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The Slayer´s Guide to Bugbears
Bewertung:
(3.7)
Von: Daniel Heymann
Am: 11.11.2003
Autor:Sam Witt
Typ:
System:d20
VerlagMongoose Publishing
ISBN/ASIN:
Inhalt:32 Seiten, Softcover
Sprache:Englisch

The Slayer´s Guide to Bugbears

Bugbears - die größten, stärksten und wohl auch gemeingefährlichste goblinoide Rasse fristete lange Zeit ein Schattendasein, welches mit den frühen Tagen von Dungeons & Dragons begann. Nun ist diese Zeit vorbei, denn mit dem Slayer's Guide to Bugbears setzt Mongoose Publishing seine Slayer's Reihe fort und rückt die Bugbears ins Rechte Licht.

 

Viel ist über die Slayer's Guides diskutiert worden und die Meinungen gehen ob der Nützlichkeit dieser Werke weit auseinander. Einig sind sich alle Leser der Slayer's Guides wohl, dass der Titel der Reihe ein wenig irreführend ist, denn die Bücher enthalten nur wenig Informationen, was die Beseitigung der namensgebenden Kreaturen erleichter. Vielmehr verhält es sich genau andersrum, dass die Reihe den Spielleiter in die Lage versetzt die namensgebenden Kreaturen deutlich gefährlicher und plastischer erscheinen zu lassen. Mit seiner Monsterreihe rund um Sahuagin, Mind Flayer und Beholder hat WotC zur Zeiten der 2nd Edition bereits den Standard für solche Werke gesetzt - einen Standard, den kein Slayer's Guide bis heute erreichen konnte, was jedoch vor allem in der überragenden Präsentation und dem deutlich größeren Umfang der WotC Reihe zu sehen ist.

 

Wendet man sich nun der Präsentation des Buches zu, wird man wenig überraschendes finden. Das Cover ist ansprechend, jedoch nicht überragend. Ebenso verhält es sich mit den etwas spärlich gesääten Innenillustrationen. Das Layout ist gewohnt zweispaltig und schlicht, jedoch auf der anderen Seite auch gut lesbar strukturiert. Der Preis ist mit etwa 30 Cent pro Seite (32 Seiten für etwa 10 EURO) nicht gerade gering. Gerade die Publikationen mit wenig Seiten sind entgegen den grossen Sourcebooks doch verhältnismäßig teuer.

 

Der Inhalt des Buches widmet sich dann ganz und gar den Bugbears, den stärksten, aber auch organisiertesten Goblinoiden des d20 Universums. Gut die Hälfte des Buches ist dann auch der Rasse selbst gewidmet. Es wird ausführlich auf ihre Denkweise, auf ihre Weltanschauung (und ihre Schöpfungsgeschichte), auf ihre Lebensweise und Gesellschaft eingegangen. Die Kapitel sind sehr gut geschrieben und motivieren den Spielleiter seine Spieler mit dem Inhalt des Buches zu konfrontieren - dennoch wird es wie immer schwer sein die Inhalte wirklich passend in Szene zu setzen, da für viele Abenteurer Bugbears nicht viel mehr als einen Pausengegner darstellen. Zwar ist es gerade Ziel dieses Buches diesen Umstand zu korrigieren, jedoch wird dies nur einem guten Spielleiter gelingen. Selbst dann, werden die Spieler jedoch kaum Einblicke in das Weltbild und die Lebensweise der Bugbears gewinnen können, sondern sich vielmehr nur mit den erweiterten Kriegstaktiken der gefährlichen Jäger auseinandersetzen müssen.

 

Für diese Herangehensweise von Spielern an Bugbears bereitet das Buch den Spielleiter dann auf den nächsten 5 Seiten vor, auf denen es um Kriegsführung und Rollenspiel mit Bugbears geht. Der Umfang dieses Teils erscheint ein wenig kurz, bedenkt man, dass es genau das ist, was die Abenteurer wahrscheinlich in erster Linie zu Gesicht bekommen, bietet jedoch einige spannende Einblicke.

 

Der zweite Teil des Buches ist dann spielrelevantem Material gewidmet und bietet direkt einsetzbares Material - ein Umstand, dem gerade Spielleiter sicherlich Rechnung tragen werden. Neben einigen kurzen Abenteuerideen wird das Versteck eines Beispielclans in Luurg's Warren vorgestellt - eine gute Herausforderung auch für erfahrene Abenteurer. Eine Liste von Bugbeartemplates verschiedener Stufen rundet den Materialteil ab.

 

Das Buch bietet in erster Linie Hintergrundinformationen rund um das Volk der Bugbears. Regelrelevante Teile finden sich bis auf wenige Ausnahmen im hinteren Teil des Buches. Neben den erwähnten Inhalten bietet das Buch außerdem noch den Dark Ranger, eine spezielle Prestige Klasse, die religiös motiviert nur für Bugbears relevant ist. Hier werden wohl Spieler nie in den Genuss kommen einen Dark Ranger zu spielen, jedoch wird der Spielleiter sich freuen seine Gruppe mit einem außerordentlich gefährlichen und für seine Spieler sicherlich unerwarteten Bugbearcharakter konfrontieren zu können.

 

Fazit:

Alles in allem ist das Buch gut gelungen und bietet beim Lesen bereits viele Ideen und Hinweise, wie Bugbears in eine laufende Kampagne eingebunden werden können. Das übliche Problem der Slayer's Guides bleibt jedoch bestehen - das Wissen ist vor allem für Spielleiter interessant und kaum ein Spieler wird jemals davon Notiz nehmen. Im Gegensatz zu einigen anderen Büchern der Reihe sind Bugbears sicherlich mächtig und organisiert genug, um sie auch für höhere Gruppen zu einer interessanten Herausforderung werden zu lassen. Wenn man die Reihe mag, wird man mit dem Guide to Bugbears sicherlich eines der besseren Werke der Reihe erhalten und nicht enttäuscht sein. Leser, die bereits für sich entschieden haben mit dem Inhalt der Reihe wenig anfangen zu können, werden auch im Guide to Bugbears keine neuen Argumente finden, warum sich dies ändern sollte.