Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Der Schlangenschädel 4 - Katakomben des Wahnsinns (2)
Bewertung:
(2.0)
Von: Aurelianus
Alias: Aurelianus
Am: 11.05.2012
Autor:Greg A. Vaughan
Übersetzer:Manfred Fischer,
Typ:Abenteuerkampagnenband
System:Pathfinder
Setting:Golarion
VerlagUlisses Spiele
ISBN/ASIN:978-3-8689-115-7
Inhalt:96 Seiten, Softcover
Preis:19,95 EUR
Sprache:Deutsch

Der Schlangenschädel, Abenteuerband 4: Die Katakomben des Wahnsinns – Vorsicht Spoiler!!!

Dieser Teil des Abenteuerpfades bildet gewissermaßen den Übergang von der Entdeckung einer verloren geglaubten antiken Stadt zur Entdeckung einer Bedrohung für ganz Golarion und der Errettung eines berühmten Abenteurers. Doch bevor sich die Charaktere dieser am Horizont abzeichnenden Gefahr zuwenden können, müssen sie erst einmal einen Weg zur Quelle des Übels finden - einer noch älteren Stadt des Schlangenvolks tief unter Saventh Yhi.

Der Weg dorthin ist jedoch beschwerlich. Um zur unterirdischen Stadt des Schlangenvolks zu gelangen, würde es reichen durch ein magisches Portal zu schreiten, doch ist dies unglücklicherweise zerstört worden. Das Portal könnte wieder hergestellt werden, wenn man die dazu notwendigen sechs Fokuskristalle aus den tiefer gelegenen Katakomben Saventh Yhi´s birgt. Diese sogenannten Katakomben des Wahnsinns wiederum – eigentlich als Schutzbunker der Einwohner Saventh Yhi´s vor dem nahenden Sternenfall erdacht- jedoch durch die Machenschaften eines wahnsinnigen Klerikers der Pharasma zu tödlichen Fallen verkommen – sind nur ein Hindernis auf dem Weg. So gibt sich auch der legendäre Gorilla-König die Ehre Saventh Yhi aufzusuchen, um seinen Anspruch auf die verlorene Stadt geltend zu machen. Dieser akzeptiert die Rivalen nur, wenn sie sich in mehreren Wettstreiten bewähren. Die größte Herausforderung stellen aber die Mitternachtssporen dar, ein extraplanarer Schimmelpilz und eigentlicher Grund für den (verfrühten) Untergang Saventh Yhi´s. Die mikroskopisch kleinen Sporen führen über kurz oder lang dazu, dass jeder Humanoide der sich diesen ausgesetzt hat hoffnungslos einem ständigen Verfolgungswahn unterliegt und auch noch weitere Formen von Wahnsinn sind denkbar. Selbst ihr Entdecker und Züchter der besagte Kleriker der Pharasma konnte sich diesem Wahn nicht entziehen…

 

Wer jetzt – ohne den Band zu kennen – noch sagen kann worum es eigentlich am Anfang ging, hat eine hohe Auffassungsgabe und ein gutes Erinnerungsvermögen. Katakomben des Wahnsinns ist ein Lückenfüller, durchsetzt von vielen kleinen Lückenfüllern. Der Band wirkt auf mich als ob man versucht habe notwendige Grundlagen für Stufenaufstiege der Spielercharaktere mit einer Handlung zu durchsetzen, ohne dabei ein schlüssiges Gesamtkonzept gehabt zu haben. Man hatte Ansätze und Ideen, wie die der Mitternachtssporen und dem Untergang der azlantischen Bevölkerung, konnte aber daraus keine komplette Geschichte spinnen, die ausgereicht hätte Stufenaufstiege zu gewähren. Die vielen Bedrohungen welcher sich die SC in den Mini-Dungeons und außerhalb entgegenstellen müssen sind unzusammenhängend – erscheinen an den Haaren herbeigezogen. Das gilt auch für das Erscheinen des Gorilla-Königs. Die verlorene Stadt Saventh Yhi kann – wie man aus den vorangegangenen Bänden weiß – nicht einfach gefunden werden und doch taucht ohne wirkliche Erklärung und quasi aus dem Nichts der Gorilla-König auf, welcher die Spielercharaktere auffordert sich im mehr oder weniger fairen Wettkampf mit ihm zu messen und wer als Sieger hervorgeht, darf die Stadt auch wirklich für sich beanspruchen. Dem legendären Gorilla-König muss an seinem Hofe schon extrem langweilig sein…

Die Spielercharaktere sind in Saventh Yhi grundsätzlich nicht allein. So gibt es diverse Fraktionen die sich mit ihnen auf den Weg gemacht haben, um als Erste die verlorene Stadt wieder zu entdecken. Erwähnt werden diese auch wieder nur als Lückenfüller in einem Lückenfüller des Lückenfüllers. Neben der Fraktion der sich die SC im zweiten Band angeschlossen haben, gibt es eine (dadurch auch) feindlich gesonnene Fraktion und eine beliebige neutral bis freundlich gesonnene Fraktion die darauf aufmerksam macht, dass die feindliche Fraktion plötzlich noch böser geworden ist, als sie es ohnehin schon war (Nicht das die feindliche Fraktion bereits im zweiten Band versucht hat die SC zu ermorden…) Die neutral bis freundlich gesonnene Fraktion verliert mit ihrem Hinweis an die SC wieder an Bedeutung und die anderen Gruppierungen gibt es der Erwähnung nach gar nicht bzw. sie werden in diesem Band nicht mehr erwähnt. Das diese aber gern ein Wörtchen mitzureden hätten, wenn der Gorilla-König seinen Anspruch erhebt, erscheint einem nur logisch, wird aber nicht im Ansatz behandelt.

Der Höhepunkt des Abenteuers liegt wohl in der Konfrontation mit einem Intellektverschlinger, der sich einer Apparatur bedient, um sein Bewusstsein in diverse andere Kreaturen und Personen zu versetzen. Auch in den Anführer der ach so bösen Fraktion… Zusammenhang? Keiner, jedenfalls kein schlüssiger. Wäre der Intellektverschlinger schon in Band zwei aktiv gewesen, um seine seltsamen Versuche durchzuführen, hätte man hier einen schönen Höhepunkt gehabt… diese Chance wurde leider verschenkt. Wie so viele andere auch. Der geneigte Leser mag sich vielleicht daran erinnern, dass ich zu Anfang erwähnt habe, dass ein anderer mächtiger Abenteuer in der Klemme steckt und gerettet werden muss… auch dieser Handlungsansatz – welcher aber wohl erst in den kommenden Bänden aufgegriffen wird – ist ärgerlich. Wo schon den Charakteren der Ruhm genommen wurde Saventh-Yhi wirklich entdeckt zu haben, wird ihnen damit auch noch die Chance genommen Entdecker der herannahenden großen Bedrohung zu sein. Denn der Abenteurer mit dem Namen Eando Kline hat dies bereits vor ihnen entdeckt. Saventh-Yhi konnte von Affen gefunden werden, von extraplanaren Kreaturen wie dem Intellektverschlinger und grundsätzlich mühelos von den anderen Fraktionen auch… Was bleibt den Charakteren dann noch? Ach ja… irgendjemand muss wohl die Drecksarbeit machen.

 

 

Fazit:

Mein besonderer Dank gilt den Autoren, dass ich mein Geld in ein Werk investiert habe, dass meine Spieler frustrieren würde, die Spielercharaktere zu Nebendarstellern in einem Stück ohne Handlung und ohne Hauptdarsteller verkommen lässt und mir damit viel Arbeit macht, um den Flickenteppich aus Lückenfüllern mit einem Sinn neu zu verknüpfen, um überhaupt noch diesen Pfad weiterspielen zu wollen. Ich hätte der unterdurchschnittlichen Bewertung auf der Paizo-Homepage vor dem Kauf mehr Beachtung schenken sollen.