanker und vor allem günstiger. Druck, Papierqualität und Bindung bewegen sich auf hohem Niveau und lassen keine Wünsche übrig.

Was die Extras angeht so sind diese immer noch sehr umfangreich, denn viel fehlt nicht. Alle prosaischen Texte und Geschichten die noch als Ergänzung zum Band gehören, finden sich in ansprechender Aufmachung hinter dem eigentlichen grafischen Erzählung. Ebenso gibt es eine schicke Covergalerie mit ganzseitigen Abdrücken der Einzelhefte.

 

 

Fazit:

Auch „Der Dunkle Turm 3“ reiht sich nahtlos in die Klasse der Vorbänd ein und ist damit ein herausragender Graphic Novel, sowohl in optischer als auch in erzählerischer Hinsicht überzeugt.

Die Storyline ist spannend und vielschichtig und bewegt sich auf verschiedenen Ebenen, wird dabei zum Ende hin zu mindestens zum Teil zusammengeführt und aufgeklärt. Alles wird nicht verraten, denn die Reihe geht noch weiter. Optisch hat sich nicht viel getan, was aber gut so ist, denn die Artworks haben sich schon bei den ersten beiden Ausgaben auf allerhöchsten und atemberaubenden Niveau bewegt.

"Verrat" zeigt mehr und mehr einen Weg in die sich die Erzählung bewegt und was Roland (und den Leser) sonst noch so erwartet.

 

Wer die Reihe bisher mochte sollte weiter machen, denn "Der dunkle Turm" ist einfach eine Wucht. Neueinsteigern empfehle ich von Anfang an zu lesen. Dabei ist es vom Inhalt her egal ob man die teure aber edle Collectors Edition wählt, oder die hier begutachtete günstigere Softcover-Edition. Spaß machen beide Varianten und unterscheiden tun sie sich allein im Bereich der Extras.

Wer aber bei den Artworks und dem Drumherum mehr Genuss haben will und ein echter Fanboy ist, sollte auf jeden Fall zur Collectors Edition greifen. Wer nur die Geschichte lesen will, der kann sich auch mit dem Softcover zufrieden geben und gute 50% am Preis sparen. Dafür gibt es ca. 30 Seiten weniger an Extras. Produktionstechnische Qualität gibt es aber bei beiden Varianten.