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Loveless 4 - Stunde der Abrechnung
Bewertung:
(2.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 19.01.2011
Autor:Autor: Brian Azzarello, Zeichner: W. Dell'Edera, M. Frusin, D. Zezelj
Übersetzer:Bernd Kronsbein
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Amerika - kurz nach dem Bürgerkrieg
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86201-026-4
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format, US-Original # 19-24
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Rache ist alles, was ihr blieb...

 

Inhalt:

Ruth Cutter hat alles verloren. Das Einzige, was sie noch am Leben hält, ist ihr Durst nach Rache. Die Bewohner der Stadt Blackwater sollen für all das büßen, was ihr widerfahren ist, denn sie alle tragen Mitschuld an ihrem grausamen Schicksal. Auch die verhassten Yankees, die die Stadt besetzen, sind ihre Zielscheibe. Und der Killer, der ihren Mann kaltblütig ermordete, soll das Werkzeug ihrer Vergeltung sein. Niemand in Blackwater darf überleben! Niemand! Ruth Cutter beginnt ihren letzten Rachefeldzug...

 

Schreibstil & Artwork:

Auch der vierte und letzte Band der knallharten Western-Serie aus der Feder von Brian Azzarello knüpft wie seine Vorgänger an den vorigen Band an. Im Grund genommen gibt es nicht viel Neues in diesem Band. Ruth Cutter sucht nach Rache - das war abzusehen - und tut dies in bester Clint Eastwood-Manier. Geschickt spielt sie mit den restlichen Protagonisten und spielt diese gegeneinander aus. Doch die Story bringt keine wirklichen Überraschungen mit sich und dümpelt eigentlich nur so vor sich hin. Sie ist zwar in einem begrenzten Maß spannend und vor allem dann, wenn man die Serie bisher gelesen hat, will man wissen, wie die Sache ausgeht, aber das Rad neu erfinden, kann der vierte Band keineswegs.

Immer noch ist "Loveless" dreckig, blutig und absolut knallhart und ungeschönt - eine Mischung aus Deadwood und den alten Clint Eastwood-Streifen, so wie ich es schon in einer der vorigen Reviews beschrieb. Das funktioniert soweit ganz gut, aber wie schon beim dritten Band, ist es hier schwieriger der Story zu folgen. Schade, "Loveless" machte zu Beginn einen hervorragenden Eindruck und die Serie ist ein klassisches Beispiel, das eine gute Reihe auch im Sand verlaufen kann, wenn man zu viel erzählt. Hier wäre weniger mehr gewesen und die Macher hätten gut daran getan, das Ganze zu verkürzen und nach Band 2 Schluss zu machen.

Zum eigentlichen Finale der Reihe gibt es in diesem Band noch drei Kurzgeschichten aus dem "Loveless"-Setting. Zwar gibt es gewisse Parallelen zum eigentlichen Plot, aber im Grunde sind die Kurzgeschichten eigenständig. Sie machen durchaus Spaß und sind gute Lückenfüller - mehr aber auch nicht.

 

Auch die Artworks machen das nicht wett, denn sie hinken am selben Problem, wie schon Band 3 - nämlich zwei verschiedenen Zeichnern. Das zerstört die Konsistenz, mal davon ab sind die Artworks von Zezelj grob und unsauber und sehen einfach nicht gut aus (zumindest nicht für meinen Geschmack). Details sind kaum zu erkennen und es ist selbst schwer, die verschiedenen Charaktere auseinander zu halten. Wirklich nicht toll.

Glücklicherweise hat Zezelj nur die zusätzlichen Kurzgeschichten gezeichnet und das eigentliche Finale von "Loveless" stammt von Dell'edera. Dessen Artworks sind zwar auch nicht der Überflieger, aber sie sehen dennoch durchaus besser aus. Das Ganze ist schade, aber ähnlich wie die Laufzeit der Reihe, auch wieder fast schon klassisch, denn es gibt einige Serien, die unter Zeichnerwechseln enorm zu leiden haben und dadurch deutlich an Qualität verlieren. "Loveless" ist so eine Reihe.

 

Qualität & Ausstattung:

Das Softcover hat eine hervorragende Produktionsqualität und umfasst die Originalhefte 19-24 im US-Format. Extras gibt es keine.

 

Fazit:

Schade, schade, schade. Die wirklich hervorragend begonnene Western-Reihe geht wenig ruhmreich und glamourös zu Ende. Der letzte Teil der Story haut nicht wirklich vom Hocker, ebenso wenig die drei zusätzlichen Kurzgeschichten. Zwar sind sie durchaus lesenswert, der richtige Funke will aber nicht überspringen. Hier wäre weniger mehr gewesen und man hätte die Reihe wohl besser früher beenden und dabei die Story verkürzen sollen. Auch die Artworks können das nicht retten, zumal diese auch nicht wirklich etwas Besonderes sind. Schade, so geht eine anfänglich gute Serie, weniger glorreich zu Ende.