Sharner Kobold Sharner Kobold

 

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Warcraft: Lands of Conflict
Bewertung:
(3.8)
Von: Jan"Grasshopper" Wysocki
Am: 04.04.2005
Autor:Rob Baxter, Tim Campbell, Bob Fitch, Luke Johnson, Seth Johnson, Mur Lafferty, A
Typ:
System:D20 v3.5
Setting:Warcraft Universum
VerlagSword & Sorcery
ISBN/ASIN:1-58846-960-3
Inhalt:1-58846-960-3
Sprache:Englisch

 

Sword and Sorcery hat vielen Rollenspielern und Computergamern mit der Veröffentlichung des Warcraft Roleplaying Games einen kleinen Traum erfüllt. Erstmals kann man Warcraft und Pen and Paper-Rollenspiel mit einander verbinden und die, durch drei grandiose Computerspiele dem Gamer ans Herz gewachsene Welt als mutiger Abenteurer betreten.

Mittlerweile gibt es schon sechs Supplements für die auf dem D20-System aufbauende Warcraft Welt, die Regelmechanismen und Informationen zur eigentlichen Welt bieten. Lands of Conflict (das ich jetzt mit LoC abkürzen werde) ist eines dieser Bücher und bietet 192 Seiten voller Hintergrundinformationen zur Welt von Warcraft.

 

Dieses Werk behandelt die drei Kontinente Azeroth, Khaz Modan und Lordaeron, wobei es jeden Kontinent in einige Regionen unterteilt und allerlei Wissenswertes über sie und die Geschichte der “alten Welt“ bereithält. Man kann die PRC’s, Gegenstände und ähnliches aus dem Buch eigentlich auch auf andere Kampagnenwelten übertragen, jedoch ist das Kernstück des Buches – nämlich die Beschreibung Azeroths- zu 100% auf das Warcraft RPG ausgelegt.

 

Design und Layout

LoC ist ein 192 Seiten starkes Hardcover, das durch sehr gute Verarbeitung und seine dicken, soliden Seiten glänzt. So wirkt es außerst edel und sollte vor allzu schnell auftretenden Gebrauchsspuren gefeit sein.

Beim ersten Hinschauen sieht man das farblich harmonische und sehr zum Stil von Warcraft passende Cover. Es sind drei Gestalten darauf abgebildet: Ein geifernder Naga, den man schon aus Warcraft 3 kennt, ein Trogg, der ein Prototyp der Zwergen darstellt, und einen fanatischen Kämpfer der Scarlet Crusader. Sie sind allesamt hervorragend gezeichnet und fangen die düstere Stimmung der hier vorgestellten östlichen Kontinente perfekt ein.

Mit großen Erwartungen an die Innenillustrationen schlägt man das Buch auf und entdeckt gleich auf der nächsten Seite eine Fortführung der herrlichen Bilder.

Beim weiteren Umblätter bemerkt man jedoch etwas ganz anderes.

Schwarzweiße Zeichnungen tauchen in erschreckend kleiner Dichte nur an sehr wenigen Stellen auf. Vielleicht auch besser so, denn mehr solcher leider unterdurchschnittlichen und langweiligen Zeichnungen wäre eine Schande für das vorliegende Buch gewesen. Es stellt nicht im mindesten die dichte Atmosphäre der WCRPG Welt dar und zwingt den Leser sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ansonsten sieht man sauber angeordnete Texte, detaillarme Gebietskarten der Kontinente, nette Randverzierungen und viele viele Buchstaben. Nur die Illustrationen der PRC’s sind wirklich gelungen (wenn auch etwas dunkel).

Doch einen richtigen Fan und Spieleleiter, der auf der Suche nach stimmungsvollen Kampagnenwelten ist, kann so etwas nicht erschüttern. Trotzdem bleibt ein trüber Nachgeschmack...

 

Introduction

Die Kapitel (und auch die Einleitung) beginnen alle mit einer kleinen Kurzgeschichte, die ein wenig Flair in die Sache bringen möchte. Glücklicher weise schaffen die Erzählungen es gleichzeitig Stimmung aufzubauen und eine wiederum hohe Erwartung zu wecken.

Wird diese auch enttäuscht?

Aber nicht doch!

Gleich zu Beginn erfahren wir, wie das Buch aufgebaut sein wird, in dem uns ein zwergischer Narrator begrüßt und dieses Buch an den König der Zwerge und das Oberhaupt der Explorers Guild adressiert. Der Zwerg Brann Bronzebeard, seines Zeichens furchtloser Entdecker und gewiefter Kämpfer, erzählt in den folgenden acht Abschnitten des Buches seine Reisen durch die Länder. Von Booty Bay bis Sunwell Grove wird alles behandelt, was von Interesse sein könnte.

Diese Erzählform gefällt mir persönlich gut, da hier (meist lustige) Kommentare von Brann in die Beschreibung der Regionen eingewebt werden und so die durch schlechte Zeichnungen verloren geglaubte Atmosphäre wieder aufleben lassen. Leider hat diese Form der Beschreibung auch seine Nachteile, die ich später erläutern möchte.

 

Chapter One: History and Culture

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der früheren Geschichte des Planeten und beschreibt die Zeit von den Anfängen der Quael’dorei, der Ur-Elfen, bis zu dem Zeitpunk an dem die Brennende Legion zum größten Teil vertrieben wurde und die Länder sich langsam vom dritten Krieg erholen.

Es wird die Möglichkeit beschrieben Kampagnen in früheren Stadien der Geschichte zu spielen. Ausführlich erklärt wird es jedoch nicht wirklich. Das ist eine Aufgabe für ein weiteres Buch. Um sich jedoch die Vorgeschichte in groben Zügen vorstellen zu können, nützt dieses Kapitel trotzdem alle mal. Am Schluss des 21 Seiten langen Kpitels wird auf alltägliche Dinge eingegangen, wie Sprachen, Währung und Handel, Reisen und die immer öfter auftauchenden Tante Emma Goblin-Läden, bei denen es alles und und noch viel mehr zu kaufen gibt. Abgeschlossen wird das alles mit einer ausführlichen, siebenseitigen Zeittafel, die alle wichtigen Ereignisse zusammenfasst.

 

Chapter Two: Azeroth

Nun zum eigentlichen Kern des Buches.

Unser Entdecker Brann Bronzebeard erzählt nun von dem zerrütteten Kontinent Azeroth, der sich von Booty Bay bis nach Blackrock Spire erstreckt. Dabei wird er in zehn Regionen unterteilt, die alle auf ihre Bewohner und Kultur, Geographie, wichtige Orte, Geschichte und mögliche Abenteuerideen untersucht werden.

Dabei erfährt man eigentlich eine ganze Menge über Azeroth im allgemeinen... aber nicht im speziellen. Denn so viel über die Ländereien von Azeroth erzählt wird, so viel Informationen man auch über die mannigfaltigen Regionen bekommt, ich hätte mir etwas mehr gewünscht. Auf den 23 Seiten steht zwar viel, aber eine Abenteueridee (die trotzdem fast immer interessant ist) pro Region ist mir zu wenig, die vier, fünf Städte bzw. Interessanten Orte sind mir zu wenig und eine lausige, detaillarme Karte ohne Längeneinheiten von ganz Azeroth ist mir wieder entschieden zu wenig. Hier hätten sich Karten zu jeder Region angeboten und eben mehr sehenswürdige Städte, Festungen oder ähnliches. So bleibt der Eindruck, dass die wenigen beschriebenen Städte jegliche Zivilisation dieses Landstrichs beinhalten und alles andere Leere darstellt. Vielleicht wollte man dem SL viel Freiheit zur Erschaffung individueller “Sehenswürdigkeiten“ geben, aber so viel Freiheit und so viel leeren Raum möchte ich nun auch wieder nicht. Zur Tierwelt wird auch nicht viel gesagt. Tabellen mit anzutreffenden Monstern und Kreaturen bzw. Tieren fehlen. Man muss die spärlichen Hinweise darauf direkt aus dem Text herauslesen.

Das was jedoch beschrieben wird, ist aber alles andere als schlecht. Man bekommt einen schönen Einblick in das Leben der Leute und der herumstreundenden Kreaturen (meistens Oger...), die politische Situation und die geographischen Besonderheiten der Länder . Alles was man braucht um eine Kampagne darin anzusiedeln, aber eben mit zu wenigen Inspirationshilfen für den SL.

Wenigstens gibt Brann dem geneigten Leser eine Kostprobe seiner eigenen Abenteuer zu lesen, den lauter Anekdötchen von seinen Reisen werden von ihm zum besten gegeben. Leute die er auf seinen Wanderungen traf, Fieslinge die er zur Strecke brachte, Gerüchte die er aufschnappte und andere Begebenheiten werden kurz erwähnt. So erfährt man, wieso es besser ist nichts zu essen, bevor man in Undercity zu den Alchemielabors geht, oder Brann erzählt von besonderen Festen bei denen es für Zwerge Freibier gibt. Wenigstens daraus kann man einige Dinge entnehmen und für seine Kampagne nutzen.

Ansonsten gibt es am Rand Tabellen für den SL, die wichtige NSC vorstellen, einige Daten zu den Regionen (wie Bevölkerungsmenge oder Regierungsform) und Mass Combat Regeln für Patrouillen und Wachmanschaften, die in den Regionen uherstreifen oder im Namen des Herrschers für Ruhe und Ordnung sorgen.

Manchmal findet man kleine Randnotizen in Form von Zetteln oder Briefen von NSC, die die Stimmung einzelner Leute einfangen. Wie z.B. die Rechnung für den Wiederaufbau des Händlerviertels von Stormwind (die sich im übrigen auf 1Mio Goldmünzen beläuft...), oder der Text von einem fröhlichen und brutalen Ogerliedchen, oder eine kleine Geschichte von einem verrückten Goblin. Das lockert natürlich immer wieder die Textgestaltung auf und bring so nochmals einen weiteren Atmosphärebonus.

Branns Beschreibungen sind sehr gut gelungen und werden dem Leser nicht langweilig, so das man sehr viel in einem Rutsch lesen kann.

 

Chapter Three: Khaz Modan

Hier wird der fiktive Autor dank seiner zwergischen Ader nostalgisch und schwärmt ein wenig von seiner eigenen Heimat. Auswirkungen auf die Länge dieses Kapitels hat das aber nur im negativen, denn dieses ist auf magere 16 Seiten geschrumpft.

Wie auch im vorherigen Kapitel gilt: gute Ideen, originelle Schauplätze, schöne Stimmung, eine Menge Potential für konfliktreiche Kampagnen, wenige, lahme Zeichnungen, die nicht ansatzweise die Stimmung eines bergigen Zwergenreiches vermitteln können. Und das alles auf kümmerlichen 16 Seiten. Was wollen die Autoren uns damit andeuten? Wird Lordaeron etwas auf elf Seiten gepresst, damit ordentlich Platz gemacht wird für sinnlose PRC’s und Feats die keiner braucht? Ich erwarte unterbewusst sogar noch schlimmeres...

 

Chapter Four: Lordaeron

Schnell die Seitenanzahl prüfen... und langsam Entwarnung geben: es sind stolze 31 Seiten, die jetzt von dem wohl gefährlichsten und hoffnungslosesten Kontinen berichten. Verbrannte Elfenreiche, vergiftete, von Untoten besetzte Städte und fanatische Kreuzzügler... was will man mehr?

Eigentlich wie immer mehr Text und Anhaltspunkte, obwohl es in diesem Kapitel schon erträglicher ist, als noch im letzten Abschnitt.

Trotzdem ist Lordaeron sehr stimmig präsentiert worden. Man liest von den Forsaken, Untote mit freiem Willen, und von dem verzweifelten Kampf gegen Ner’zhul und seine dämonischen Handlanger. Eine abwechslungsreiche Landschaft und viele Gefahren werden den SC auf ihrer Reise durch das am Rand des Chaos liegende Land einiges bieten können. Vorausgesetzt der SL arbeitet sich rein und fügt viele Detaills hinzu, oder arbeitet die angegebenen noch weiter aus.

Auch dieses Kapitel kann durch Stimmige Erzählungen aufwarten, zeigt aber, dass Branns Erzählstil nicht immer hilfreich für den SL ist.

Da der Zwerg ein Charakter der WCRPG Welt ist, weiß er nicht mehr, als er insgesamt in erfahrung bringen kann. Ich erkläre das an einem Beispiel. Gilneas ist eine im Westen von Lordaeron liegende Halbinsel, die gleichzeitig ein Königreich darstellt. Vor zehn Jahren dachte sich der Regierungschef, dass er sein Volk nur schützen kann, wenn er eine reisige Mauer an die Grenze zum Rest von Lordaeron baut. Über die Küste kann sowieso niemand vordringen und somit ist Gilneas momentan von der Außenwelt abgeschottet. Natürlich würde man jetzt einige Hintergrundinfos zu diesem Land erwarten, aber der zwergische Autor kommt an diesem Grenzwall einfach nicht vorbei. Auf einer einzigen Seite beschreibt er vage, was mit dem ganzen Volk und seinem Regenten passiert ist, dabei munkeln einige von Naga. Tja, nichts zu machen, also geht Herr Bronzebeard weiter Richtung Hillsbrad Foothills.

So etwas nenne ich schon fast dreist. Atmosphärisch: ja. Informationsgehalt: tendiert gegen null. Was soll man dazu noch sagen? Wenn sie das Königreich nicht ausführlich beschreiben können, dann hätte man doch wenigstens einige Alternativen vorgestellt, was aus Gilneas geworden ist. So bleibt nur der Ausspruch „Perhaps something dire has befallen Gilneas“.

Trotzdem das beste der drei Kapitel über die Kontinente, das sich nicht zuletzt durch atmoshärische Beschreibungen vor der Mittelmäßigkeit rettet.

 

Chapter Five: Adventures

Und dabei habe ich gedacht es geht jetzt schon mit dem Crunch weiter. Nochmal Glück gehabt!

Dabei werden hier drei Abenteuer vorgestellt, eins für jeweils einen Kontinent. Insgesamt sind sie zufreidenstellend ausgearbeitet und haben gute Vorgeschichten. Viel erwarten sollte man aber von 29 Seiten nicht. Es wird vor allem Wert auf einen kurzen, intensiven Plot gelegt mit einem grande finale um das Abenteur abzuschließen. Genau Richtig, wenn dem SL nichts mehr einfällt.

-Arena Games: SC werden von Trollen zu Gladiatorenkämpfen gezwungen und eingesperrt. Um mehr Geld in die Kassen zu spülen, wird ein Dämon gefangen und soll der neue Publikumsliebling werden. Dieser wird kurz vor der Arena , wie sollte es auch anders sein, fuchsteufelswild, zerlegt erstmal die halbe Anlage und macht einen riesen Tumult, so das die SC aus den Zellen fliehen können.

-Dark Iron Chains: Ein klitzekleiner Dungeon-Crawl mit fiesen Dark Iron Zwergen, einem missgeleiteten Ironforge Zwerg, seinem Sohn, plötzlich auftauchenden Dienern des Feuergottes Ragnaros und den SC mitten drin.

-Dead Mans Tale: Was jagt einer Stadt Angst und Schrecken ein? Untote? Dämonen? Oger? Ja! Und am besten alles auf einem Haufen. Drei typische Erzbösewichte, die gegen eienander ausgespielt werden können, eine verlassene Festung und ein kleines, dankbares Städtchen, das sich am Ende nach den SC bennenen möchte, laden herzlich ein.

Kurz und knackig bieten die Abenteuer jede Menge Stimmung und sind prima zwischen ein größeres Abenteuer zu setzen. Mehr als einen Abend sollte man für eins nicht benötigen.

Jedoch lassen die Karten etwas zu wünschen übrig.

 

Appendix One: Organizations

In diesem 23 seitigem Abschnitt erfährt man alles über 8 wichtige Organisationen, Geheimkulte und Bruderschaften von Azeroth bis nach Lordaeron. Mehr als drei Seiten pro Organisation sind nicht nötig, denn auf diesen wird genug gesagt um einen guten Einblick in die tückische Welt der Fanatiker, Hüter, Meuchelmörder und anderer Gestalten zu bekommen.

Das Angebot reicht von den verrückten Scarlet Crusaders, bis hin zum abartig bösen Cult of the Damned. Natürlich darf die Explorers Guild nicht fehlen, Branns eigene Organisation und Gilde, die fast nur aus Zwergen besteht und sich der Suche nach Artefakten und dem katalogisieren von unentdeckten Regionen der Welt verschreiben hat.

Diese oiginellen und für nicht nur ein Abenteuer zu gebrauchenden Verbindungen sind eine Bereicherung für jede Warcraft-Kampagne.

 

Appendix Two: Miscellaneous Notes

So, jetzt kommt also der Crunch, der sich auf guten 21 Seiten breit macht.

Dieser beinhaltet folgendes: Sechs so Feats, magere drei neue Ausrüstungsgegenstände, zehn nette magische Gegenstände, vier stimmige Prestigeklassen und zu guter letzt sechs lustige Kreaturen, die man nach lust und Laune auf SC hetzen kann. Die PRC’s, Monster und Magic Items sind gut ausgearbeitet und vor allem nützlich.

Ich beschreibe jetzt kurz die allseits beliebten Prestigeklassen, die alle etwas mit den vorher vorgestellten Organisationen zu tun haben:

-Dark Apothecary: Ein Giftmischer, der immerzu nach neuen und stärkeren Giften forscht um die Untoten-Seuche ein für alle mal aus Azeroth zu tilgen.

-Defias Renegade: Ein Bandit und Räuber, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat Wanderern ihr Geld abzuknöpfen, Hinterhalte zu veranstalten und mechanische Gerätschaften nach allen Regeln der Kunst zu sabotieren.

-Dwarven Prospector: Brann Bronzebeard selbst ist ein Prospector. Immer auf der Suche nach Legenden, Ruinen, neuen Ländern und Goldadern, velässt sich diese Klasse auf dreierlei Dinge: Seine Nase, sein Wisen und sein Glück.

-Scarlet Crusadser: Dieser Fanatiker trägt allen Regeln der Tarnung zum Trotz immer ein leuchtend rotes Zeichen auf seiner Rüstung oder ein nicht zu übersehendes rotes Cape und kämpft einen hoffnungslosen Krieg gegen die Untoten Horden, die sein Heimatland besetzt haben. Ihre Spezialität ist die Folter von Untoten und ihre komplette und erbarmungslose Zerstörung. Torquemada war ein Witz dagegen!

Die PRC’s passen sehr gut zu den Verhältnissen der östlichen Länder und bieten qualitativ hochwertige Regelkost.

Die neuen Monster sind gröstenteils Bestien und Tiere, die man immer wieder benutzen kann um die Spielwelt damit zu füllen. Allesamt sehr nett, jedoch mit kürzeren Beschreibungen als z.B. die Kreaturen. im MMI.

 

Fazit:

Welch Wechselbad der Gefühle! LoC vereint zu gleichen Teilen Gutes wie Schlechtes in einer Zusammenstellung, die mich manchmal an den Rand der Hysterie gebracht hat. So viele schöne Beschreibungen in Form eines Reiseberichts werden sofort wieder durch lieblose Zeichnungen entwertet. Ein Menge an Informationen, die aber trotzdem nicht jede Lücke in der Welt ausfüllen kann und somit einen durchlöcherten Teppich der Kampagnengestaltung darstellt. Was habe ich gelacht und über eine stimmungsvolle Welt gestaunt! Oh was habe ich geflucht und die Stirn gerunzelt! Und nun muss ich darüber eine Wertung abgeben? So schwer es mir auch fällt...

Damit jeder sich ein Bild über die Plus- und Minuspunkte machen kann, liste ich einige wichtige nochmals auf:

 

+ aufgebaut wie ein Reisebericht von Brann Bronzebeard -> Atmosphäre und mitten-drin-Gefühl

+ alle Länder der östlichen Kontinente gut vorgestellt in Bereichen Kultur, Politik, Landschaft etc.

+ gut aufgebaute, verständliche Zeittafel

+ tolle Verarbeitung des Buches, klasse Außenlayout

+ gut ausgearbeiterte Organisationen und Prestigeklassen

+ drei interessante, kurze Abenteuer, die für viel Action sorgen

 

- Qualität der Innenillustrationen ist miserabel bis knapp durchschnittlich

- kaum Zeichnungen -> kein Aufbau von Atmosphäre durch Landschaftsbilder

- Brann Bronzebeard ist kein allwissender Erzähler... -> einige Dinge können von ihm nicht

erklärt oder beschrieben werden

- “Lücken“ in der Landschaft d.h. zu wenig Städte und Orte und dazu ohne ausreichende

Beschreibung -> SL muss selber ran um Lücken zu füllen

- detaillarme Karten von Azeroth, Khaz Modan und Lordaeron

 

Trotz allem Gemecker und Geschrei ist dieses Buch jedem SL zu empfehlen, der selber ein wenig in der Warcraft Welt tätig sein will. Denn um jeden Winkel von Azeroth mit Leben zu füllen, muss der SL auch selber etwas dazu beitragen, was ihm jedoch sicherlich gelingen wird. Die vielen kleinen Anekdoten und Geschichten geben dem versierten Spieleleiter genug Ideen für viele Begegnungen, Abenteuer und neue Schauplätze in der bunten und doch konfliktreichen Welt von Azeroth.

Somit ist hoffentlich alles gesagt worden, was geasgt werden musste. Ich jedenfalls warte auf den nächsten Kampagnenband zu Kalimdor. Und vielleicht ist sogar eine bunten Landkarte drin...

 

P.S:: Um einen kleinen Einblick in die Welt von Lordaeron zu bekommen kriegt ihr auf der Webseite von Sword and Sorcery eine kleine Vorschau des Lands of Conflict. Den Link findet ihr rechtsseitig.