Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Races of the Dragon
Bewertung:
(4.3)
Von: Gordon Gurray
Am: 24.02.2006
Autor:G.F.M. Kestrel, J.C. Wilkes, K.R. Liquette
Typ:
System:D&D 3.5
Setting:Universell
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:0-7869-3913-3
Inhalt:158 Seiten, Hardcover
Sprache:Englisch

Races of the Dragon

Mit dem vorliegenden Races of the Dragon (RotD) wird die „Races of…“ um ein weiteres Exemplar und um somit um detailliertes Wissen über weitere Völker erweitert. Nach den wilden und bergeliebenden Völkern (Races of the Wild und Races of Stone) und den Eberron-Völkern, geht es diesmal – wie der Name schon vermuten läßt – um die Drachenartigen bzw. die Völker die von den Drachen abstammen.

 

Erster Eindruck:

Das Buch kommt in der typischen D&D 3rd Edition Optik, also mit dem braunen Buch-Cover, in dem bisher alle Races of-Bücher präsentiert wurden. Auch der Inhalt ist wie immer im zweispaltigen Layout gehalten und mit zahlreichen Illustrationen von Kreaturen und Karten durchsät, deren Güte zwischen gut und hervorragend liegt. Das Buch hat neun Kapitel plus zwei kleine Anhänge, die das ganze abrunden. Die ersten vier Kapitel beschäftigen sich mit den verschiedenen Völkern (Dragonborns of Bahamut, Spellscales, Kobolds, Dragon-Descended), dann folgen die Kapitel mit den obligatorischen Prestigeklassen, sowie Character Options (Feats etc.), Magie, Equipment usw.

 

Kapitel 1: Dragonborn of Bahamut

Die Dragonborn sind Humanoide, die als drachenartige Humanoide wiedergeboren werden ,nachdem sie irgendwann in ihrem normalen Leben, den Ruf von Bahamut gehört haben und diesem gefolgt sind. Sie geben ihr bisheriges Leben inklusive ihrer Familien und Freunden auf, um im Namen von Bahamut gegen die bösen Untertanen von Tiamat ins Felde zu ziehen.

Das Kapitel Eins ist komplett den Dragonborns, die etwa wie Humanoide, also aufrecht gehende, kleine Drachen aussehen, und beschreibt ihren „Werdegang“ vom Anfang bis zum Ende. Vom Ruf durch Bahamut, der Wiedergeburt zum Dragonborn und dem Kampf gegen Tiamat, über das alltägliche Leben in der Gesellschaft, der Kultur, der Religion, der Sprache und allem was dazu gehört, bis hin zu Tips, wie man Dragonborn Charaktere erschafft, werden dem Leser hier sehr viele detaillierte Informationen an die Hand gegeben, um einen Dragonborn Charakter, NSC oder gar eine ganze Dragonborn-Gemeinde auszuarbeiten.

Zu Beginn des Kapitels gibt es eine kleine, einleitende Geschichte aus dem täglichen Leben eines Dragonborns.

 

Kapitel 2: Spellscales

Auch dieses Kapitel beginnt mit einer kurzen Geschichte als Einleitung, die die Spellscales vorstellt. Spellscales sind die Nachkommen zweier Hexenmeister oder eines Hexenmeister (oder Meisterin) mit einer anderen drachenartigen Rasse. Die Abstammung basiert darauf, daß jeder Hexenmeister drakonisches Blut in sich trägt und durch die doppelte Verbindung dann ein Spellscale entstehen kann, der nicht nur stärkeres drakonisches Blut in sich hat, sondern auch bestimmte drakonische Besonderheiten aufweist, wie z.B. die Tatsache, das die Haut eines Spellscales aus kleinen Schuppen besteht.

Es werden in diesem Kapitel im Endeffekt dieselben Informationen über die Spellscales preisgegeben, wie es auch im ersten Kapitel über die Dragonborns der Fall war

 

Kapitel 3: Kobolds

Man braucht nicht wirklich viel über diese Kreaturen sagen, denn sie sind wohl schon in jeder D&D Kampagne mal vorgekommen und haben einen festen Platz im D&D System (und im Herzen einiger D&D Fans  ). Im Gegensatz zu einer oft geläufigen Meinung, daß Kobolde nur dummes Schwertfutter für Helden sind, wird hier dargelegt, wie tiefgehend und einfallsreich dieses reptilienartige Volk ist. Neben ihren hervorragenden und ausdauernden Fähigkeiten im Bergbau, sind sie mit reichlich drakonischem Blut gesegnet und dementsprechend finden sich viele sehr fähige Hexenmeister in ihren Reihen. Außerdem sind diese kleinen Wesen absolute Experten im bauen ausgetüftelter Fallen. Aber zu den Kobolden gehört viel mehr als diese Fähigkeiten. Kobolde haben eine sehr intensive Verbundenheit zu ihrem Clan (sprich Familie), der meist sehr umfangreich ist (weswegen sie oftmals von anderen Völkern als Plage betrachtet werden) und können für die Verteidigung und das Wohlergehen desselbigen zu gefährlichen Kämpfern werden, vor allem wenn sie zahlreich auftreten.

Wie in den vorigen Kapiteln beginnt auch dieses mit einer kleinen Geschichte über eine alltägliche Situation im Leben eines Kobolds. Anschließend werden die o.g. Informationen spezifisch für Kobolde dargestellt.

 

Kapitel 4: Dragon-Descended

Dies ist nur ein anderer Name für Half-Dragons (Halb-Drachen). Sie sind ein wenig mit den Halb-Elfen vergleichbar, denn aufgrund ihrer halbdrakonischen Herkunft, können sie sich meistens in keine Gesellschaft einfügen. Auch bilden Half-Dragons in der Regel keine eigenen Gemeinden, so das diese Wesen meistens auf sich allein gestellt sind. Dragon-Descendends kann man eindeutig an ihrem drakonischen Aussehen erkennen.

Auch dieses Kapitel ist mit sehr viel Material über dieses Volk angefüllt und wird ebenso mit einer Kurzgeschichte begonnen.

 

Kapitel 5: Prestigeklassen

Prestigeklassen fehlen wohl in keine Supplement, weswegen sie auch hier zu finden sind. Insgesamt finden sich hier fünf Prestigeklassen, die für das eine oder andere präsentierte Volk im Buch passend sind. Der „Disciple of the Eye“ ist ein Spezialist was die Wahrnehmung angeht, während ein „Dracolexi“ sich mit der alten drakonischen Sprache beschäftigt, die besondere Macht ins ich birgt. Weiterhin gibt es noch den „Dragon Devotee“, der sich besonders für sein drakonisches Erbe interessiert und daraus Vorteile beziehen kann, den „Dragonheart Mage“, sozusagen wanderende drakonische Archäologen und den „Singer of Concordance“, der ein wandernder spiritueller Führer und Missionar für Io ist.

Die Prestigeklassen sind interessant, aber natürlich sehr stark auf die drakonischen Völker hier zugeschnitten. Ob sie alle wirklich gut in einer Kampagne spielbar sind und ob sie einem gefallen, muß wohl eher jeder selbst für sich entscheiden.

 

Kapitel 6: Character Options

In diesem Kapitel sind neue und alte (drakonische) Fertigkeiten, Talente und sonstige Fähigkeiten aufgezählt. Gerade die Talente bieten hier eine ausgiebige und interessante Auswahl, z.B. gibt es den Drachenodem, Drachenflügel oder die Drachenhaut (um nur einige wenige Feats zu nennen), die ein drakonischer Charakter wählen kann. Die feilgebotenen Feats sind in allgemeine, Breath Channeling, drakonische und taktische Feats unterteilt, von denen gerade die letzteren Beiden besonders interessant erscheinen. Außerdem gibt es in diesem Kapitel noch Infos über so genannte „Substitution Levels“, welche besondere Stufen innerhalb einer Rasse darstellen, aber keine Klassenkombinationen (mutliclass) im herkömmlichen Sinne sind.

 

Kapitel 7: Magic and Psionics

Wie der Name schon vermuten läßt, findet man hier eine große handvoll neuer Zauber, sowohl arkaner, göttlicher und auch psionischer Art. Die Auswahl ist gut und einige der Zauber sind auch sicherlich brauchbar, vor allem für die drakonischen Rassen und Klassen für die sie gedacht sind.

 

Kapitel 8: Equipment

Auch dieser Name ist Programm. Ein paar Seiten mit neuen drakonischen Ausrüstungsgegenständen, wie beispielsweise der Chitin-Panzer für Kobolde (der dazu abgebildete Kobold ist einfach göttlich). Neben einige „Wondrous Items“ gehören ein paar andere Gegenstände die man hier findet, zu den „Draconic Grafts“, welche von so genannten Wyrmgraftern erschaffen werden und die Resultate aus deren Experimente mit ungeboren Wyrmlingen (den Eiern) sind. Spezielle Talente dazu finden sich übrigens ebenfalls im Kapitel 6. Grafts fordern dabei besondere Opfer und jeder Empfänger eines solchen Grafts kann auch nur eine bestimmte Anzahl dieser tragen. Die Auswahl an Grafts ist zwar klein, insgesamt werden nur 10 von ihnen vorgestellt, aber dennoch sind sie durchaus interessant und können sogar als Schätze oder Quest-Belohnungen für Charaktere dienen. Grafts sind aber immer Applikationen, die besondere Fähigkeiten, wie z.B. Dragonbone Legs (die Beine werden mit drakonischen Knochen aufgewertet) oder ein Taloned Arm (der einen Klauenangriff ermöglicht) verleihen, aber sie sind keine speziellen Talente.

 

Kapitel 9: Campaigns

In diesem Kapitel finden sich, wie auch anders zu erwarten, Tips und Hinweise, um eine drakonische Kampagne bzw. eine Kampagne mit drakonischen Charakteren zu leiten. Dazu gibt es zu jedem vorgestellten Volk einen eigenen Abschnitt, in dem gezeigt wird, wie man den entsprechenden Charakter oder das Volk (wie die Kobolde) in eine Kampagne einführt respektive einbindet. Außerdem werden dem Spielleiter spezielle NSC’s an die Hand gegeben, sowie Beschreibungen zu Örtlichkeiten inklusive sehr schön gestalteter kleiner Karten dazu.

Das Material ist nett und kann sicherlich für kleinere Seitenabenteuer verwendet werden, für viel mehr ist es aber nicht tauglich.

 

Appendix 1 +2: Draconic Language & Dragon Deities

In den kurzen Anhängen wird auf drei Seiten die drakonische Sprache (mit Silbentabelle) behandelt. Außerdem werden die verschiedenen Drachengötter vorgestellt (in der Form wie auch die Greyhawk Götter im SHB), wie Bahamut und Tiamat. Hier gibt es u.a. kurze Infos zum jeweiligen Klerus, der Dogma, den Gebeten und möglichen Questen.

 

Fazit:

Das Races of the Dragon ist, wie die bisherigen „Races of…“ Bücher, ein wirklich gutes Buch und ist mit Sicherheit für jene, die ihre Kampagne um drachenartige Charaktere erweitern wollen, ein sehr brauchbares Instrument. Die Qualität des Buches ist dabei, wie gewohnt, sehr gut und auch die Illustrationen sind bis auf wenige Ausnahmen, von erster Güte. Inhaltlich gesehen bietet das Buch eine breite Masse an Informationen und Material über drakonische Wesen, deren Umgebung, alltägliches Leben und alles was so dazu gehört. Abgerundet wird das Buch durch neue Talente, spezielle Gegenstände (Grafts), neue Magie, sowie Infos zu den Drachengöttern. Alles in allem ist das Buch ein gutes und solides Werk, das dem Spielleiter (und auch dem Spieler) sehr viele Informationen bietet, mit denen sich eine drakonische Kampagne umsetzen respektive aufbessern läßt. Das Buch kann man wirklich ohne Bedenken kaufen, denn es gehört definitiv zu den besseren D&D Supplements.