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Exterminators 4 - Kollateralschaden
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 25.05.2011
Autor:S. Oliver, D. Robertson, T. Templeton, J. Lucas
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Exterminators / L.A. heute
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:172 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: The Exterminators 17-23
Preis:19,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die Jungs von Bug-Bee-Gone stolpern schweren Zeiten entgegen. Längst macht sich Ocrans neue Droge Draxx auf den Straßen von L.A. breit. Doch einige Drogendealer und ihre Kunden verschwinden plötzlich spurlos. Grund ist das Draxx, welches eine extrem gefährliche Kakerlaken-Spezies – die Maya-Zischer – nach L.A. gelockt hat, die wirklich übel sind und ihre Opfer bei lebendigem Leibe über Tage hinweg verspeisen. Die Maya-Zischer tragen dabei diesen Namen nicht umsonst, denn angeblich haben sie schon ganze Zivilisationen vernichtet. Henry James und seine Kollegen stehen vor einem schier unüberwindlichen und äußerst tödlichen Problem und von ihrem Sieg hängt das Leben der Menschen in ganz L.A., wenn nicht sogar der ganzen Welt ab…

 

Schreibstil & Artwork:

Es geht in die vorletzte Runde (zumindest laut der Panini-Website), denn „Exterminators“ ist auf fünf deutsche Bände angelegt. Auf der einen Seite ist das schade, denn diese abgefahrene Serie wird scheinbar mit jedem Band noch einen Hauch besser und genau das ist auch beim vierten Band der Fall. Simon Oliver strickt seine Kakerlaken-Story mit sicheren Händen und überraschenden Ideen spannend und ansprechend weiter und weiß den Leser schon mit den ersten Seiten zu fesseln. Zunächst gibt es dabei noch einen Abstecher in ein kleines Kaff, in dem eine Schädlingsbekämpfer-Convention stattfindet und wo der Leser einige interessante Dinge aus Stretch‘s (der Typ mit dem Cowboyhut) Vergangenheit erfährt. Sozusagen ein Vorgeplänkel zum eigentlichen Handlungsbogen, bei dem es um echt fiese Killer-Kakerlaken geht, die dazu auch noch armgroß sind. Schon die Vorgeschichte hat es in sich, doch die Hauptstory legt dann noch einen drauf. Hier geht es richtig zur Sache und alles, was man als Exterminator-Leser bisher mitbekommen hat, wird noch mal gepimpt – sprich es wird noch brutaler, noch fieser und vor allem noch ekliger. Dabei bleibt aber die humoristische Seite der Serie erhalten und immer wieder gibt es saloppe Sprüche und schwarzhumoristische Seitenhiebe. Das gefällt und das macht die Serie aus. Aufgelockert wird dies durch die oft aberwitzigen Ideen in Sachen Schädlinge und Schädlingsbekämpfung, die der Autor immer wieder einfließen lässt, und auch der große rote Handlungsfaden im Hintergrund leistet seinen Beitrag zu diesem gelungenen Werk ebenso, wie die ausgefeilte Charakterzeichnung der Protagonisten.

 

Auch optisch ist „Kollateralschaden“ ein Hingucker, wurde für diesen Zyklus doch Darick Robertson als Zeichner verpflichtet, der schon bei so Serien wie „The Boys“ gezeigt hat, was er kann. Die Artworks von Exterminator zeigen dazu noch, wie wandelbar der gute Darick doch ist, denn seine Illustrationen hier sehen noch einen ganzen Deut besser aus, als die von den besagten „Boys“. Dabei haben die Artworks was Klassisches an sich: Sie glänzen mit kräftigen Konturen und sicher geführten Strichen und Linien, sind dabei schön detailreich. Die Kolorierung glänzt mit saftigen kräftigen Farben, allerdings hat das Ganze einen leichten Gelb-Rot-Stich. Das ist Absicht und soll das sonnige L.A. authentisch darstellen.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Zur Qualität von Übersetzung und Produktion braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen bei Panini, denn diese sind wie gewohnt erstklassig. An Extras gibt es eine kleine Covergalerie.

 

Fazit:

Die „Exterminators“-Reihe nähert sich mit großen und sicheren Schritten dem Finale und das merkt man „Kollateralschaden“ auf jeder Seite an. Ohne sich dabei zu überschlagen, wird der Kampf gegen die äußerst tödlichen und aggressiven Maya-Zischer erzählt und dabei geht es nicht zimperlich zu. Dazu gibt es noch eine atmosphärisch dichte kleine Story über Stretchs Vergangenheit. Die schicken Artworks aus der Feder von Darick Robertson passen hervorragend zur Geschichte und runden die Sache damit nahezu perfekt ab. „Kollateralschaden“ zeigt, dass eine Serie auch mit ihrem Voranschreiten besser werden kann. Ich konnte diesen vierten Band nicht aus der Hand legen, so gefesselt hat er mich, was nicht zuletzt an der gekonnten Mischung aus Action, bitterbösem Humor, Ekelfaktor und auch Romantik liegt. Man darf nun gespannt sein, wie die Serie mit dem fünften und letzten Band zu Ende geht. Exterminator-Leser kommen an diesem Band nicht vorbei und müssen weiterlesen. Für mich der bisher beste Band – wobei die vorigen Drei ja auch niemals übel waren.