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George R.R. Martins: Skin Trade – In der Haut des Wolfes
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 23.06.2015
Autor:George R. R. Martin, Daniel Abraham, Mike Wolfer
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Horror
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:108 Seiten, Softcover, US-Format, Skin Trade 1-4
Preis:14,99
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Privatdetektivin Randi verlor ihren Vater an eine wilde Bestie– jetzt geht das blutige Morden wieder los! Ist der Killer von damals zurück? Und was haben Randis bester Freund und die einflussreichsten Männer der Stadt mit der Sache zu tun?

 

Meinung:

George R.R. Martin ist wohl vielen heutzutage aufgrund seines grandiosen Fantasy-Epos Game of Thrones (aka „Das Lied von Eis und Feuer“) geläufig. Doch schon bevor er mit GoT berühmt wurde, hat der Autor Geschichten in den verschiedensten Genres geschrieben. So beispielsweise die kürzlich bei Panini als Comic-Adaption erschienene Vampirstory „Fevre Dream“ (Reviews hier im Gate) oder eben auch das vor liegende Skin Trade – eine Werwolf-Geschichte!

 

Gut, die Story ist schon locker 25 Jahre alt und ursprünglich in einer Kurzgeschichten-Sammlung namens „Dark Visions“ erschienen, in der auch mehrere Stephen King Stories zu finden waren. Wie auch immer, im Horror-Genre hat sich in den 25 Jahren so einiges getan hinsichtlich der Mythen und Kreaturen, die da so kreuchen und fleuchen. Dabei sind Tunten-Vampire und Kuschel-Werwölfe noch die geringeren Übel. „Skin Trade“ merkt man sein Alter durchaus an, aber das im positiven Sinne, denn die Story ist eine eher klassische Werwolf-Geschichte, die in einen geschickt erzählten Krimi-Plot eingewoben wurde. Sicher man weiß von Anfang an worum es sich dreht, aber dennoch kann die Handlung immer wieder mit netten Wendungen und Überraschungen glänzen (falls man die Kurzgeschichte nicht schon kennt versteht sich). Die Charakterzeichnung ist dabei ausgefeilt und detailliert, vor allem hinsichtlich der Protagonisten und auch das Ende des abgeschlossenen Bandes weiß zu gefallen. Darüber hinaus ist das Ganze auch nicht gerade zimperlich hinsichtlich der Gewalt und ihrer Darstellung, auch wenn der Bogen dabei niemals überspannt wird. Da spürt man förmlich das Martin schon damals ein Händchen für realistische und glaubwürdige Erzählungen hatte, etwas das er in Game of Thrones dann auf die Spitze treibt.

 

Optisch sieht das Ganze auch recht schick aus. Die Artworks können sich sehen lassen, sind detailliert und sauber gezeichnet, haben dabei aber auch einen etwas dreckigen Look. Das passt ziemlich gut zur Geschichte. Die rasante Story wird durch die dynamischen Panels unterstützt und die Kolorierung zeigt sich düster dezent.

 

Fazit:

Wer gute, eher klassische Werwolf-Geschichten mit einer guten Portion an Krimi mag, der ist bei Skin Trade genau an der richtigen Stelle. Die ursprünglich als Kurzgeschichte erschienene Story kann auf ganzer Linie überzeugen und hebt sich von dem neumodischen Kuschel-Horrorzeugs, das in den letzten Jahren zahlreich aufgetaucht ist, schon deutlich ab. Auf jeden Fall ist der Plot spannend und abwechslungsreich und überraschend komplex. Auch optisch sieht das Ganze toll aus und so bleibt unterm Strich am Ende ein wirklich guter Werwolf-Comic zurück!