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Die Gnome von Troy 2 - Drecksgören
Bewertung:
(2.3)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 29.03.2012
Autor:Christophe Arleston, Didier Tarquin
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic
Setting:Fantasy
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-420-8
Inhalt:46 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat(230 x 320mm)
Preis:13,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Auch im zweiten Band der Gnome von Troy geht es nicht um die üblichen Abenteuergeschichten auf dem Planeten Troy, sondern um die ein- oder zweiseitigen Erlebnisse der Kinder im Dorf Glinin. Diese halbstarken Schulkinder werden der Einfachheit halber Gnome genannt, daher der Titel der Serie. Die Sketche sind hinterlistig, oft blutig und nicht selten sehr untypische Aktivitäten für Kinder in einer Fantasywelt, wie sie Troy ja dann doch ist. Hier werden Tiere erschlagen, wird Wanderern aufgelauert, oder die Gnome peinigen sich gegenseitig wegen Nichtigkeiten. Am Ende sind in der nächsten Geschichte wieder alle Protagonisten wohl auf, egal, was ihnen zuvor widerfahren ist.

 

Schreibstil & Artwork

Ein weiteres Werk von Christophe Arleston, dem Vater von Troy. Wie schon der erste Band der Gnome von Troy, ist auch dieser weniger eine schöne Geschichte, denn eine Sammlung einzelner Aktivitäten einer Bande von blutrünstigen Halbstarken. Den Bereich des schwarzen Humors streifen manche Geschichten, sie passen aber nicht gänzlich in dieses Gebiet, wie auch die ganze Serie der Gnome oder erst recht der Geschichten auf Troy nicht zu dem Genre gehört. Generell ist diese Serie sehr untypisch für Christophe Arleston und seine Erzählungen von Troy und egal, wie der persönliche Geschmack auch liegen mag – sie ist mit Sicherheit nicht das Beste, das dieser Autor bislang vollbracht hat. Die Sketche sind einfältig, simpel und oft sogar ohne erkennbare Motivation, bzw. stellt sich die Frage, was an einer Geschichte voll unsinniger Gewalt denn nun lustig sein soll. Anders als bei schwarzem Humor, bei dem man die Pointe vielleicht nicht mag, aber doch nachvollziehen kann, fällt diese Sichtweise bei den Sketchen dieses Bandes meist aus. Dieser Band wird schließlich vom großartigen Zeichner Didier Tarquin gerettet, dessen eher putzige Figuren dem oft blutigen Treiben einen sanften Schleier verpassen oder durch das reine Bild gefallen. Es macht schon Spaß die reine Darstellung der Welt und ihrer Protagonisten anzusehen. Die Übersetzung von Tanja Krämling ist gewohnt souverän.

 

Qualität und Ausstattung

Der Band kommt im für den Splitter-Verlag üblichen übergroßen Hardcover. Im Einband werden sehr schön die Hauptfiguren der Serie vorgestellt, sowohl vorne als auch hinten. Der Druck ist wie immer bei Splitter hervorragend, der Einband solide und das Material liegt gut in der Hand. Wie schon im ersten Band - sehr gut.

 

 

Fazit:

Dreimal musste ich mich zwingen, weiter zu lesen. Das sagt schon eine ganze Menge. Der erste Band war schon mäßig mit wenigen Lachern, dazu anteilig zu viel Gewalt für meinen Geschmack (bezogen auf das Thema), der zweite Band ist klar schlechter als der erste. Dazu muss man wissen, dass ich guten schwarzen Humor durchaus schätze, aber diesen Comicband kann ich nicht zu dem Genre zurechnen. Oft ist die Gewalt ohne erkennbare Pointe, ohne Aussage oder thematischen Inhalt. Wer Troy Geschichten um der Welt und der Figuren dort mag, sollte klar die Finger von diesem Band lassen – das eine hat mit dem anderen so gut wie nichts zu tun. Wer eine andere Motivation hat, diese Rezension zu lesen, dem rate ich dennoch lieber zufällig einen anderen Comic zu erstehen, als diesen, denn Enttäuschung ist garantiert. Einzig die hohe Qualität der Zeichnungen und des Materials vom Splitterverlag sind für die Wertung von 2.3 verantwortlich, der Inhalt würde diese Note von mir nicht erreichen.