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Drizzt - Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann
Bewertung:
(4.6)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 22.08.2007
Autor:Oliver Elias & Günter Merlau nach R.A. Salvatore
Typ:Hörspiel
System:D&D
Setting:Vergessene Reiche
VerlagLausch Verlag
ISBN/ASIN:978-3-939600-13-8
Inhalt:1 CD, Booklet, ca. 70 min Laufzeit
Sprache:Deutsch

In Acht und Bann

Vorwort:

Da die Teile 4-6 zusammen produziert wurden, gleichen sie sich weitestgehend in der Qualität. Aus diesem Grunde sind auch Teile der vorliegenden Rezension an die Rezension des 4. Teils angelehnt und daraus entnommen bzw. zusammengeschrieben.

Erster Eindruck:

Optisch gesehen halten sich Cover und CD-Gestaltung sinnigerweise an die der ersten vier Teile der Reihe und fügen sich so sehr schön ins Regal ein. Das Cover ist wieder ein Werk von Tim Seeley und Blond. Die Illustrationen im Inneren des Booklets stammen von keiner Geringeren als Eva Widermann und von James Zhang. Außerdem findet sich darin auch wieder die Karte des Unterreichs.

Story (Vorsicht Spoiler!!!):

Am Ende von Folge 4 hatte sich Zaknafein trotz seines Untodes für seinen Sohn Drizzt geopfert und so konnte der Dunkelelf, nachdem er sich von Belwar getrennt hatte, an die Oberfläche der Vergessenen Reiche flüchten. Dort rettet er unerkannt eine Bauernfamilie vor dem Angriff einiger Gnolle, die zwei Bargest – Dämonen einer anderen Existenzebene, die auf Faerûn wandeln, um zu fressen - dienen. Die Bargest sind erzürnt und planen eine Intrige gegen Drizzt.

Währenddessen versucht der Drow, Freundschaft mit den Bauern zu schließen. Doch die Oberflächenbewohner haben Angst vor den berüchtigten Drow und so hat Drizzt große Probleme. auf Freundlichkeit zu stoßen. Schon bald veranstalten die Bewohner der Umgebung eine Hetzjagd. bei der Roddy McGristle eine gewichtige Rolle spielt. Durch die verdeckten Machenschaften der Bargest stirbt Roddys Hund und er selbst verliert ein Auge. Err gibt Drizzt die Schuld dafür und hasst ihn fortan. Als die Bargest in Form eines Dunkelelfen auch noch die Bauernfamilie töten, die Drizzt beschützt hat, fällt der Verdacht auf ihn und er wird von einer Abenteurergruppe aus Sundabar, die sich um Taube Falkenhand geschart hat, gejagt. Doch Taube und ihre Gefährten glauben den Geschichten von Roddy nicht wirklich und bald schon erkennen sie, dass Drizzt nicht verantwortlich für den Tod der Familie ist. Als dieser sie sogar noch vor einem tödlichen Angriff einer Gruppe Steinriesen rettet, lassen sie den Dunkelelfen ganz zu Roddys Ärgernis ziehen. Bald darauf trifft Drizzt auf Montolio, den blinden Waldläufer, der seit Belwar sein erster Freund wird...

 

Hörspiel & Qualität:

Die Qualität dieser neuen Produktion (Teil 4-6) ist auf jeden Fall mit der der ersten drei Teile zu vergleichen. Auch diesmal wurden wieder alle drei Teile (4-6) zusammen produziert, im Gegensatz zum letzten Mal erscheinen sie auch zusammen am gleichen Tag.

Die wiederkehrenden Rollen, wie die von Drizzt, Montolio oder McGristle, werden logischerweise von denselben Sprechern gesprochen wie auch zuvor. Ergänzt werden sie durch ein paar neue Sprecher für neue Charaktere, die ebenso gut und sorgfältig ausgewählt wurden wie alle anderen und sich sehr gut in den Gesamteindruck einfügen.

 

Ein Hörspiel basiert zwar auf einer Vorlage, in diesem Falle auf einem Roman, aber natürlich kann man so ein ganzes Buch nicht eins zu eins als Hörspiel umsetzen. Deshalb gehört es zu den wichtigsten Fähigkeiten eines Hörspiel-Autors, ein gutes Drehbuch aus der Vorlage zu schaffen, die die Geschichte ins richtige Format bringt. Günter Merlauch, einer der Köpfe der LAUSCHer, hat schon mehrfach bewiesen, dass er diese Disziplin meisterhaft beherrscht. Für diesen Teil hat er sich für das Drehbuch Unterstützung von Oliver Elias geholt und zusammen haben sie die Geschichte von R.A. Salvatore in eine weitere erstklassige Folge der Hörspiel-Reihe umgesetzt. Dabei wurden kleinere Teile gegenüber der originalen Geschichte verändert, diese haben aber keine wirklichen Auswirkungen auf den Gesamtverlauf.

Drizzt wird auch weiterhin von Tobias Meister gesprochen, der üblicherweise Hollywoodgrößen wie Brad Pitt und Kiefer Sutherland seine Stimme leiht, was das Niveau auf die höchste Ebene anhebt. Aber auch alle anderen Sprecher leisten hervorragende Arbeit und sorgen dafür, dass das Hörspiel ein rundes und hervorragendes Erlebnis ist. Auf jeden Fall kann ich nur sagen - und das habe ich in den vorigen Rezensionen zur Hörspiel-Reihe schon gesagt -, dass die leicht rauchige Stimme von Tobias Meister hervorragend zum melancholischen Drizzt passt.

Das Hörspiel an sich ist ebenso gut und professionell produziert. Die Musik ist passend komponiert, die Soundeffekte wirken stimmig und auch die Geschwindigkeit des gesamten Werkes ist gut gewählt.

Was weiterhin ein wenig stört, ist die Tatsache, dass die meisten Namen und Bezeichnungen eher amerikanisch ausgesprochen werden und nicht in einem deutschen Tonfall, aber daran hat man sich mittlerweile gewöhnt. Außerdem würde es jetzt kaum noch Sinn machen, auf eine rein deutsche Aussprache umzuschwenken.

Fazit:

Auch der fünfte Teil der Drizzt-Hörspiel-Reihe ist hervorragend gelungen und braucht sich nicht hinter den bisherigen Teilen zu verstecken. Wer Hörspiele mag, weiß sowieso schon längst, dass LAUSCH für allerhöchste Professionalität und vor allem Qualität in Sachen Produktion und Darstellung bei Hörspielen steht und sich allein deswegen innerhalb kürzester Zeit einen Namen in der Szene gemacht hat. Auch dieser fünfte Teil beweist das wieder. Die Geschichte, nach der Vorlage von R.A. Salvatore, wurde erstklassig ins Hörspiel-Format portiert. Die Sprecher wurden feinfühlig und gekonnt ausgesucht und die verschiedenen Rollen sehr gut und mit Bedacht besetzt. Natürlich ist die Besetzung neben einigen anderen Faktoren einer der wichtigsten für ein Hörspiel, denn mit den richtigen Stimmen steht und fällt so ein Hörspiel.

Abgerundet wird die Sache durch die Untermalung des Hörspiels mit stimmiger Musik und den passenden Soundeffekten. Den Feinschliff bildet dann noch das sehr schön gemachte CD-Booklet.

„In Acht und Bann“ ist ein hervorragender fünfter Teil der Reihe und lässt damit auf mehr hoffen, auch wenn mit dem sechsten Teil, der gleichzeitig mit den Teilen 4 und 5 erscheint, vorerst der Zyklus abgeschlossen ist. Mir persönlich gefällt die zweite Hälfte des Drizzt-Zyklus sogar noch ein bisschen besser, als die ersten drei Teile, was aber auch ein wenig mit dem Verlauf der Geschichte an sich zu tun hat. Auf jeden Fall kann man auch diese Folge nur wärmstens empfehlen!

Info:

Da die Teile 4 und 6 mit dieser Folge zusammen erscheinen, gibt es auch die Rezensionen dazu parallel hier im Gate.