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Starships of the Galaxy
Bewertung:
(3.8)
Von: Nico Bracht
Alias: Cut
Am: 24.04.2008
Autor:Gary Astleford, Owen K.C. Stephens, Rodney Thompson
Typ:Regelerweiterndes Quellenbuch
System:Star Wars Saga Edition (d20)
Setting:Star Wars Universum
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-4823-9
Inhalt:160 Seiten, Hardcover
Sprache:Englisch

Starships of the Galaxy

Raumschlachten gehören zu Star Wars wie Laserschwert-Duelle, Wookies und die Macht. Folgerichtig ist bei jeder Star Wars Rollenspiel-Reihe eines der ersten Quellenbücher auf das Thema Raumfahrt und Raumschiffe ausgerichtet. Das war so bei der ersten Edition des Star Wars Rollenspiels der Wizards (Starships of the Galaxy) und ist natürlich auch bei der aktuellen Saga-Edition der Fall. Hier ist es tatsächlich das allererste Buch zur neuen Reihe, das die Wizards veröffentlichen. Es erscheint unter dem gleichen Titel, Starships of the Galaxy, wie sein Vorgänger, ist allerdings unter keinen Umständen mit dem Vorgängerbuch zu verwechseln. Das neue Buch ist Ende 2007 auf den Markt gekommen, sechs Jahre nach dem Erscheinen des ersten Buches mit diesem Titel.

 

Eine Vorbemerkung:

Mir gefallen an Science-Fiction Settings (etwa den Star Wars, Star Trek oder Babylon 5 Universen) die Vielzahl an interessanten Schiffen und die visuellen Eindrücke, die damit vermittelt werden können.

Daher habe ich schon immer an Bücher, die sich hauptsächlich mit Raumschiffen befassen, hohe Ansprüche gehabt. Die enthaltenen Werte sollten spielbar sein und charakterlich zu den Schiffen passen, die man aus dem Setting kennt. Die Darstellung der Schiffe sollte visuell ansprechend und die Regeln zur Erstellung eigener Modelle einfach, aber dennoch griffig sein.

Das sind sehr hohe Anforderungen, denen sich diese Art von Buch stellen muss.

 

Die Optik:

Wie schon das Grundregelbuch der Saga-Edition, kommt auch das neue Starships of the Galaxy in einem ungewohnten, quadratischen Buchformat daher. Mir gefällt das neue Format ausgesprochen gut, weil es sehr handlich ist, auch wenn ich zugeben muss, dass es einer gewissen Gewöhnungsphase bedurfte. Hier ist letztendlich der eigene Geschmack jedes Lesers maßgeblich.

Ich bin gespannt, ob das auch für weitere Titel der Reihe beibehalten wird.

Das Buch hat 160 vollfarbige Seiten und ist als Hardcover produziert worden. Hierin liegt ein erster Vorteil im Vergleich zum gleichnamigen Vorgängerprodukt, welches damals als Softcover erschienen ist, und nur schwarz-weiß Zeichnungen der Schiffe zu bieten hatte. Damals waren nicht einmal alle angesprochenen Schiffe bildlich erfasst! Weiterhin war die Qualität des Papiers deutlich schlechter.

Das Cover des neuen Buches ist einem der jüngeren Star WarsFilme entnommen. Es handelt sich um die Raumkampf-Sequenz zwischen Jango Fett und Obi-Wan Kenobi im Asteroidenfeld (aus Episode II). Das Cover ist ansprechender als das des Vorgängers.

Insgesamt wirkt das neue Buch wesentlich edler als das Vorgängermodell aus dem Jahre 2001.

 

Der Inhalt:

Die Rückseite des Buches verspricht in knappen Worten Beschreibungen und Spielwerte für ca. 100 verschiedene Schiffe aus dem erweiterten Star Wars Universum, neue Charakteroptionen (in Bezug auf den Einsatz von Talents und Feats, sowie neue Ability Verwendungen) und ein System, mit dem man Schiffe aufwerten und erweitern können soll.

 

Das Buch gliedert sich in vier große Kapitel, denen eine kurze Einführung vorangestellt ist.

Die vierseitige Einführung („Introduction“), stellt die nachfolgenden Kapitel kurz vor und gibt einige Hinweise zur Verwendung des Buches. Weiterhin wird begründet, warum manche hier abgedruckten Spielwerte von denen des Grundregelwerkes abweichen. Allerdings sagen die Autoren im gleichen Atemzug, dass kein Schiff exakt dem anderen gleicht und man daher auch gut unterschiedliche Werte für Schiffe der gleichen Klasse verwenden kann.

 

Kapitel 1: Starship Adventures:

Das erste Kapitel ist zwölf Seiten lang und bespricht die Grundlagen der Raumfahrt im Star Wars Universum.

Dabei werden verschiedene wichtige Fragen angesprochen, unter anderem: „Wie und wo können die SC ein eigenes Schiff in die Finger bekommen?“; „Was kann man mit einem eigenen Schiff alles anstellen?“; „Was kostet es, ein eigenes Schiff zu unterhalten (z.B. in Form von Landegebühren, Unterhaltungskosten usw.)?“; „Was hat es mit dem Hyperraum auf sich?“; „Was sind die Folgen eines Fehlsprunges?“ (Dafür gibt es eine Tabelle, mit Fehlern die aus schlechten Sprungberechnungen resultieren); und: „Welche verschiedenen Kommunikationsformen (etwa das Holo-Net) gibt es?“

Anschließend gibt es noch Ausführungen darüber, wie sich (Kampf-)Talente der Charaktere auf den Raumkampf auswirken. Ganz häufig ist die Anwendung sehr ähnlich wie im normalen Kampf.

Es folgt eine Auflistung von Talenten und einigen neuen Raumkampf-Talenten.

Ähnliche Abschnitte gibt es in diesem Kapitel noch zu der Verwendung von Skills und Feats im All und im Weltraumkampf. Dieses Kapitel ist routiniert geschrieben. Gerade den allgemeinen Teil habe ich in einer Star Wars Kampagne noch nie gebraucht, aber es schadet auch nicht, ihn an der Hand zu haben. Der folgende Regelteil ist interessant und gut gemacht.

 

Kapitel 2: Starship Combat:

In diesem Kapitel werden Raumkampf-Manöver eingeführt, die man dazu benutzen kann, diesen etwas komplexer zu gestalten und somit den SC mehr Möglichkeiten zu geben. Das Kapitel ist 13 Seiten lang. Ob diese komplexeren Regeln über den Raumkampf wirklich zur Anwendung kommen sollten, ist im Vorfeld einer Kampagne zwischen den Spielern und dem Spielleiter dringend abzusprechen. Einigt man sich nämlich darauf, dass man sie verwendet, dann können Spieler ein neues Feat bei der Charaktererschaffung und Weiterentwicklung berücksichtigen: das Starship Tactics Feat. Wann immer man dieses Feat wählt, lernt man (neue) Manöver: Die Anzahl an Manövern, die erlernt werden, ist abhängig vom Wisdom Modifikator jedes SC. Die Mindestanzahl an erlernten Manövern liegt bei einem erlernten Manöver pro Feat-Wahl, aber es sind im Regelfall mehr. Die Berechnungsformel ist 1 + „Wisdom“ Modifikator des jeweiligen Charakters.

Bis hier hin macht das alles noch Sinn und ist logisch.

Allerdings funktioniert das System auch rückwirkend: Steigt zu irgendeinem Punkt der Wisdom Modifikator eines SC dauerhaft an, so lernt der Charakter automatisch ein neues Manöver hinzu, wenn er im Vorfeld bereits das Starship Tactics Feat gewählt hat. Dieses Manöver fällt ihm dann einfach in den Schoss. Diese Regelung überzeugt mich vom Spielablauf her überhaupt nicht.

Die einzelnen Manöver lesen sich durchaus interessant und haben das Potential, das Spiel reizvoller wenn auch deutlich komplexer zu machen.

Wichtig für eine stimmige Charakterentwicklung ist hier, dass man von Begin an eine klare Marschroute ausgibt und diese dann auch beibehält.

Wenn die Kampagne viele Raumschlachtsequenzen enthält und die Spieler auf diese Art von Begegnung stehen, sollte man in jedem Fall über diese Regeln diskutieren und in Betracht ziehen, sie einzusetzen. Sollte man bereits im Vorfeld absehen können, dass die eigenen Abenteuer keinen Schwerpunkt auf das Bestreiten von Flugmanövern legen werden, bzw. wissen, dass es den Spielern mehr Spaß macht, andere Aspekte des Star WarsUniversums zu erleben, sollte man als Spielleiter von der Verwendung der Manöver absehen und die Spieler andere Feats wählen lassen. Das Kapitel stellt insgesamt 27 verschiedene Manöver vor, die so wohlklingende Namen tragen wie Ackbar Slash, Corellian Slip, Darklighter Spin, I Have You Now oder Skywalker Loop.

Gegen Ende des zweiten Kapitels wartet das Buch mit Ratschlägen auf, wie man eine Raumschlacht für alle Figuren einer Gruppe interessant machen kann. Nicht nur für die SC, die das Schiff steuern oder die Waffen bedienen. Weiterhin werden Ideen vorgestellt, wie man Begegnungen im All interessanter gestalten kann - z.B. indem man nicht nur eine Schlacht im dunklen, luftleeren Raum schildert, sondern die Umgebung mittels des Einsatzes von Nebelfeldern, Asteroidengürteln und ähnlichem etwas aufpeppt und für die Fantasie der Spieler farbenfroher macht.

Einer der Tipps ist auch, andere Ziele zu setzen als die Zerstörung eines oder mehrerer gegnerischer Schiffe. Dies ist tatsächlich mal etwas komplett Neues für das Star WarsSetting .

Ganz am Schluss des zweiten Kapitels gibt es noch Regeln zur Anpassung der SC-Belohung mit Erfahrungspunkten. Und zwar soll die Vergabe dieser XP abhängig von der Kräfteverteilung des jeweiligen Kampfes sein. Die Berechnung der Belohnung erfolgt unter Berücksichtigung der Challenge Levels der an der Kampfbegegnungen im All beteiligten Fahrzeuge, stellt aber darauf ab, ob die SC in einem überlegenen Schiff unterwegs sind oder aber technisch und kräftemäßig dem Gegner deutlich unterlegen sind. Die in meinen Augen sinnvollen Anpassungen werden mittels einer halbwegs komplizierten Formel berechnet, die auch einbezieht, ob es sich um eine Gruppe in einem einzelnen Schiff oder um eine mehrköpfige Gruppe in mehreren Jägern handelt.

 

Kapitel 3: Starship Modifications:

Wie die Überschrift schon sagt, handelt es sich hierbei nicht um (umfassende) Konstruktionsregeln (die sucht man vergebens), sondern um Anleitungen zur Modifikation von bereits existierenden Schiffen und deren Werten. Dazu gibt es Tabellen mit den Platz- und Geldkosten einzelner Teile, den Spielwerten von verschiedenen Ausrüstungsgegenständen und seitenweise Regeln zu deren Einbau.

Das System basiert auf der Idee, dass jedes Standard-Schiff, welches vom Stapel läuft, über einiges an (ungenutzten) Kapazitäten verfügt. Diese Kapazitäten, die ein jedes Schiff hat, werden unter dem Begriff „Emplacement Points“ (im nachfolgenden EP) zusammengefasst. Jedes Schiff verfügt über eine gewisse Anzahl dieser Punkte, die umso höher ist, je grösser das Schiff ist.

Bei jedem Schiff ist die Anzahl der bereits belegten EP unterschiedlich. Dies hängt von der Ausstattung ab, die das Schiff bereits zu Beginn seines Dienstes installiert bekommen hat. So hat eine Corellianische Corvette etwa fünf freie Punkte zur Verfügung, während ein YT-Frachter-Modell der Standard-Ausführung ganze zehn freie Punkte zu bieten hat. An diesem Schiff kann man sich nach Herzenslust austoben. Dies ist aber auch bitter nötig, da der Frachter in seinem Basis-Modell über keine nennenswerte Ausrüstung verfügt!

Die möglichen Modifikationen werden nach Systemen aufgeteilt aufbereitet: Da gibt es Antriebssysteme (Sublicht-Triebwerke, Manövriertriebwerke und Hyperantrieb), defensive Systeme (Panzerung, Schilde und Störgeräte), offensive Systeme (Waffensysteme) und weitere Dinge, die unter den Sammelbegriff „Accessoires“ fallen (etwa Fluchtkapseln, Frachtmodule, Tarnvorrichtungen, Gefrierkammern, Dock-Klammern, Landebuchten usw.).

Tabellen geben die Kosten (in EP) für jedes Teil an und machen deutlich, wie leicht es ist an, diese Bauteile zu kommen und welche Größe ein Schiff haben muss, um ein solches Teil verwenden zu dürfen.

Am Ende kommen dann doch noch Regeln, mit denen man so etwas ähnliches machen kann wie sein eigenes Schiff zu bauen. Allerdings kann man auch hier nicht bei Null anfangen, sondern bekommt eine Tabelle mit den Werten von „Stock Ships“, die man dann nach Belieben modifizieren kann. Eine Tabelle führt einige dieser „Stock Ships“ auf.

 

An dieser Stelle hätte ich mir entweder ein ausgefeiltes Konstruktionssystem gewünscht oder aber die Aussage, dass die Technologielevel der Star WarsGalaxis so unterschiedlich sind, dass der Spielleiter einfach gesunden Menschenverstand walten lassen sollte, wenn er Spielwerte für ein neues Schiff erstellt.

Das Kapitel hat mich letztendlich nicht komplett überzeugen können, weil mir der Ansatz (Entwicklung nur über Modifikation) nicht zusagt. Dennoch scheint das vorgestellte System durchaus nutzbar zu sein, es entsprach aber nicht den Erwartungen die ich an das Buch hatte.

 

Kapitel Vier: Starship Codex:

Das vierte Kapitel ist das Herzstück des Buches. Auf der ersten Seite werden zwei neue Optionen für Sternenschiffe vorgestellt: Tactical Fire und Focused Fire. Beide Optionen dienen dem Zweck, den Einsatz großer Schiffe in kleineren Kampfszenarien zu ermöglichen, ohne dass die Gefahr für die Spielercharaktere zu groß wird, von ihnen vom Himmel geschossen zu werden. Ob einzelne Schiffe über diese Optionen verfügen, ist immer dem jeweiligen Eintrag zu entnehmen.

Das Kapitel enthält die Beschreibungen und Spielwerte von über 70 Raumschiffen aus dem erweiterten Star WarsUniversum (dem sog. Expanded Universe).

Es gibt sowohl Bilder aus den Filmen, als auch Zeichnungen für Schiffe aus dem Expanded Universe (etwa den Coral Skipper der Yuuzhan Vong). Alle diese Bilder sind in Farbe.

Einige Regelerklärungen sind mit farbigen Fotos (geschossen von Starship Battles Modellen) unterlegt. Die durchgehende Verwendung von farbigen Darstellungen ist ein dickes Plus der neuen Ausgabe von Starships of the Galaxy.

Jedes Schiff - wirklich jedes! - ist abgebildet. Und das in Farbe! Das habe ich beides beim Vorgängerband vermisst. Leider hat man sich auf der Seite der Autoren für einige Verknappungen entschieden. So sind nicht alle Schiffe, die im Vorgängerband enthalten waren, auch in der Neufassung zu finden (etwa Prinzessin Amidalas königliches Sternenschiff aus Episode I).

Weiterhin störe ich mich persönlich sehr an den mehr für Fantasy-Rollenspiele typischen Größenbenennungen, wie Gargantuan, Colossal, Huge usw. in Bezug auf Raumschiffe.

Während im letzten Starships of the Galaxy (für die Revised Edition des Star WarsRollenspiels) wenigstens noch Größenangaben in Metern für jedes Schiff im Stat-Block angegeben waren, und so eine ungefähre Vorstellung ermöglichten, verzichten die Autoren dieses Mal komplett auf solche Angaben. Das stösst mir bitter auf. Zum einen, weil ich als alter West End Games Star WarsSpieler anderes gewohnt bin, zum anderen weil ich mit den Fantasy-Bezeichnungen im Star WarsSetting so meine Probleme habe - und mir die Relation der Schiffsgrößen zueinander nur nach diesem Benennungssystem schwer vorstellen kann.

Die zum größten Teil gelungenen Fluff-Texte und die stimmigen, bunten Bilder gleichen das zu einem gewissen Grad aber wieder raus.

Aber auch bei den Texten gibt es ein paar Unstimmigkeiten, die mir aufgefallen sind: Zum Beispiel stimmen bei den Beschreibungen der Sternenzerstörer die Ausführungen zur Benennung der verschiedenen Klassen, insbesondere diejenigen zu den Kommando-Schiffen wie der Executor, nicht mit den Aussagen in anderen Publikationen überein.

 

Auch erscheinen manche Spielwerte nicht stimmig: So verfügt die Basisversion des schwergepanzerten B-Wing Bombers über weniger HP, als etwa der alte Z-95 Headhunter.

Der Wert ist leider nicht etwas geringer, sondern um ein ganzes Viertel kleiner geraten! Diese Diskrepanz ist in meinen Augen nicht stimmig zu erklären.

Eine Aufzählung sämtlicher besprochener Schiffe würde den Rahmen dieser Rezension sprengen, kann aber im Internet auf den Seiten der Wookieepedia eingesehen werden.

(Der Link zur einschlägigen Wookieepedia-Seite findet sich wie gewohnt unter „Links zur Rezi“).

 

Es werden etwas mehr als siebzig Schiffe besprochen, einige davon aber mit diversen Varianten, so dass man auf gute achtzig Einträge kommt. Der auf der Coverrückseite versprochene Wert von fast hundert Schiffen wird in jedem Falle deutlich unterschritten.

Die Schiffe sind nicht extra nach Klassen eingeteilt, sondern allesamt dem Namen nach alphabetisch geordnet. Zu Begin des Buches befindet sich jedoch ein Inhaltsverzeichnis, das ein schnelles Auffinden ermöglicht.

Im Prinzip sind in <Starships of the Galaxy</i> alle gängigen Raumschiffvarianten enthalten. Bei den Sternenjägern der Rebellenallianz und der späteren Neuen Republik bedeutet das natürlich, dass X-Wing, A-Wing, B-Wing, Y-Wing ausgearbeitet sind, aber auch neuere Modelle wie etwa der E-Wing oder K-Wing. Von manchen der bekannteren Jäger sind mehrere Versionen dargelegt, sei es wegen Weiterentwicklungen aus Altersgründen oder als Missions-spezifische Umbauten.

In Bezug auf die Sternenjäger des Imperiums sind alle bekannteren TIE-Varianten (bis hin zum TIE-Advanced und TIE-Defender) enthalten. Auch Scimitar-Bomber, Skipray Blastboats und erstmals ein Chiss-Clawcraft werden erfasst.

Neben den Schiffen aus der klassischen Film-Trilogie und dem Expanded Universe Setting, findet man vermehrt auch Jagdmaschinen aus den neueren Kinofilmen, etwa den Naboo N-1 Jäger, den Aethersprite Interceptor (Obi-Wans Jäger aus Episode II) oder die V-Wings.

 

Die grösseren Schiffe aus der klassischen Star WarsTrilogie etwa der Imperiale Star Destroyer, die Mon Calamari Cruiser, Corellianische Corvetten (Blockade-Brecher), Nebulon-B-Fregatten usw., aber auch Schiffe aus den neueren Filmen, etwa die Venator Star Destroyer, der Republic Cruiser oder die Trade Federation Battleships sowie aus der Welt der Romane (etwa die Dreadnaughts oder das Outbound Flight Project) kommen nicht zu kurz.

Leider fehlt aber das königliche Schiff aus Episode I, mit dem Königin Amidala und die Jedi von Naboo fliehen. Dies ist umso verwunderlicher, da die Werte im Vorläufer des Buches enthalten waren und es also nur wenig Mehrarbeit bedurft hätte, dieses einzubauen. Anscheinend ist es durch das königliche Skiff aus Episode II ersetzt worden.

Unter den ausgearbeiteten Schiffen befinden sich natürlich nicht nur (Imperiale) Kriegsschiffe und Jäger der unterschiedlichen Fraktionen, sondern auch die vielen Transporter, Shuttle und Frachtschiffe, die man im Star WarsUniversum antreffen kann.

Einige der kleineren Schiffe (z.B. das Shuttle der Lamda-Klasse, die Frachter der YT- und Gthroc-Klassen) bekommen über die Beschreibung hinaus einen farbigen Grundriss mit eingezeichneten Bodenfeldern spendiert. Dies gefällt prinzipiell gut und sollte den Spielspass deutlich erhöhen... Wenn man die Karten nur irgendwie sinnvoll aus dem Buch bekommen würde. Was als gute Idee begonnen hat, wurde in meinen Augen leider nicht konsequent zu Ende gebracht: eine konsequente Umsetzung hätte bedeutet, dass diese Bodenpläne zum Download auf der Homepage bereit stehen würden. Dies ist leider nicht der Fall.

 

Eine ausgesprochen interessante Idee, die den Vorgängerband ausgezeichnet hat, wurde leider nicht weitergeführt. Im letzten Starships of the Galaxy-Buch waren diverse schwarz-weiße Risszeichnungen von zentralen Punkten (etwa Brücke, Maschinenraum, Gefängnisblock, Wohn- und Schlafbereiche...) von unterschiedlicher Raumschifftypen enthalten. Diese Zeichnungen durfte man kopieren und ausschneiden. Man konnte dann mit diesen Teilen die benötigten Teile seines eigenen Schiffes nach Bedarf zusammenpuzzeln. Zumindest liessen sich so die Zonen, die gerade in der Kampagne oder der Begegnung interessant wurden, leicht darstellen.

Das Ergebnis war ausgesprochen nützlich, ohne viel Arbeit zu machen und sah professionell aus. Leider ist diese Idee im neuen Band nicht mehr aufgegriffen worden.

 

Neben den Spielwerten und Beschreibungen der Schiffe und ihrer Varianten sind noch vier sog. Templates in die Auflistung der Schiffe eingebettet. Diese passen sich entsprechend ihrer Titel (Advanced Ship, Archaic Ship, Junker und Prototype) in die alphabetische Aufzählung der Schiffe ein. Man verwendet diese Templates, in dem man sie über die Stat-Blöcke einzelner Schiffe „legt“, und dadurch Unikate erzeugt. Je nach dem, welches Template man nutzt, handelt es sich beim entstehenden Schiff entweder um eine technologisch fortschrittlichere oder eben eine rückständigere Entwicklung, die über oder unter dem Durchschnitt liegt, was die Leistung der Aggregate, Waffen usw. angeht. Die Idee ist nicht neu, aber gut und stimmig umgesetzt. Man bekommt damit eine schnelle, unkomplizierte Möglichkeit an die Hand, individuelle Schiffe zu kreieren.

Die Templates hätte ich mir an anderer Stelle im Buch erklärt und abgedruckt gewünscht, nicht „versteckt“ mitten im Kapitel „Starship Codex“ - aber immerhin sind sie enthalten.

 

Auf insgesamt 106 der 160 Seiten des Buches finden sich Beschreibungen und Spielwerte fast aller bekannteren Schiffsklassen und die der berühmtesten Unikate des Settings. Damit schlägt das neue Buch das ältere augenscheinlich, welches ja insgesamt nur knapp über 100 Seiten zu bieten hatte. Aufgrund des kleineren Formates des neuen Buches, sind die beiden Bücher von der Masse an Inhalt jedoch näher bei einander, als man im ersten Moment annimmt.

 

Drei Anmerkungen:

1.) Eine vollständige Auflistung sämtlicher enthaltener Schiffe gibt es wie gesagt bei Wookieepedia.

Die Wookieepedia ist prinzipiell eine Seite, die für jeden <Star Wars</i>-Fan immer einen Blick Wert sein sollte.

 

2.) Die scheinbar ewig andauernde Suche nach einem definitiven Bild für den Defender Star Destroyer geht auch im aktuellen Starships of the Galaxy weiter. Dieser Schiffstyp wurde erstmals in den drei Romanen der Black Fleet Crisis-Trilogie erwähnt. Und zwar als eines der neuesten Raumschiffprojekte des Neuen Republik, dem sog. New Class Programm. Dort wurde der Schiffklasse der Name Nebula gegeben. Im Quellenbuch Cracken’s Threat Dossier von West End Games wurden dem Schiff erstmals Spielwerte und ein Bild zugeordnet. Allerdings wurde das Schiff hier aufgrund seiner geringen Größe als Pocket Star Destroyer der Defender-Class bezeichnet. Die Zeichnung des Schiffes stieß allerdings bei den Fans nicht auf Gegenliebe, so dass im ersten Starships of the Galaxy, dass dann schon bei Wizards of the Coast erschien, das Schiff dann zwar wieder vertreten war, allerdings mit einer völlig anderen Zeichnung und einer etwas anderen Typenbezeichnung.

Im aktuell vorliegenden Band ist das Schiff zwar unter der Bezeichnung Nebula-Class Star Destroyer auf Seite 119 zu finden, allerdings haben sich die Zeichner erneut für ein anderes Design entschieden. Dieses ist aber für meinen Geschmack das Beste bisher angebotene. Bleibt abzuwarten, ob es dabei bleibt.

 

3.) Last but not least, möchte ich noch ein Geheimnis des Buches im Rahmen dieser Rezension lüften: Natürlich sind die Werte des Millennium Falcon, des wohl schnellsten Schrotthaufens der Galaxis, enthalten!

 

Das Fazit:

Das hier besprochene Star Wars-Quellenbuch Starships of the Galaxy (Saga Edition) weiß nicht auf der ganzen Linie zu überzeugen, macht aber eindeutig mehr richtig als falsch.

Optisch ist das Buch sehr gut gemacht und angenehm fürs Auge. Die Bilder, Fotos und Zeichnungen sind vollfarbig und ansprechend. Das Buch ist qualitativ hochwertig, mit fester Bindung und hochwertigem Papier, ein typisches Wizards-Produkt eben.

Das neue quadratische Format der Saga-Reihe fällt ins Auge und gefällt aufgrund der grossen Handlichkeit.

Die Fluff-Texte zu den verschiedenen Raumschiffen in Kapitel Vier sind zum größten Teil anschaulich und - was ich sehr wichtig finde - settinggetreu geschrieben. Ich bin noch nicht alle Stats im Detail durchgegangen, schon weil nicht alle Schiffe gleich oft Verwendung finden werden, aber die, die ich angesehen habe, hinterließen bei mir einen zumeist guten Eindruck - bis auf das Fehlen von Größenangaben in Metern und der einen oder anderen kleineren Unstimmigkeit, etwa die HP Verteilung beim B-Wing.

Das Fehlen von eigenen Konstruktionsregeln ist zwar ärgerlich, wird aber durch die ausgiebig dargestellten Modifikationsanleitungen zumindest halbwegs wieder wett gemacht. Die im Buch enthaltenen neuen Regeln, insbesondere die Starship Manöver, sind zwar sehr komplex, ich halte sie aber für interessierte Gruppen für durchweg gelungen. Überhaupt macht der Regelteil auf mich in diesem Buch einen soliden Eindruck.

Alles in allem handelt es sich bei Starships of the Galaxy (Saga Edition) um ein gelungenes, aber kein perfektes Produkt, um dessen Anschaffung aber weder ein engagierter Spielleiter noch viele interessierte Spieler nicht herumkommen werden.

 

Ich gebe dem Buch die solide Wertung von 3,8 Punkten.