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American Vampire 3
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 13.05.2012
Autor:Scott Snyder, Rafael Albuquerque
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:American Vampire / Pazifikkrieg
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:164 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: American Vampire 12-18
Preis:19,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Pearl und Henry sind mittlerweile Jahre zusammen, doch langsam wird Henry zu alt, um Pearl zur Seite zu stehen. Um ihre Beziehung zu erhalten, erscheint eine Verwandlung unumgänglich. Aber auch die Gegner von Pearl wissen um diese Probleme und wollen sich diese zu nutzen machen. So bieten die Vampirjäger Henry eine Mission auf einer pazifischen Insel während der amerikanischen Offensive an. Die Insel ist von Vampiren verseucht und soll gesäubert werden. Doch keiner ahnt das Skinner Sweet ihnen im Kielwasser folgt und ebenso ahnt keiner was sie auf der Insel wirklich erwartet…

 

Schreibstil & Artwork:

Die letzte Ausgabe von American Vampire war etwas sanfter als das Auftaktwerk und lies es generell deutlich ruhiger angehen. Der dritte Band geht wieder mehr in die Richtung des Erstlingswerk, es geht mitunter recht brutal blutig zu, aber auch storymäßig wird einiges geboten.

Bevor aber die eigentliche Fortführung der American Vampire-Story beginnt, machen die Autoren noch einen kleinen Abstecher zurück in die Vergangenheit, allerdings mehr symbolisch gesehen. Eigentlich geht es um eine Wild-West-Show in der sich alte Helden des wilden Westen nun zweifelhaft präsentieren und profilieren. Als Skinner Sweet letztendlich dort auftaucht trifft er dort nicht nur einen alten Bekannten, sondern mischt die Truppe auch gehörig auf. Die kleine Geschichte ist nett und trifft das Flair von AV ziemlich gut, ist aber auch nur ein kleines Zwischenspiel, das abseits des eigentlichen roten Fadens spielt.

 

Danach geht es dann in die eigentliche Geschichte. Wie vom ersten zum zweiten Zyklus (sprich vom deutschen Band 1 und zu Band 2) gibt es einen spürbaren Zeitsprung. Wir befinden uns zu Zeiten des zweiten Weltkrieges, genauer gesagt im Pazifikkrieg während der amerikanischen Offensive. Henry hat sich den Vampirjägern angeschlossen, die eine pazifische Insel von den Blutsaugern säubern will, die eigentlich in einem mehr oder wenig harmonischen Verhältnis mit den menschlichen Bewohnern der Insel stehen. Allerdings hat sich dieses Gleichgewicht in letzter Zeit verschoben und das bekommt die Truppe schnell zu spüren, den geahnt hat sie davon nichts. Henry, der eigentlich seiner Vampirgefährtin Pearl etwas beweisen wollte, sieht sich jetzt zwischen den Fronten, denn auf der einen Seite liebt er eine Vampirin und auf der anderen Seite umgibt er sich mit jenen die die Blutsauger hassen. Auf der Insel angekommen geht das Schlachten schnell los, allerdings auf Seiten der Vampirjäger. Die Story erscheint dabei zunächst recht geradlinig, ein wenig wie das „zehn Negerlein“ Prinzip, aber entpuppt sich bald schon als sehr viel gehaltvoller. Gerade dann wenn zum Einen Pearl, zum Anderen Skinner Sweet auf der Insel auftauchen, scheint eine epische Konfrontation unausweichlich. Die Story ist spannend und packend und macht einfach Spaß, gerade auch deswegen, weil die Macher sich sehr viel Mühe um die Charakterzeichnung und deren Konflikte untereinander gemacht haben.

 

Kommen wir zu den Artworks. Stammzeichner Albuquerque liefert erneut atemberaubende und absolut passende Arbeit ab. Zwar wurde das erste Kapitel von einem anderen Zeichner umgesetzt, der seine Sache durchaus gut macht, aber seine Illustrationen verblassen ein wenig hinter denen des Stammzeichners. Dabei variiert Albuquerque seinen Stil immer ein wenig, was in einem Zyklus nicht auffällt, aber dann wenn man aller drei deutschen Bände miteinander vergleicht. Der Zeichner nimmt leichte Abwandlungen vor, so das die Artworks perfekt zum Grundton der jeweiligen Story passt. So auch in diesem Fall und so erhält der Leser unglaublich dynamisch. Dabei sind die Artworks auch schmutzig und düster und genau das ist es was die Sache hier ausmacht.

 

Fazit:

Der dritte Band von American Vampire ist eine echte Wucht und gefiel mir persönlich viel besser als der vorige Band. Die Story ist stimmig und absolut konsistent, packend und episch zugleich, brutal und blutig. Die Atmosphäre ist unglaublich dicht und die Erzählung zeigt sich sehr gehaltvoll und komplex. Darüber hinaus sind auch die Artworks einfach umwerfend. Ein erstklassiges Werk, das jeder Liebhaber von guten Vampirgeschichten lesen sollte.