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The Losers 2 - Die Insel
Bewertung:
(4.4)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 18.11.2010
Autor:Autor: Andy Diggs, Zeichner: Jock
Übersetzer:Bernd Kronsbein
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Erde, Gegenwart
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3866079137
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: #7-12
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die Losers sind Max auf der Spur, dem geheimnisvollen CIA-Agenten, den es gar nicht geben dürfte, der aber dennoch dafür sorgen wollte, dass sie sterben. Jensen schafft es, die Daten, die sie in der Ölstation erbeutet haben, zu knacken und die Spur führt die Losers zur Insel Montserrat, wo die Villa ihres Opfers unter Tonnen von Vulkanasche verschüttet wurde, in der irgendetwas wichtiges versteckt sein muss. Doch sie sind nicht die Einzigen, die hier herumschnüffeln. Ein CIA-Topagent ist ihnen selbst auf den Fersen und auf der Insel bekommen es die „Losers“ mit schwerbewaffneten Soldaten zu tun. Und zu allem Übel bricht auch noch der Vulkan aus…

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Die erste Episode von „The Losers“ war ein echter Hammer und überzeugte auf ganzer Linie. Dabei ist der Ausdruck „Losers“ eigentlich eine Hommage, denn unfähiger Verlierer sind die ehemaligen Spezialagenten der Truppe, die gleichzeitig die Protagonisten der Story sind, keineswegs. „The Losers“ erinnert weiterhin an eine Mixtur zwischen Spionage-Verschwörungsthriller a la „Bourne Trilogie“ und dem A-Team (der Serie aus den 80ern, die 2010 ein Remake in Form eines Kinofilms erfahren hat).

Der Plot des vorliegenden zweiten Bandes knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Immer noch versuchen die „Loser“ ihre Weste reinzuwaschen und suchen den oder besser die Verantwortlichen, die sie zur Rechenschaft ziehen wollen. Im ersten Band haben sie dem Goliath-Konzern einen derben Schlag verpasst, aber hinter dem Ganzen steckt viel mehr, als die Truppe erwartet hat. Wer zum Beispiel ist der mysteriöse CIA-Agent Max, den es eigentlich nicht geben dürfte?

Autor Andy Diggle geht wieder genauso geschickt vor, wie im ersten Zyklus und zaubert einen tiefgehenden und vielseitigen Plot, der das Team diesmal zu einer karibischen Insel führt auf der sie sich logischerweise wieder richtig Ärger einhandeln. Doch „Losers“ ist kein reiner Action-Comic. „Losers“ ist sogar ziemlich glaubwürdig und wirkt im Gesamten sogar recht realistisch – will heißen – die meisten Szenen und Panels sind nicht übertrieben oder erscheinen an den Haaren herbeigezogen.

Weiterhin wird auch die Charakterzeichnung großgeschrieben. Jedes Teammitglied hat seine eigenen ganz speziellen und besonderen Fähigkeiten, seine eigenen Verhaltensmuster und vor allem sein eigenes Ego. Das macht die Protagonisten – wenn auch freakige Einzelgänger – durchaus sympathisch und sorgt für den einen oder anderen Lacher, beispielsweise wenn der Superhacker des Teams seine Arbeit nur in fast kleiderlosem Zustand vollführen muss, damit er richtig arbeiten kann.

Andy Giggle legt aber nicht nur Wert auf die guten Jungs, sondern portraitiert auch die Gegenseite ansprechend und interessant. Auch die Bad Guys haben ihren Charme und ihre Charaktere, allerdings kommt dies in diesem Band nicht ganz so stark rüber, wie im ersten Band.

 

Hinsichtlich der Artworks bleibt alles beim Alten und das ist im Prinzip gut so, auch wenn der Zeichenstil von Jock einen ganz leichten Nachgeschmack hinterlässt. Die Illustrationen vom Zeichner sind generell wirklich gut, wenn auch zumeist recht kantig und oftmals ein wenig grob, d.h. sie zeigen wenige Details. Auf der anderen Seite sehen viele Panels trotz des minimalistischen Stils einfach umwerfend aus und vor allem kann mandie Charaktere sehr gut auseinander halten. Die Illustrationen kommen in einer passenden Kolorierung, die zumeist eher in dezent gehaltenen Tönen präsentiert werden, aber kräftige und flächendeckende Farben zeigen. Oft wird hier genau das Wesentliche eines Panels durch die Farbgebung hervorgehoben ohne dabei knallig bunt zu wirken. Sehr geschickt gemacht. Die Inszenierung wirkt ebenfalls gelungen, denn die Panels gibt es in fast allen Größen und Formen, teilweise verschachtelt, teilweise sehr geradlinig angelegt. Das rundet die Sache hervorragend ab und gibt der Story Dynamik.

 

Qualität & Ausstattung:

Das Buch kommt im Softcover mit Faltklappen und wird verlagsüblich in bester Produktionsqualität präsentiert. Schon das Cover zeigt sich in einem Mix aus Hochglanz- und matter Optik und verspricht damit viel. Der zweite deutsche Band beinhaltet die US-Heft 7 bis 12. Extras gibt es keine.

 

Fazit:

Auch der zweite Band der „Losers“ bietet wieder viel Action-Spionage-Verschwörungs-Thriller für sein Geld. Die Story bleibt weiterhin spannend und weiß von der ersten Seite an zu fesseln. Die Story wird geschickt erzählt und dynamisch inszeniert erzählt und macht einfach sehr viel Spaß. Auch die Artworks – obwohl sehr minimalistisch – passen recht gut zum Geschehen und runden die Sache damit entsprechend gut ab. Alles in Allem ein mehr als gelungener zweiter Band, der die Serie weiterhin in die richtige Richtung führt. Man darf gespannt sein, wie es in den drei weiteren Bänden, die diese Serie umfassen soll, noch weiter geht. Bis dahin gilt aber: wenn man den ersten Band mochte, sollte man auch „Die Insel“ auf jeden Fall lesen.

 

Kleiner Hinweis:

Wie so viele Comics in den letzten Jahren findet auch "The Losers" seinen Weg auf die große Leinwand. Der Film startet in Kürze in den Kinos und erste Trailer sehen vielversprechend aus.