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Fables: Wolf among us - Der Wolf geht um 1
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 18.07.2016
Autor:Matthew Sturges, Steve Sadowski u.a.
Typ:Comic
Setting:Fables
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:132 Seiten, Softcover, US-Format, US-Wolf among us 1-4
Preis:16,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Als eine hübsche Prinzessin, die als Prostituierte arbeitete, enthauptet aufgefunden wird, muss Sheriff Bigby mal wieder den Wolf rauslassen, um den Killer zu finden. Verdächtige gibt es genug, und Unterstützung hat er nur von Snow White, seiner einzigen Freundin, und von Bürgermeister Ichabod Crane, seinem erklärten Feind ...

 

Meinung:

Die fabulöse reguläre Fables-Serie hat ja unlängst ihr Ende gefunden, doch das bedeutet offenbar nicht, das das Fables-Universum komplett ad acta gelegt wurde, denn der ein oder andere Ableger findet immer noch den Weg in die deutschen Comic-Regale. So auch die Mini-Serie „Wolf Among us“ - die in zwei Sammelbänden hierzulande erscheinen wird – und locker mit dem gleichnamigen Adventure-Spiel von Telltale Games (The Walking Dead Adventure) verbunden ist.

„Wolf among us“ katapultiert den Leser mitten in eine Geschichte, die irgendwo am Anfang oder vielleicht sogar noch vor der eigentlichen Fables-Serie spielt. Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es hier um Bigby Wolf und eines seiner frühen Abenteuer. Die Amnestie der bösen Fables ist noch jung und so richtig traut niemand dem großen bösen Wolf, auch wenn er nun Sheriff von Fabletown ist. Auf jeden Fall geht es hier um eine schicke Crime-Story im Märchengewand. Autor Matthew Sturges hat dabei seine Hausaufgaben spürbar gut gemacht, denn „Wau“ (wie passend  ) fügt sich hervorragend in das Setting ein, denn neben einer spannend fesselnden und durchaus komplexen Story, gibt es viel bitterbösen Humor, beispielsweise dann, wenn Bigby auf jenen heldenhaften Jäger trifft, der Rotkäppchen einst vor ihm selber (also dem großen bösen Wolf) gerettet, Bigby aufgeschlitzt, mit Steinen gefüllt und in den Brunnen geworfen hat. Nun stellt sich aber heraus, das eben jener Jäger eigentlich was ganz anderes im Sinn mit Rotkäppchen hatte…. Bitterböser Humor eben.

 

Aber das ist nur eine kleine Randnotiz, immer wieder gibt es solche Anspielungen. Darüber hinaus kriegt man einen guten Einblick in die Psyche von Bigby und wie er mit seinem Inneren – eben dem großen bösen Wolf – und die Kontrolle über dieses titanische Wesen kämpft. Passenderweise ist es gerade Snow White (Schneewittchen), die später in der Fables Serie ja bekanntlich seine Frau wird – die so etwas wie der ruhenden Gegenpol von Bigby ist. Natürlich kristallisiert sich hier schon heraus, das Bigby romantisches Interesse an Snow entwickelt.

 

Optisch sind hier mehrere Zeichner am Werk gewesen, vor allem um die Rückblicke in der Stoy auch optisch umzusetzen. Dennoch gelingt es Authentizität zu erzeugen und der Stil ist schick und weiß zu überzeugen. Die Artworks sind zwar ein wenig gröber gezeichnet als die von Mark Buckingham, der die Fables ja definitiv geprägt hat, aber dennoch geht das Ganze vollkommen in Ordnung.

 

Fazit:

Wer die „Fables“ mochte, der kommt an „Wolf among us“ auf gar keinen Fall vorbei. Zu genial und bitterböse ist diese abgefahrene Crime-Story um Bigby Wolf. Dabei hat die Geschichte alles was es für eine gute Fables-Story braucht und sieht darüber hinaus auch noch sehr gut aus. Inwiefern die Story mit dem gleichnamigen Computerspiel verzahnt ist, kann ich dabei nicht sagen, denn dieses kenne ich schlichtweg einfach nicht. Auf jeden Fall aber kommt hier jeder Fables-Fan voll auf seine Kosten, aber mehr noch: Wolf among us ist auch so eigenständig als dass man dieser Comic auch ohne Vorkenntnisse lesen und ihn vielleicht als Seiteneinstieg in die famose Fables-Reihe nutzen kann. Ganz hervorragend!