Sharner Kobold Sharner Kobold

 

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Pathfinder Kampagnenwelt - Almanach der Religionen Golarions
Bewertung:
(3.5)
Von: Sol
Alias: Sol
Am: 17.10.2016
Autor:Robert Brookes, Benjamin Bruck, Crystal Frasier, Thurston Hillman, Brandon Hodge, James Jacobs, Jessica Price, Patrick Renie, und David N. Ross
Typ:Quellenbuch
System:Pathfinder
Setting:Golarion
VerlagUlisses Spiele
ISBN/ASIN:9783957523587
Inhalt:98 Seiten, Softcover (hier: PDF)
Preis:24,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

 

Einleitung

Man könnte ja bei dem Titel dieses Golarion-Kampagnenbuches denken, dass es z.B. Glaubensrichtungen wie den Diabolism, The Green Faith oder The Whispering Way behandelt oder gar sich zu wirklich allen Gottheiten geäußert werden würde (deutsche Begrifflichkeiten waren unbekannt, deswegen dieses „Denglisch“ zuvor Entschuldigung). Allerdings werden weniger (auf der Spielwelt) bekannte oder exotische Gottheiten behandelt. Auch wenn der Titel dieses Buches meiner Meinung nach etwas irreführend ist ohne weiterführende Informationen bin ich ein großer Fan dieser Gottheitenauswahl. Ich bemühe mich trotzdem so objektiv wie möglich zu sein. Bei der nun folgenden Gliederung orientiere ich mich nach der Verwendeten in diesem Quellenbuch. Ich will nicht zu viel verraten zu den einzelnen Gottheiten, denn ich bin der Ansicht, dass ein Buch über Götter am meisten Spaß macht zu lesen und am interessantesten ist, wenn man nicht schon fast alles durch die jeweiligen Ausführungen im Vorfeld kennt.

 

Zum Vorwort dieses Buches

Auf den Punkt gebracht dreht sich das Vorwort um die folgenden Dinge:

Die komplexen Beziehungen der Götter werden etwas beleuchtet mit Ausführungen allgemeiner Natur. Es wird erläutert nach was sich die Domänenanzahlt richtet, u.a. nach welchen Gesichtspunkten sich die Domänen der Halbgötter zusammensetzen. Danach wird noch etwas Crunch vorgestellt, nämlich das Talent „Göttlicher Gehorsam“. Das sind wohl die wichtigsten Punkte aus dem Vorwort.

 

Achaekek

Als erstes ist dort das Gehorsamsritual der Mantis-Gottheit näher ausgeführt und die drei unterschiedlichen Segen je nach PrC.

Weiter geht es allerdings dann schon mit dem Fluff. Zuerst werden die exotischen Achaekek-Druiden angesprochen, bevor auf die Gottheit selbst, die Roten Mantis und die „Häretiker“ eingegangen wird. Insgesamt lässt sich diese Passage wie folgt bewerten: Gerade bei so einer Gottheit wie Achaekek engt man den Spieler nicht so sehr ein, indem alles haargenau vorgegeben wird. Damit ist folgendes gemeint: Man wird nicht nur auf die Rote Mantis Gilde verwiesen, dass sie die einzig wahren Anhänger sind und der Rest ausgeblendet wird. Auf der anderen Seite wird man auch nicht vollkommen im Regen stehen gelassen, wenn man sich über die Mantis-Gottheit ein etwas informieren will und etwas Inspiration beim Ausspielen eines Gläubigen braucht. Der Abschnitt ist mE gelungen.

Alseta

Der Aufbau ist hier in gewisser Weise ähnlich zu Achaekek. Erst ein allgemeiner Einführungstext zu dieser Gottheit, dann vor allem Crunch, was die Rituale in z.B. Magie und Statistiken bedeuten, danach exotische Anhänger dieser Gottheit, Wesen, Kirche, Tempel, Priesteraufgaben etc. Das Wesen Alsetas wird intensiv beleuchtet. Mir war diese Gottheit vorher überhaupt nicht bekannt, deshalb wird das bei dieser Gottheit wohl von Nöten. Am besten passt zur Gottheit Unterhändler und Diplomaten in zivilisierten Gebieten, aber nicht nur das. Sonst wäre es schwieriger Abenteurer von dieser Gottheit zu kreieren. Das Motto war nicht gar so viel zu verraten wollen, aber diese Gottheit (als „Vermittlerin“) ist wirklich sehr gut gelungen.

 

Apsu

Der Konflikt mit Dahak wird wirklich gut dargestellt in dieser Sektion. Die Exotik der Gottheit kommt gut zum Vorschein und die Bedeutung von Golarion für diese Gottheit wird näher dargestellt. Der Platinbund wird gleich am Anfang etwas näher beleuchtet. Jeder Gott wird gleich angegangen, von der Informationsgliederung, die vorgegeben ist.

 

Besmara

Auch ihre Darstellung als chaotisch neutrale Piratenkönigin ist gelungen. Sie und ihre Gläubigen entsprechen dem Klischee, dass man von Piraten in einer Fantasy-Welt eben so hat. Kleriker von ihr sind gar nicht mal so weit verbereitet. Zu ihren Anhänger gehören eben freilich die Piraten und alle Gläubigen, die mit der Piraterie irgendwie zusammenhängen (z.B. auch Prostituierte, die sich hauptsächlich mit Piraten abgeben).

 

Brigh

Auch Brigh ist eine Gottheit, die sehr gelungen wirkt, denn sie verkörpert perfekt das neutrale Element und man merkt sehr gut, dass sie eine Göttin der Erfinder und Mechanismen ist. Man hat tolle Idee von Gläubigen dieser Gottheit, seien es nun SC oder NSC.

 

Dahak

Bei Dahak wiederum hätte ich mir mehr gewünscht, dass genauer beleuchtet wurde wie er zum bösen Drachengott der Zerstörung wurde. Warum hat er seinen Vater nicht verraten bei dem Kampf mit Rovagug? Der Grund ist nicht ganz klar. Einen chaotisch bösen Charakter hätte ich mir trotzdem in der großen Rovagug Schlacht anders vorgestellt.

 

Ghlaunder

Dieser Gott ist wirklich auch sehr cool. Er hat mit seinem Parasiten-Hintergrund und der Desna-Feindschaft einen sehr interessanten Part in der Spielwelt. Diese Gottheit ist wieder sehr gelungen.

 

Groetus

Es ist keine wirklich ausgefallene Idee einen apokalyptischen Gott einzuführen. Trotzdem gibt es wenige solche Gottheiten in den bekannten D&D Fantasy-Welten, die vielleicht sogar das Ende des ganzen Multiversums kennen und dann ihre große Stunde irgendwie gekommen ist. Insofern macht es Groetus schon wieder ganz interessant wie man ihn in die Spielwelt eingebettet hat, quasi als „chaotisches Gegenstück“ zu Pharasma im „Jenseits“ (eben im sog. Beinacker laut Buch). Was natürlich auch nicht fehlt, sind die 3 „Untergangstheorien“ (bei denen ich in Erinnerung hatte, es waren mal Fünf, aber ich will mich nicht schlauer darstellen als die PF-Leute, die da dran geschrieben haben).

 

Gyronna

Die Zornige Hexe, auch als Vettelkönigin bezeichnet, ist wohl die ideale Göttin für alle betrogenen Frauen mit tiefem Hass im Herzen. Die Kirche spiegelt mit ihrer „internen Gefährlichkeit“ das Chaotisch Böse sehr gut wieder. Es ist eine Kirche, die das eindeutig verkörpert.

 

Hanspur

Bei dieser Gottheit der Flusskönigreiche, Flussreisen und der Schmuggler wiederum ist das Chaotisch Neutral finde ich sehr überzeugend eingefangen. Seine „Entstehungsgeschichte“ ist zwar nicht gar so lang, dafür aber durchaus lesenswert. Es ist mal etwas anderes als eine „typische Göttergeschichte“ (Artefakt z.B.).

 

 

 

 

Kurgess

 

Der Gott des Sports und der Tapferkeit verkörpert eine interessante Form der Intepreation eines Wettkampfgottes. Er steht für fairen Wettstreit. Die Gottheit gefällt mir ziemlich gut.

 

 

Milani

Milani wird ihrem Rang einer Göttin der Hoffnung, Treue und Revolution mehr als gerecht. Sie inspiriert gut zu heldenhaften Spielercharakteren. Man kann sich die Göttin und ihre Anhänger recht gut vorstellen. Sie vertritt sehr gut den chaotisch guten rebellischen Aspekt.

 

 

Naderi

Diese Göttin ist absolut neutral und mit der Göttin Shelyn verbunden. Ihre Hintergrundgeschichte ist absolut lesenswert. Sie füllt eine interessante Rolle aus als Göttin des Ertrinkens, des Selbstmordes und der romantischen Tragödien.

 

Sivanah

Sie ist eine rätselhafte Gottheit. Ebenso sind ihre Gläubigen mysteriös und geben sich zum Beispiel den Halbwahrheiten und Illusionen hin. Sie sind meist auf der Suche nach Neuem/Unbekanntem. Trotz einer wirklichen langen Beschreibung der Kirche, der Aufgaben eines Priesters und der Abenteurer-Sektion scheint es für mich trotzdem so zu wirken, als ob es sehr anspruchsvoll wird am Spieltisch einen Sivanah-Gläubigen zu spielen. Aber auch solche Gottheiten sind sehr exotisch und man trifft nicht ständig auf solche mit diesem Hintergrund. Insofern kann diese Gottheit auch für manchen Spieler durchaus von großem Interesse sein.

 

Zyphus

Der Gott der Friedhöfe, Tragödien und des Unfalltodes hat irgendwie ganz schön blutrünstige Anhänger. Sie erfreuen sich nicht nur am reinen, im Vorfeld unmanipulierten Unfalltod, sondern arbeiten aktiv daran das Schicksal eines anderen so zu manipulieren, dass er letztlich stirbt (Balken ansägen, Bauwerke durch schlechtes Material absolut einsturzgefährdet machen etc.). Die Gottheit trifft nicht ganz meinen Geschmack bei solch einem Glauben, aber vielleicht kann sie ein anderer als Spielleiter gut für irgendwelche Gegenspieler in einer Geschichte verwenden, auch wenn die Kirche meist im Untergrund eher aktiv ist und im Geheimen mörderische Spielchen treibt.

 

Fazit:

Viele Gottheiten haben meinen Geschmack getroffen, aber nicht wirklich jeder Einzelne. Aber so gut wie alle „exotischen“ Gottheiten auf Golarion hat man umfangreich dargestellt. Es ist eine wirklich gute Spielerhilfe, wie man Anhänger der jeweiligen Gottheit ausspielen kann. Das ganze Buch bringt durchaus bei den meisten Göttern Inspiration und das ist ja zum Beispiel bei einem Kleriker-SC sehr wichtig. War das einmal explizit nicht so, habe ich das erwähnt und auch Kritik geäußert, wo notwendig. Als Quellenbuch wirklich absolut brauchbar, wenn einen die genannten Götter genauer interessieren. Aber weil es eben nur Exoten-Götter, niedere Götter, Halbgötter etc. waren und solche Götter nicht jeden interessieren und es absolut kein Beinbruch ist, die als Spieler nicht näher zu kennen, habe ich das Buch letztlich mit 3.5 bewertet. Die meisten von den Göttern haben mir schon mit etwas weniger Info vorher gefallen, aber deswegen will ich die Bewertung jetzt nicht in die Höhe treiben.