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Hellboy 13 - Abstieg zur Hölle
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 29.01.2015
Autor:Mike Mignola
Typ:Comic
Setting:Hellboy
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-3-973
Inhalt:160 Seiten, Hardcover, DinA5
Preis:22,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Hellboy hat die Welt gerettet, musste dafür aber sein Leben opfern. Doch mit seinem Tod ist seine Geschichte noch lange nicht am Ende! Denn im Jenseits, im Höllenreich, seiner Heimat und Ort seiner Geburt, erwarten ihn bereits ein Thron, eine Armee der Finsternis bereit zur Invasion der Erde, eine verlorene Seele und zahlreiche Familienangehörige, die noch die eine oder andere Rechnung mit ihm, dem Abtrünnigen, offen haben … An Hellboys Seite steht Edward Grey, wenn auch in veränderter Gestalt. Und so erfährt man nicht nur endlich, wie Hellboy zu seiner Steinfaust kam, sondern auch alles über das Schicksal des einstigen Sonderermittlers fürs Okkulte im Dienste der britischen Krone und Erzfeind der heliopischen Bruderschaft von Ra.

 

Meinung:

Lange mussten wir Hellboy-Fans auf die Fortführung des epischen 12. Bandes, welcher mit Hellboys Tod endete, warten und gleich vorweg das Warten hat sich definitiv gelohnt. Aber eigentlich war es auch logisch, das mit dem Tod des Protagonistin noch nicht alles zu Ende war. Zum einen gab es einfach zu viele lose Enden und offene Fragen, zum anderen ist Hellboy nun mal ein Kind der Hölle und das sein Tod auch sein Ende sein soll, war wenigstens fragwürdig.

Wie dem auch sei, Mignola ist einmal mehr spürbar mit Herzblut an die Sache herangegangen und hat sich eine phantastische und ebenso epische Storyline ausgedacht, die vor mythologischen und literarischen Anspielungen nur so strotz. Nicht sehr verwunderlich, werden Kenner nun sagen, denn Mignolas Hellboy-Geschichten glänzten von je her mit solchen Elementen, aber im vorliegenden Band treibt es der geistige Vater des roten Höllenjungen auf die Spitze. Da findet man Elemente aus diversen Grimm-Märchen, zu Dickens Weihnachtsgeschichte, Dantes göttlicher Komödie und ja sogar aus der Bibel. Mignola fährt hier richtig auf und zeigt nicht nur von literarischer Seite her gesehen, warum er zu den ganz Großen des Business gehört, der Mann kann einfach schreiben (und zeichnen natürlich) und weiss, wie er seine Leser fangen kann.

Dabei deckt „Abstieg zur Hölle“ auch sehr viele Antworten zu Fragen auf, die sich im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte in Mignolas Saga aufgetan haben. Natürlich bleiben aber auch einige offen, denn Band 13 mit Sicherheit auch nicht das wirkliche Ende von Hellboy (hoffe ich zumindest).

 

Optisch muss man wohl kaum was dazu sagen. Mignolas Artwork ist einzigartig und unverkennbar. Er paart eher minimalistische Illustrationen mit einem unglaublichen Spiel von Licht und Schatten, was zu seinem ganz besonderen Stil führt.

 

Fazit:

„Abstieg in die Hölle“ ist die logische Fortsetzung der Ereignisse des epischen Vorbandes. Die Fans von Hellboy wollten es nicht glauben, dass Mignola seinen Helden wirklich sterben lassen hat und ganz so einfach gestaltet sich die Sache auch nicht. Was nach dem finalen Kampf und Hellboys vermeintlichen Tod passiert erfährt man nun in gewohnt hochwertiger Art und Weise. Neben den üblichen brachialen Fights, gibt es eine episch anmutende Storyline mit sehr vielen Anspielungen auf bekannte (und weniger bekannte) weltliche Mythologie und Literatur, die geschickt zu einer spannenden Geschichte zusammengestrickt wurden. Die unverkennbaren und einzigartigen Artworks von Meister Mignola runden die Sache dann perfekt ab. Ein Muss für jeden Hellboy-Jünger – Neueinsteiger sollte vorne anfangen. Klasse!