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The 13th Hour
Bewertung:
(4.7)
Von: Gordon Gurray
Am: 13.07.2005
Autor:Edward Douglas, Gavin Goszka
Typ:
System:Soundtrack RPG
Setting:Universell für Horror
VerlagMidnight Syndicate
ISBN/ASIN:
Inhalt:1 CD (ca. 60 Min.) , 1 Booklet
Sprache:Englisch

"Cthulhu approved"

„The 13th Hour“ ist mittlerweile der siebte Rollenspiel- und Horror-Soundtrack des Duos aus den Staaten. Nach einem kurzen Ausflug in die Fantasywelt von Dungeon & Dragons, den sie mit ihrem D&D Soundtrack 2003 unternahmen, kehrt das Midnight Syndicate nun zu ihrem Ursprung zurück – der haarsträubenden Gothic-Horror Musik für die sie vor allem in der Vampire & Co Szene bekannt sind.

 

Die vorliegende CD kommt im typischen Jewelcase und zeigt ein altes gruseliges Herrenhaus - das Haverghast Mansion - im fahlen Mondlicht (übrigens ein Bild das von Keith Parkinson gemalt wurde). Bei jenen, die die vorigen CD’s von Midnight Syndicate kennen, sollte es jetzt eventuell klingeln, denn schon in „Gates of Delirium“ gab es einen Ausflug zur Familie Haverghast, nämlich in das Haverghast Asylum. Allein diese Tatsache lässt vermuten, dass die CD mehr in Richtung Cthulhu und Vampire geht, als in Richtung herkömmliches Fantasy-Rollenspiel und schon das erste Durchhören der 25 Tracks bestätigt diese Annahme.

 

Auch „The 13th Hour“ ähnelt vom Aufbau den anderen CD’s. Dies will heißen, dass es eine Story gibt, die dem Zuhörer auf musikalischem Wege und weitestgehend ohne ablenkende Texte erzählt wird. Künstlerisch eine schwierige Aufgabe, die Edward Douglas und Gavon Goszka, aber gekonnt und professionell meistern. Die etwa 60 minütige Geschichte beginnt mit „Mansion in the Mist“, der Ankunft am viktorianischen Herrenhaus, welches in Nebeln gehüllt, auf einem kleine Hügel liegt. Die Grillen zirpen und man hört Schritte im feuchten Grass, die den Weg zum Eingang des Hauses erklimmen. Über Kopfhörer stellen sich schon jetzt die Härchen an den Armen und im Nacken senkrecht auf. Mit dem Schließen der Eingangstür beginnt dann der zweite Track und die eigentliche Geschichte, die den Zuhörer durch das gruselige „Haverghast Manor“ führt. Dabei entdeckt der Besucher immer mehr der Geheimnisse, die über der seltsamen Familie Haverghast liegen, während er die einzelnen Räume des Herrenhauses durchquert (Resident Evil lässt grüßen). Dabei ist ein Besuch des „Gemäldezimmers“ (The Drawing Room) ebenso vorhanden, wie der Abstieg in den Keller und in das Mausoleum der Familie. Doch wie der Besucher schon bald merkt ist er nicht allein im Haus („Cold Embrace“ und „Footsteps in the Dust“), denn etwas Bedrohliches braut sich zusammen und beobachtet aus den Schatten („Veiled Hunter“)…

 

Alle 25 Tracks sind mit Synthesizern und Computern komponiert. Da sich aber die Technik in den letzten 10 Jahren mehr als nur verbessert hat, wirken die Sounds bombastisch und plastisch, weswegen sie anderen professionellen Produktionen in nichts nachstehen. Die Jungs vom Midnight Syndicate haben sowieso schon mehrmals zuvor bewiesen, dass sie komponieren können und Profis in ihrer Kunst sind. Auf ihrer neuesten CD bedienen sie sich an allem was gruselig klingt: Streicher, Bläser, Glocken, Chören und allerlei sonstigen Sounds und erzeugen damit schon nach wenigen Sekunden eine dichte Gruselatmosphäre, die absolut zur erzählten Geschichte passt. Die Arrangements sind dabei penibel ausgearbeitet und man kann – in Verbindung mit den Titeln der einzelnen Tracks – sehr gut erkennen was die Komponisten erzählen wollen.

Das einzige was ich ein wenig vermisse ist dennoch eine Art Kurzgeschichte in Textform, die der CD hätte beiliegen können. Aber das ist nur ein persönliches Empfinden.

 

Fazit:

„Cthulhu approved“ steht in der Beschreibung und im Werbetext der CD und das trifft es genau, denn die Musik und die gebotene Geschichte passt für Cthulhu (und ähnliche Horrorsettings) wie die klassische Faust aufs Auge. Egal ob man die CD nur als leichte Hintergrundmusik zum RPG laufen lassen mag oder ob man sie bewusst als spannungserzeugendes Stilmittel für bestimmte Situationen benutzen will – beides ist mit dieser CD hervorragend machbar. Auch das pure Hören (vornehmlich laut und über gute Kopfhörer) bringt bei dieser CD sehr viel Spaß und Spannung (nur von Entspannung kann keine Rede sein, dazu ist sie zu gruselig^^). Auf jedenfall ist „The 13th Hour“ wieder einmal eine wirklich hervorragende CD aus dem Hause Midnight Syndicate. Kaufempfehlung!