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Masters of the Wild
Bewertung:
(4.1)
Von: David Bücker
Am: 11.11.2003
Autor:Mike Selinker, David Eckelberry
Typ:
System:Dungeons & Dragons 3E
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:
Inhalt:96 Seiten, Softcover
Sprache:Englisch

Masters of the Wild

Als fünftes und letztes Buch in der Reihe der Klassenbücher bescheren WotC der Spielergemeinde das "Masters of the Wild - A Guidebook to Barbarians, Rangers, and Druids".

Gemäß dem Gesetz der Serie, dass die vorangegangenen Bücher geschrieben haben, sollte das MotW wohl das Beste sein. Ob dem so ist, wird im Folgenden nun unter die Lupe genommen.

Das Buch ist, wie alle anderen Klasenbücher auch, 96 Seiten stark, kommt im Paperback-Einband, und ist duchgehend schwarzweiss illustriert. Die Illusrationen unterscheiden sich nicht von denen der anderen Bücher und sind von gewohnt ordentlicher Qualität. Das Coverbild von Jeff Easley ist recht schön, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

Der Preis ist, wie immer, mit gut 20 Euro recht hoch.

 

Zum Inhalt.

Kapitel 1 beschäftigt sich noch einmal eingehend mit den drei eingangs erwähnten Klassen, analysiert recht genau deren Stärken und Schwächen. Das gelingt recht gut, und die Hauptklassenmerkmale finden besondere Beachtung. So wird eine Reihe von Beispielen gegeben, wann ein Kamprausch nützlich sein kann, wie mann die Verwandlungsfähigkeit des Druiden effektiv nutzt, und wieso welcher Favored Enemy eine gute Wahl ist, oder eben nicht. Außerdem wird noch das Verhältnis der jeweiligen Klassen zu anderen Klassen erläutert.

Alles in allem ist das Kapitels gelungen, leider ist aber, wie auch in den anderen Klassenbüchern, der Fokus klar bei der regeltechnischen Ausbeute der Klassen gesetzt. Rollenspielerische Hinweise und Ideen sind zwar vorhanden, und die möglichen Einstellungen des Charakters zu anderen sind unterhaltsam zu lesen, alles in allem hätte man sich aber eine etwas weniger technische Analyse des Ganzen wünschen können, zumal das Thema der Wildnis-Charaktere eigentlich sehr viel Hintegrundideen hergibt.

 

Das nächste Kapitel widmet sich den obligatorischen Talenten, und neuen Möglichkeiten Fertigkeiten zu nutzen. Letzteres bringt nicht viel Neues, aber gerade die Talente sind wirklich sehr gelungen.Denn diese geben gerade der Klasse des Barbaren und Druiden enorm viele neue Möglichkeiten, gerade was den Umgang mit Tieren und die Benutzung der Wild-Shape des Druiden angeht, aber auch der Kampfrausch des Barbaren erfährt eine gelungene Auseinandersetzung mit dem Thema.Und auch der Waldläufer bekommt noch eineige interessante Talente geboten, die die Klasse insgesamt stärken können, und vor allem interessanter machen.

Das ist auch die besondere Stärke der Talente aus MotW, denn sie vermitteln wirklich den Eindruck, die Klasse sowohl regeltechnisch als auch rollenspielerisch abzurunden, und vor allem den Barbar und den Waldläufer noch stärker vom Kämpfer abzugrenzen.

Schliesslich wird noch ein neues Talent zum Herstellen von Gegenständen eingeführt, mit dem man sogenannten ?Infusions? herstellt. Dabei handelt es sich um einen göttlichen Zauber, der in einer Pflanze gespeichert wird, und später durch simplen Konsum aktiviert werden kann.

 

In Kapitel 3 werden neue exotische Waffen, und neue magische Gegenstände vorgestellt. Die Waffen sind nicht sonderlich spektakulär, die magischen Gegenstände beziehen sich dafür aber teilweise sehr ausdrücklich auf Fähigkeiten von Waldläufern, Druiden oder Barbaren, und sind durchaus als interessant zu bezeichnen.Besondere Aufmerksamkeit wird nocheinmal den "Infusions" gewidmet, deren Herstellung und Verwendung auf fast 3 Seiten erläutert wird. Sehr schön gemacht, und vor allem auch mit einem Hintergrund versehen, der dies für Druiden und Waldläufer sehr interesant macht, und tatsächlich eine Bereicherung des Spiels sein kann.

 

Im 4. Kapitel geht es um Tiere. Nur um Tiere, und, wie sich zeigt, zu Recht. Hier wird all das abgehandelt, was den Umgang mit Tieren und den Druiden oder Waldläufer angeht.Wie man Tiere aussucht, welche Möglichkeiten und Hindernisse im Umgang mit Tieren gibt, und wie gewisse Dinge sich spieltechnisch darstellen.Auch das Verbessern von Gefährten wird besprochen, und der Zauber Awaken erfährt endlich eine eindeutige Klarifizeriung im Bezug zur Tierfreundschaft Fähigkeit des Druiden.Schliesslich werden noch einige neue Dire Animals und die gänzlich neuen Legendary Animals vorgstellt, die das Repertoire eines Druiden erweitern können.

 

Im nun folgenden Kapitel geht es dann um Prestigeklassen. Und die erfahren in MotW eine Behandlung, die ausführlicher ist als in allen anderen Büchern der Reihe. Auf insgesamt 36 Seiten werden 20 neue Prestigeklassen vorgestellt. Und die bieten wirklich jedem etwas.

Nun mag nicht jedermanns Geschmack durch die teilweise recht fantastischen Konzepte getroffen werden. Dafür ist die Auswahl aber auch so groß, das auch "ganz normale" Spielerwünsche befriedigt werden dürften, und thematisch ist wirklich alles abgedeckt.

Einzig und allein die Prestige-Klasse des Geomancers scheint ein wenig aus der Balance, ob dem allerdings tasächlich so ist, wird wohl nur die Spielpraxis zeigen.Insgeamt möchte ich das Kapitel aber als rundum gelungen bezeichnen.

 

Im 6. und letzten Kapitel werden schließlich allerhand neue und ein paar bereits bekannte Zauber Viele der neuen Zauber zielen aber sehr explizit wiederum auf die Klassen Druide und Waldläufer ab, und harmonieren sehr gut mit diesen Charakteren, außerdem bieten sie noch einige wirklich interessante Ideen.

 

Fazit:

Masters of the Wild ist alles in allem ein sehr gelungenes Buch. Zwar leidet es wie viele andere Bücher auch an kleineren Schwächen, so der Wiederholung von bereits bekanntem Material in kleinem Umfang, oder nicht bis ins allerletzte Detail durchdachtem Material, allerdings ist in meinen Augen auch das ausführlichste und vollständigste Klassenbuch.

Zudem präsentiert es eine Menge neues Material, dass zu einem tatsächlich spielverbessernden Einsatz kommen könnte, und ist, und das empfinde ich als am Wichtigsten, wikrlich nah an der Aufgabe geblieben, ein Buch für wirklich die drei auf dem Cover stehenden Klassen zu werden.

 

Fans von naturbezogenen Klassen kann ich es daher nur uneingeschränkt empfehlen, und auch sonst ist es sicherlich einen zweiten Blick wert.