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Ghosted 2 – Ein gespenstisches Ritual
Bewertung:
(4.3)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 26.03.2015
Autor:Joshua Willliamson, Davide Gianfelice
Typ:Comic
Setting:Heute
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:132 Seiten, Softcover, US-Format, Ghosted 6-10
Preis:16,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Jackson T. Winters ist ein Meisterverbrecher – aber übernatürliche Wesen haben die Tendenz, seine Coups zu stören. Doch auch Wenona Blood Crow ist nicht gut auf ihn zu sprechen, schließlich wollte er ihr Casino ausrauben. Nun, da ihre Tochter Nina entführt wurde, ist Jackson ihre letzte Hoffnung. Der Haken ist: Nina ist von einem Geist besessen ...

 

Meinung:

Ghosted 1 war in meinen Augen einer der echten Überraschungshits des letzten Jahres, denn diese neue Serie konnte mit einer abgefahrenen und überzeugenden Grundidee glänzen. Ziemlich geschickt kombinierten die Macher zwei doch recht unterschiedliche Genres zu einem, verknüpften das Horrorgenre mit dem so genannten Heist-Genre, bei dem es grundsätzlich um große Coups a la „Oceans Eleven“ (oder dem viel älteren aber grandiosen Klassiker „Der Coup“) geht. Die Story war dabei, trotz kleinerer Mankos, unglaublich fesselnd und konnte auf ganzer Linie überzeugen – allerdings war sie auch im Großen und Ganzen zu Ende erzählt.

 

So ist es nun umso interessanter, was sich die Autoren für die Fortsetzung ausgedacht haben und ob sie einfach nur einen neuen Aufguss abliefern oder doch eine neue außergewöhnliche Story aus den Fingern zaubern. Im Fokus steht auf jeden Fall einmal mehr der Held der ersten Geschichte – Jackson Winters – der im Grunde genommen in einen neuen Coup rutscht, obwohl er das eigentlich nicht will. Letztendlich muss er aber im Dschungel Südamerikas nach der entführten Tochter von Blood Crow suchen und wird dabei schnell mit dem Problem konfrontiert das diese von einem geist besessen ist. Als ob das nicht schon genug wäre, wird er selbst auch von dem Geist seiner Widersacherin aus dem ersten Band verfolgt, was zu einigen sehr humorvollen Situationen führt. Überhaupt findet sich in dieser Fortsetzung viel mehr Witz als noch im ersten Band und das macht diese Geschichte irgendwie noch eingängiger. Und auch in seiner Gesamtheit wirkt der Inhalt noch ein ganzes Stück homogener und glaubwürdiger, was nicht zuletzt an der exzellenten Charakterzeichnung der Protagonisten liegen dürfte. Die Story zeigt sich dabei mehr als spannend, kurzweilig und komplex und gerade die vielen versteckten Anspielungen lockern die Sache unglaublich gut auf.

 

Dazu kommt noch, dass mit David Gianfelice ein neuer Zeichner am Zeichenbrett saß und der macht seine Sache mehr als ordentlich. Tatsächlich gefallen mir seine Artworks noch einen ganzen Deut besser, als die des vorigen Zeichners, denn Gianfelice zeigt ein echtes Händchen für Details und ansprechende Optik. Auch die Panels sind durchdacht arrangiert und unterstützen die Dynamik der Erzählung perfekt.

 

Fazit:

Nach einem überraschend guten Debut, legt dieser Heist-Horror-Genre-Mix nun nochmal einen Gang zu und glänzt mit einer kurzweiligen und komplexen Weiterführung ohne dabei zu kopieren. Die neue Ausgangssituation gepaart mit dem subtilen gerne bitterbösen Humor, der in diesem Band Einzug in die Reihe erhält, sorgt für einen rundum gelungenen Lesespaß, der definitiv Bock auf mehr macht. Abgerundet wird das Ganze durch tolle Artworks, die mit Liebe zum Detail gezeichnet wurden. Schlichtweg göttlich!