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The Unwritten 4 - Leviathan
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 03.01.2013
Autor:Mike Carey, Peter Gross, Peter Gross, Vince Locke, Al Davison
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Unwritten
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3862012930
Inhalt:144 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: The Unwritten 19-24
Preis:19,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die Suche nach der Quelle der Macht führt Tommy, Lizzie und Richie in die Heimatstadt von Herman Melville, Autor des Klassikers Moby Dick. Tom Taylor muss in See stechen und auf Waljagd gehen, denn er soll seine ungewöhnlichen Kräfte schulen. Nur dann kann er in den Krieg der Worte eingreifen, den eine mysteriöse Geheimgesellschaftentfacht hat, um die Welt nach eigenen Vorstellungen zu formen. Toms Freunde Lizzie und Savoy sind mit ziemlich blutigen Problemen konfrontiert und werden zudem von einem neuen Feind verfolgt ...

 

Schreibstil & Artwork:

The Unwritten ist von Anfang an schwere Kost gewesen und das meine ich nicht im schlechten, sondern im komplexen Sinne. Zwar waren dabei die ersten Bände noch relativ geradlinig erzählt, wird es spätestens seit dem dritten Band immer komplexer und vielschichtiger, aber damit auch interessanter. The Unwritten dreht sich dabei um das Geschichtenerzählen im weiten und die Macht der Phantasie im konkreten Sinne. Die Story ist dabei sehr verstrickt und es gibt allein schon von den drei vorigen Bänden ein riesiges Geflecht an offenen Fragen, die es zu enthüllen gilt. Vor allem geht es hier aber um die Beziehungen von Geschichten untereinander, von Geschichten eines Autors zu denen eines Anderen, die These jeder Text steht mit einem anderen in Verbindung.

Darüber hinaus geht der Band sehr stark auf die Symbolik in Geschichten und Erzählungen ein, ein Element, das Autoren seit jeher sehr gerne benutzen und dessen ursprüngliche Bedeutung oder der Sinn heute wohl nicht mehr so ganz klar ist, denn die Bedeutung eines Symbols ändert sich oft durch ihren Ursprung, aber auch die Interpretation. Wie viel Wahrheit darin liegt, kann ich nicht beurteilen, sondern das ist, um was es vornehmlich in diesem Comic geht und diese Thematik wird hier ausführlich behandelt.

Aber "the Unwritten" ist nicht nur eine schon fast literarisch wissenschaftlich anmutende Abhandlung, sondern auch eine spannende und vor allem intelligente Erzählung, die sehr sehr viel Spaß macht, wenn man sich darauf einlassen kann. Überhaupt ist einlassen das richtige Stichwort, denn "unwritten" ist keine leichte Lesekost, wie viele Comics, sondern man muss sich wirklich mit diesem Buch beschäftigen und sich schon sehr konzentrieren. Das ist auch der Grund warum Neueinsteiger in keinem Fall mit diesem vierten Band kalr kommen werden, sondern vorne anfangen müssen. Selbst Leser, die die ersten Bände kennen, können hier Probleme bekommen, wenn sie sich nicht wirklich damit beschäftigen. Aber die Mühe wird belohnt, denn "Unwritten" ist eine wirklich tolle und komplexe Idee, die auch optisch sehr gut umgesetzt wurde.

Apropos Optik. diese orientiert sich an den drei Vorbänden und so stellt sich hier das Gefühl von Kontinuität sehr schnell beim Leser ein.

 

Fazit:

Wer schwere Lektüre auch in bebilderter Form mag, der ist bei "the Unwritten" an der richtigen Stelle, denn leichte Kost ist die Serie schon von Beginn an nicht. Aber während die ersten beiden Bände noch sehr linear erzählt wurden, erreicht der vorliegende Band eine enorme Komplexität und Vielschichtigkeit, die das Werk quasi zu einem literarischen Klassiker des Comic-Genres macht. Da die Reihe auch optisch gut aussieht, kann der Comic auf ganzer Linie überzeugen, aber: Unwritten ist nichts für Seiteneinsteiger, man muss die Handlung vom ersten Band an verfolgt haben, um diese nun auch nur ansatzweise verstehen zu können.