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Der letzte Incal 1 - Die vier John Difool
Bewertung:
(3.4)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 13.07.2011
Autor:Alejandro Jodorowsky, José Ladrönn
Übersetzer:Resel Rebiersch
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Science Fiction
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-283-9
Inhalt:64/80 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat(230 x 320mm)
Preis:15,80 €
Sprache:Deutsch

Inhalt

Ein Mann fällt. Er versucht, sich zu erinnern, aber bevor er das schafft, fällt er in die Hände von Maschinenpolizisten, die ihn sogleich in eine Klinik fahren, doch nicht, um ihm zu helfen. Sie wollen wissen, an was er sich erinnert. Auch er möchte sich schrecklich gern erinnern, nur an was?

Währenddessen versinkt die hochtechnisierte Welt, in der die Handlung stattfindet, im grausamen Griff von Biofressviren, einer Form von Viren, die alle Infizierten in kurzer Zeit zerlaufen lässt. Überall auf dem Planeten brechen Menschen zusammen und lösen sich auf.

Eine böse Einheit, der Benthacodon, ein elektronischer Vampir aus der Technowerkstatt, versucht allerorts die Kontrolle zu übernehmen und lebende Wesen durch metallische Duplikate zu ersetzen. Dazu versprüht er die Viren. Wer sich nicht von einer biologischen Lebensform in eine mechanische umwandeln lässt, wird infiziert.

Der Mann, der erst fiel und dann gefangen genommen wurde, spielt dabei offenbar eine Schlüsselrolle. Er heißt John Difool und ist die letzte Hoffnung des Planeten. Was immer in seinem Gedächtnis verborgen ist, die Schergen des Benthacodon fürchten es und dessen Gegenspieler Elohim versucht es zu retten. Er hilft John Difool zu entkommen und gibt ihm seine Erinnerung zu einem großen Teil zurück. Doch die dunkle Seite zwingt sie zur erneuten Flucht, diesmal von dem gesamten Planeten. Doch die Jagd endet auch nicht im Weltall, der Benthacodon hat es auf das ganze Universum abgesehen.

 

Schreibstil & Artwork

Alejandro Jodorowsky schreibt gerne etwas untypische Geschichten. John Difool oder im Original L'Incal erschien bereits 1981 im Moebius Verlag und ihm folgten über die Jahre mit verschiedenen Zeichnern und Verlagen ein Dutzend weitere Bände über die Incal und den galaktischen Detektiv John Difool. Diese Geschichten haben ihren eigenen Charme und es hilft sicherlich ein wenig, von den alten Bänden gelesen zu haben, um besser in die Geschichten einzutauchen. In jedem Fall sind seine Figuren authentisch. Der Band liest sich flüssig, was sicher auch an der gelungenen Übersetzung liegt.
Der Zeichner José Ladrönn ist auch kein Neuling der Szene. Mit Bänden wie Thor, Wolverine und Die fantastischen Vier vom Panini Verlag hat er sein Können bereits unter Beweis gestellt und auch hier gelingt ihm eine tadellose Arbeit.

 

Qualität und Ausstattung

Wie von den Splitter Comics gewohnt sind Druck, Einband und das Papier von sehr guter Qualität. In diesem Band kommt jedoch noch ein nirgends auf dem Cover erwähnter zweiter Comic mit, der auf den Seiten 71-80 mit dem Titel Die Goldenen Tränen noch eine abgeschlossene Geschichte über die Untiefen der menschlichen Gier präsentiert. Die Geschichte hat mit John Difool nichts zu tun. Sie entstand als erste Zusammenarbeit der beiden Autoren bereits 2004 für die amerikanische Ausgabe des Heavy Metal-Magazins. Sie ist als Bonus Material anzusehen, denn der Preis von €15,80 ist sonst auch für durchaus schmalere Bände üblich.

 

Fazit:

Ich habe vor einer gefühlten Ewigkeit schon einiges von John Difool gelesen und hatte dennoch Probleme, mich in der Geschichte zurecht zu finden. Sicher ist der Band auch für Neulinge unterhaltsam, aber so richtig ankommen kann man ohne entsprechende Kenntnisse in diesem Band nicht. Mir hat er gefallen und für alle John Difool Fans ist es sicher ein weiterer schöner Band für die Sammlung oder auch nur zum Schmökern. Wer John Difool nicht kennt, aber Science Fiction mag, die nicht den üblichen Wegen der Branche folgt, der kann hier auch ruhig einen Blick hinein werfen. Immerhin erhält man hier gleich 80 Seiten feiner Splitter Qualität.