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Dungeons & Dragons Online
Bewertung:
(4.3)
Von: Tzelzix
Talamar
Namoracon
Am: 07.06.2006
Autor:Turbine Entertainment
Typ:
System:D&D
Setting:Eberron
VerlagAtari / Codemasters / Turbine
ISBN/ASIN:
Inhalt:1 DVD, 1 Handbuch, 1 Demo-CD
Sprache:Deutsch

Info vorab:

Da wir mehrere Rezensionsexemplare zum Spiel erhalten haben und DDO gemeinschaftlich in einer festen Gruppe spielen, findet ihr die Meinungen von drei Redakteuren in dieser Rezension.

 

Einleitung

Der Markt der MMORPGs könnte mittlerweile schon als überfüllt bezeichnet werden, zahlreiche Produkte konkurrieren und nur wenige unterscheiden sich wesentlich voneinander. Seit Ultima Online gibt es wenige Online Games, die als Massively Multiplayer Online Role Playing Game (MMORPG) bezeichnet werden und nicht von diesem Spielkonzept abstammen. Ob nun Dark Ages of Camelot, World of Warcraft oder auch Anarchy Online (diese Auflistung könnte noch lange weiter geführt werden) im Prinzip bauen alle darauf auf, dass es eine große mit „Dungeons“ gespickte Welt gibt, in der sich die Spieler austoben können. Questen gab es zwar zu UO-Zeiten noch keine und die Statistiken, mit denen der Charakter beschrieben wird variieren teils erheblich, dennoch bleibt das Prinzip erhalten. In dieser Hinsicht schafft es Dungeons & Dragons Online sich von der breiten Masse abzugrenzen, doch dazu später mehr.

 

Story

Das Spiel ist in der Welt von Eberron angesiedelt, welche die neue Pen&Paper Standardwelt für die überarbeitete 3. Auflage (die so genannte v3.5) von D&D ist. Anstatt jedoch das Online Spiel auf dem Hauptkontinent anzusiedeln, welcher derzeit am weitesten beschrieben und ausgearbeitet ist, entschied sich Turbine, den Kontinent Xen'drik zum Schauplatz aller Abenteuer zu machen. Die Stadt Stormreach ist der Dreh- und Angelpunkt des Spiels und die Ankunft im Hafen von Stormreach folgt gleich nach erfolgreichem Abschluß der Einführung. Der Kontinent Xen'drik wird beherrscht von wilden Jungeln und seltsamen Wesen, alte Kulturen, die längst vergangen sind, haben ihre Spuren und Relikte hinterlassen. Für Abenteurer ein gefundenes Fressen, wäre da nicht das Problem eines sicheren Hafens, von dem aus Expeditionen starten könnten. Stormreach ist genau dieser sichere Hafen und zugleich auch Schauplatz vieler aufregender Geschichten. Im Spiel wird viel über den Zustand der Stadt erzählt und wenn man mit dem einen oder anderen NSC plauscht, gibt es immer wieder Hinweise auf die Entstehung.

 

Charaktere

Auch wenn zuvor Expeditionen erwähnt wurden, so dominieren doch die Möglichkeiten in und unter der Stadt zunächst das Spielgeschehen. Außenareale sind eher den höheren Stufen vorbehalten, die allerdings mit ein bißchen Zeit und Spaß an der Sache schnell genug erreicht sind.

Bis Stufe 10 kann man zunächst seine Charaktere entwickeln, damit jedoch der Aufstieg von einer Stufe zur nächsten nicht zu entbehrungsreichem Quest abreißen wird, gibt es eine Unterteilung jeder Stufe in 5 Ränge. Auf jedem Rang kann man sich mit dem dazu gehörigen Actionpoint kleine Boni kaufen, die den Weg zur nächsten vollen Stufe erleichtern. So erhält man effektiv 40 Level, wobei der interessanteste Teil natürlich der Aufstieg auf die nächste Stufe darstellt. Aus dem breiten Arsenal der D&D-Klassen und -Völker ist nur die folgende Auswahl möglich:

 

Klassen

1. Krieger

2. Priester

3. Magier

4. Hexenmeister

5. Barde

6. Paladin

7. Schurke

8. Waldläufer

 

Völker

1. Menschen

2. Elfen

3. Zwerge

4. Halblinge

5. Warforged

 

Man erkennt also schnell, daß längst nicht alle für Eberron spezifischen Klassen und Völker Eingang in das Spiel gefunden haben. Auch Prestigeklassen sind noch nicht vorhanden, aber nach aktuellen Informationen in Planung. Innerhalb der beschränkten Auswahl können allerdings beliebige Multiklassen-Kombinationen gewählt werden. Zu den bekannten Pen&Paper-Regeln ergeben sich in einem Computerspiel natürlich aufgrund der Realisierung Änderungen. Zauber werden nicht über die üblichen Zauberslots, sondern über Zauberpunkte geregelt. Ein Zauber kostet dann je nach Grad eine bestimmte Anzahl an Punkten und abhängig von der Klasse, seinen Attributen und weiteren Faktoren erhält man einen Pool von Spruchpunkten, den man beliebig aufbrauchen kann. Metamagie erhöht dabei stets nur die Spruchkosten, so dass einige Beschränkungen gegenüber Pen&Paper entfallen. Ein weiteres Beispiel für anders umgesetzte Regeln sind die fehlenden Domänen für Kleriker oder das Paladin-Pferd.

 

Steuerung und Interface

Die Steuerung erfolgt wie üblich mit Tastatur und Maus, allerdings ist es auch möglich D&D Online mit einem Gamepad zu spielen. Anders als bspw. in WoW ist das Interface nicht skriptbar, da Turbine den Einsatz von jedweder Software unterbinden möchte. Allerdings sind die meisten Elemente wie gewohnt vorhanden, also Charakterinformationen, eine Karte, belegbare Leisten, die mit Tastenkürzeln angesprochen werden können usw. Die Steuerung des Charakters ist ein bißchen actionlastiger als in anderen MMORPGs, was allerdings nicht bedeutet, daß man ein Mausvirtuose sein müßte, um dieses Spiel spielen zu können. Es ist lediglich möglich (und meistens auch ratsam), das Zuschlagen mit einer Waffe, Verteidigung mit einem Schild und Ausweichen von Hand zu steuern. Wem das nicht geheuer ist, der kann auch mittels „Auto Attack“ einfach immer den Gegner verprügeln, der gerade anvisiert ist. Allerdings verschenkt man damit evtl. einen kleinen Vorteil, den man bei geschickter Steuerung durchaus herausholen kann.

 

Aufbau der Welt

Hier und da wurde bereits mit der Tradition gebrochen, eine Spielwelt für alle Spieler zu bieten. Ein gutes Beispiel sind die Instanzen in WoW, welche nur von den Mitgliedern einer Gruppe/eines Raids betreten werden können. Dungeons & Dragons Online geht an dieser Stelle noch weiter und instanziert im Prinzip alle Abschnitte der Spielwelt. Egal ob eine Taverne, der Hafenbereich der Stadt Stormreach oder ein Dungeon, es handelt sich immer um Instanzen, von denen jedoch nur die Dungeons auf eine Abenteuergruppe beschränkt sind. Der Vorteil dieses Ansatzes dürfte eine bessere Kontrolle der Serverauslastung sein, da man bei Bedarf einfach eine neue Instanz auf einem weiteren Server eröffnen kann und so Spielermassierungen und damit Leistungsengpässe verhindert wie sie üblicherweise bei Massenevents auftreten. Ein Nachteil dieses Ansatzes ist jedoch, daß man immer darauf achten muß, in welcher Instanz eines Gebietes man sich aufhält, wenn man sich mit anderen Spielern treffen möchte (die Mitglieder einer Gruppe bleiben üblicherweise immer in einer Instanz). Über diesen eher technischen Aspekt hinaus gibt es eine ganze Reihe weiterer Unterschiede, die DDO von anderen MMORPGs abgrenzen. Zum einen wäre da zu erwähnen, daß keine eigenständig erforschbare Welt im üblichen Sinne existiert. DDO spielt im wesentlichen in der Stadt Stormreach, die in verschiedene Stadtteile aufgespaltet ist. Es existieren zwar Außenareale, diese sind aber begrenzt oder an Questen gebunden. Ohne eine entsprechende Quest lassen sich nur die verschiedenen Stadtteile und einige Eingänge zu Questgebieten frei betreten. Man kann also nicht einfach in die Kanalisation von Stormreach herab steigen, wenn einem danach ist.

 

Questen

Diese starke Betonung von Questen ist ein wesentlicher Unterschied zu anderen MMORPGs, in denen man stets frei erkunden kann und wenn man keinen Wert auf irgendwelche Questen legt, auch durchaus seine Level durch reines Monstertöten gewinnen kann. In DDO hingegen gibt es keine Erfahrung für das Besiegen von Gegnern. Auch Gegenstände erhält man nur in sehr geringem Ausmaß von Gefallenen. Statt dessen gibt es prozentuale Boni auf die Quest-Erfahrung, wenn man bspw. eine bestimmte Anzahl von Gegner in einem Dungeon besiegt hat. Ebenso erhält man Boni für entschärfte Fallen, entdeckte Geheimtüren und zerschlagene Kisten/Fässer, in denen häufig Tränke, Geld oder Munition zu finden ist.

Die richtigen Questbelohnungen sind immer in Truhen zu finden, in denen für jedes Mitglied einer Gruppe separate Beute auftaucht. D.h., man kann zwar sehen, was die anderen bekommen, aber man kann nur die Sachen nehmen, die für einen selbst bestimmt sind. Es ist dann den Spielern überlassen, innerhalb der Gruppe Ausrüstung auszutauschen. Insgesamt ist das gesamte Spiel sehr viel mehr auf eine Gruppe von 4-6 Personen zugeschnitten als dies bei anderen MMORPGs der Fall ist. Spätestens ab Stufe 2 sind die Questen nur noch gut mit Teamwork von mindestens zwei Charakteren zu bewältigen. In diesem Sinne fangen die Questen gut die Seele von D&D ein, das ja nun mal ein Gruppen- und kein Einzelspiel ist.

 

Grafik & Technik

Bekanntermaßen sind Screenshots auf Webseiten nicht immer vollends aussagekräftig, denn oftmals werden diese nachgearbeitet um die Optik für Werbezwecke zu verschönern. Die Screenies auf der Website von DDO allerdings spiegeln die Spielegrafik durchaus wieder und diese kann sich sehen lassen. Gut, zugegebenermaßen kann sie – wie eigentlich die wenigstens MMORPG’s es können – mit den aktuellen Mega-Grafikengines von Solo-Actionshootern (z.B. FarCry, F.E.A.R. etc..) oder Solo-Rollenspielen (Oblivion) nicht mithalten, dennoch kann sich die technische Seite von DDO ebenfalls sehen lassen und brauch sich auf jedenfall nicht hinter der direkten Konkurrenz verstecken.

Im Gegenteil, die Grafikengine von DDO ist sehr gut gelungen und die optische Umsetzung des Spiels trägt durch den düsteren Look und die dreckige Optik der Umgebung, die durch die hervorragenden Texturen erzeugt wird, erheblich zum Flair und dem „Feeling“ von Dungeons & Dragons Online bei.

Dabei benutzt DDO durchaus auch aktuelle Techniken und unterstützt spezielle Effekte moderner Grafikkarten, wie beispielsweise Shader- und T&L Effekte oder hochqualitative Kantenglättungen. Dabei wirkt die Grafik, gerade wenn man auf die entsprechende Rechenleistung in Form eines schnellen Prozessors und einer flotten Grafikkarte zurückgreifen kann, durch dynamische und physikalisch korrekte Licht- und Schattenwürfe äußerst realistisch, während die zahlreichen grafischen Details (z.B. Lichteinfälle durch Gatter, Kleine Wasserläufe in den Kanälen, Wassertropfen etc.) ihren Teil dazu tun.

Als minimale Systemvoraussetzung wird ein 1.5 GHz Pentium oder Athlon Prozessor mit 512MB RAM und eine T&L-fähige Grafikkarte mit 64MB RAM genannt, was durchaus realistisch erscheint, sollte man sich mit wenigen grafischen Details und einer niedrigen Auflösung zufrieden geben.

Um allerdings DDO richtig genießen zu können, bruacht es sicherlich eine leistungsfähigere Spielemaschine. Ich (Talamar) spiele DDO auf einem 2400+ Athlon Rechner mit 1,5 GB DDR-RAM und einer 128MB GeForce 6600 GT Grafikkarte und bin mit der grafischen Leistung des Spiels sehr zufrieden. Sicherlich kann ich nicht alle Effekte anstellen, aber das Verhältnis zwischen Performance und Optik das dieser Rechner bei DDO leistet ist für mich allemal ausreichend. Dabei fahre ich DDO mit einer Auflösung von 1280x1024x32 und habe recht viele Effekte, wie dynamische Schatten, hohe Texturauflösung und weite Geländeentfernungen angeschaltet.

 

Besonderheiten

DDO wird, wie es bei MMORPGs üblich ist, ebenfalls beständig weiterentwickelt. Neben kleineren Patches die häufig, teilweise sogar mehrmals in der Woche, eingespielt werden und kleinere Bugs beheben, gibt es noch so genannte Content-Patches. Kürzlich erst ist mit „Dragon Vault“ (Die Schatzkammer des Drachens) der erste dieser Patches online gegangen, der eine ordentlich große Raid-Queste (Raids bei DDO bestehen aus maximal 12 Spielern) präsentiert hat, bei dem es um einen roten Drachen geht. Leider sind wir mit unserer Gruppe bisher noch nicht so weit gekommen, um uns das Teilchen anzusehen. Berichte folgen dazu später.

Der nächste Content-Patch ist für Juli angekündigt. „Die Schmiede des Zwielichts“ soll mehr Solo-Content für Spieler auf allen Stufen mit sich bringen. Hinzu kommen generelle neue Questen, neue Monster, sowie Verbesserungen am Interface und am Belohnungssystem. Auch eine neue Spielerrasse – die Drow – wird mit diesem Patch dann Einzug in DDO erhalten, wobei die Meinungen über die Sinnigkeit dieser Einführung weit auseinandergehen. Sicher sind die Drow sehr beliebt bei vielen D&D Spielern auf der ganzen Welt, allerdings spielen sie bei Eberron (und hier ist DDO eben angesiedelt) eher eine untergeordnete Rolle. Auf der anderen Seite hat Turbine mit der Einführung dieser Rasse, wahrscheinlich auf die Rufe vieler User in den Foren reagiert. Es bleibt allerdings zweifelhaft ob die Drow die richtige Wahl sind und man nicht besser eine eberrontypische Rasse, wie z.b. die Shifter oder die Changelings, hätte wählen sollen.

 

DDO fehlen auch die Individualisierungsmöglichkeiten, die bei WoW durch das Scripten von externen Add-Ons möglich gemacht wurden. Auf der einen Seite waren diese teilweise durchaus sinnvoll, auf der anderen Seite hatten diese meiner Meinung nach mit der Zeit überhand genommen. Nach einem neuen WoW-Patch mußte man erst einmal stundenlang die Add-Ons updaten und teils alles umstricken. Klar war das kein Zwang, aber viele dieser Adds waren eben hilfreich. Bei DDO entfällt dies völlig, denn die Entwickler haben die Möglichkeit von externern Adds von vorneherein ausgeschlossen. Meiner Meinung nach in diesem Falle die absolut richtige Entscheidung.

 

Fazit von Carsten "Tzelzix" Bockelmann:

DDO ist ein gelungenes Online Game, wenn man mit bestimmten Erwartungen an das Spiel herantritt. Der typische Zyklus von Grinden, Looten, Weiter Grinden ist in DDO weder Ziel, noch wirklich sinnvoll. WoW treibt diesen Spielstil auf die Spitze, in dem immer neue, immer größere Herausforderungen eingebaut werden, die durch dronenartiges herantasten irgendwann besiegt werden können, nur um danach dann alle zwei Tage das gleiche immer und immer wieder zu machen, um auch noch den letzten tollen Gegenstand zu erhaschen. Selbiges funktioniert in DDO natürlich ebenso, ist dabei aber völlig fehlgeleitet, da man nicht einmal sehen kann, was andere Spieler für Ausrüstung haben. Der „höher, weiter, besser“-Vergleich, der sonst so antreibt, entfällt an dieser Stelle völlig. Man zerstört sich außerdem mit so einem Vorgehen völlig die Stimmung, die DDO zu bieten hat, wenn man mit einer eingespielten Gruppe einen Dungeon betritt und sich einfach verzaubern läßt. Es sind häufig die Kleinigkeiten, die DDO so liebenswert machen. Passende Hintergrundmusik und stimmungsvoll ausgestaltete Dungeons sind dabei ein Punkt, ein andere auf jeden Fall die herausfordernden Questen. Ein kleines Beispiel mag an dieser Stelle klarer machen, was gemeint ist:

In einigen Dungeons ist es möglich entweder eher einen „Kampfpfad“ einzuschlagen oder aber einen „Schurkenpfad“. Wählt man letzteren, muß man sich auf eine Häufung von hinterhältigen Fallen einstellen, die nur durch einen Schurken gut gemeistert werden können, dafür wird man jedoch kämpferisch weniger belastet.

 

Fazit von Raoul "Namoracon" Pra:

Mit Dungeons and Dragons Online hat Turbine ein hervorragendes MMORPG auf den Markt gebracht. Wer DnD kennt, wird die gelungene Umsetzung des Pen and Paper Rollenspiels für den PC zu schätzen wissen. Zwar sind nicht alle Klassen und Rassen spielbar und nicht alle Regeln lassen sich eins zu eins in einem Computerspiel umsetzten, doch hält sich das Spiel sehr eng an der bekannten Vorlage. Auch die stimmungsvolle Musik und die Grafik mit viel Liebe zum Detail ermöglichen ein tiefes Eintauchen in die Welt von Eberron.

Verglichen mit Word of Warcraft fällt DDO schon auf den ersten Blick durch eine völlig unterschiedliche Grafik auf. Während WoW durchgängig im Comic-Style mit quietschenden Farben gehalten ist, sind die Macher von DDO um ein möglichst realistisches und teils düsteres Auftreten ihres Spiels bemüht. Während man bei WoW große Teile des Spiels auch alleine Spielen kann, ist DDO mit Ausnahme vereinzelter Soloquests ein reines Gruppenspiel. Aufgrund dieser sehr unterschiedlichen Konzeptionen der Spiele fällt mir der direkte Vergleich schwer und ich könnte schlecht sagen, welches der beiden Spiele mir besser gefällt. Aufgrund des fehlenden PvP und der nicht vorhandenen Möglichkeit, sich die Ausrüstung anderer Spieler anzuschauen, scheinen mir die Gier nach Gegenständen und der Drang zum schnellen Leveln bei DDO weniger stark ausgeprägt zu sein. Der Weg ist das Ziel lautet die Devise. Ob sich dies im Laufe des Spiels und besonders zum Endgame hin nicht noch ändern wird, kann ich derzeit noch nicht abschätzen. Aus meiner Sicht erfreulich ist jedoch, dass die schwierigsten Instanzen bei DDO mit wesentlich weniger Spielern als bei WoW gespielt werden. Wer bei WoW einmal mit 40, zum größten Teil fremden und, schlimmer noch, pubertierenden, Spielern via TeamSpeak und Headset gespielt hat, weiß wovon ich spreche.

Insgesamt kann ich DDO also jedem DnD und MMORPG-Liebhaber nur wärmstens empfehlen, zumal jeder das Spiel zunächst eine Woche kostenlos testen kann. Einziger Wehrmutstropfen ist der relativ hohe Preis von monatlich 15,26 Euro, der sich aber in jeder Menge Spielspass bezahlt macht.

 

Fazit von Gordon "Talamar" Gurray:

DDO ist für mich das MMORPG schlechthin, was aber vor allem persönliche Gründe hat. Ich habe auch eine ganze Weile WoW gespielt und fand auch dieses Game sehr gut, doch viele Sachen gingen mir mit der Zeit einfach auf die Nerven. DDO ist da ruhiger, es gibt kein PvP, da es keine Fraktionen im Sinne von WoW gibt, und vor allem gibt es nicht diesen Zwang zum leveln, damit man überhaupt weiterkommt. DDO setzt vielmehr erfolgreich den D&D Flair um und schafft eine schön düstere Atmosphäre. Allein schon die Stimme des Dungeon Masters, die immer wieder beim Questen Situationen beschreibt, ist für mich Gold wert. Wie Tzelzix oben schon in seinem Fazit sagte, sind es gerade die kleinen Details, die DDO rund erscheinen lassen und dazu zählt unter anderem z.B. die gerade erwähnte DM-Stimme.

DDO ist auf das Gruppenspiel ausgelegt. Wir spielen mit einer festen Stammgruppe von 4-5 Leuten sehr relaxed ein bis zweimal pro Woche und gerade das ist es was mich als Gelegenheitsspieler und Arbeitnehmer an DDO fasziniert. Der Druck, den man bei WoW immer im Rücken hatte, fehlt hier einfach gänzlich, weil man einfach spielt und wenn man gerade keine Zeit hat, dann hat man keinen Nachteil dadurch.

Sicher gibt es auch bei DDO einige Mankos und auch einige Dinge (z.B. beim Interface) die verbesserungsbedürftig sind, aber generell empfinde ich dabei keinen als wirklich störend.

Abgerundet durch die wunderschöne und sehr flairhafte Grafik, ist DDO momentan das MMORPG schlechthin für mich.