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Y - The Last Man 7 - Extrablatt
Bewertung:
(4.1)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 13.07.2008
Autor:Brian K. Vaughan, Pia Guerra, Goran Sudzuká, José Marzán Jr.
Übersetzer:Claudia Fliege
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Y – The Last Man
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-602-0
Inhalt:148 Seiten, Softcover, Sammelband
Sprache:Deutsch

Extrablatt

Vorab:

Der vorliegende Band ist bereits der siebte Sammelband der Reihe. Leider habe ich die vorigen Bände bisher nicht in die Hände bekommen können. Ein Einstieg in die megaspannende Geschichte um Yorick Brown – den letzten Mann auf Erden – ist aber aufgrund eines sehr guten Rückblicks auch mit diesem Band sehr einfach.

 

Inhalt: (Vorsicht Spoiler!!)

Eine Seuche hat alle männlichen Säugetiere auf der gesamten Erde dahingerafft. Es gab nur zwei Überlebende: Yorick Brown und sein Kapuzineräffchen Ampersand.

Dieser will nun nach Australien gelangen, denn dort hat sich seine Verlobte Beth aufgehalten, als die Seuche zuschlug. Mittlerweile sind drei Jahre vergangen und Yorick hat Einiges mitgemacht (Was im Rückblick auf der ersten Seite erzählt wird).

Nun erreicht Yorick in Begleitung von Agentin 355 und der Biochemikerin Dr. Allison Mann endlich Australien, doch ihr Besuch ist nur von kurzer Dauer, denn eigentlich müssen sie nach Japan weiter. Der Grund ist einfach: Sie sind Yoricks Äffchen Ampersand auf den Fersen, denn dieses wurde entführt, birgt es doch wahrscheinlich die einzige Erklärung, warum Yorick die Seuche überlebt hat. Damit ist es eben auch wohl die letzte Möglichkeit, ein Heilmittel gegen die Seuche zu finden und das Aussterben der Menschheit zu verhindern.

Doch ein wenig Zeit bleibt Yorick in Australien noch und so macht er sich in den Überresten Sydneys auf die Suche nach seiner Verlobten. Doch so einfach, wie er sich das vorgestellt hat, ist die Sache nicht, denn Beth ist weitergezogen. Doch ein ganz anderes Problem begegnet Yorick in Form einer Boulevard-Journalistin, die mit dem Beweis über den letzten Mann auf Erden die Story ihres Lebens wittert. Dass die Konsequenzen verheerend für die gesamte Menschheit sein könnten, kommt der Reporterin dabei nicht in den Sinn …

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Y – The Last Man wurde von Brian K. Vaughan und dem Zeichner Pia Guerra bereits 2002 erdacht und gehört neben Ex Machina zu den bisher größten Erfolgen des Autors, der sowohl für Y als auch für Ex Machina als „Bester Autor“ mit dem Eisner Award ausgezeichnet wurde. Die Idee von Y hat auf jeden Fall etwas für sich. Zwar ist die Sache mit einer alles verheerenden Seuche nichts Neues, dass es aber bei der gesamten Geschichte um den allerletzten männlichen Menschen geht, bringt frischen Wind in die Seuchensache. Zumal der tödliche Virus die Frauen verschont hat und nun Millionen von Ihnen auf Yorick warten. Man könnte nun ohne Zweifel „der Glückliche“ sagen, doch wenn man diese Idee weiterstrickt, so erscheint Yorikc sicherlich nicht als so glücklich. Zumal er eigentlich nur seine Verlobte Beth wiederfinden will, die bei Ausbruch der Seuche in Australien lebte und nichts davon weiß, dass Yorick überlebt hat. Dabei ist es hinderlich, dass aufgrund der Seuche auch die gesellschaftlichen Strukturen mehr und mehr zerfallen sind, denn die Männer haben immer noch für den Großteil des technischen Know-hows der Welt gesorgt und mit ihrem plötzlichen Verschwinden war das Chaos vorprogrammiert.

So zeichnet Vaughan eben eine Art teilpostapokalyptisches Setting, das äußerst interessante Aspekte und Sichtweisen aufzeigt.

Gezeichnet werden die Storys von drei verschiedenen Zeichnern, allen voran Pia Guerra, welche die Geschichte mit Vaughan zusammen erdacht hat. Alle drei Zeichner vereinen dabei einen sehr ähnlichen Stil, was dem Comic zugute kommt. Die Stile sind dabei klassisch und bestechen durch klare Linien und kraftvolle sowie gleichmäßige Farben. Eine lineare und geordnete Anordnung der einzelnen Szenen rundet die Sache ab.

 

Die Übersetzung durch Claudia Fliege ist ein weiteres Mal sehr gut geworden und auch das Korrektorat weiß zu überzeugen.

 

Fazit

Der mittlerweile siebte Sammelband der „Y – The Last Man“-Reihe konnte mich durchaus überzeugen, auch wenn es leider der erste Band war, den ich in die Finger bekommen habe. Doch aufgrund eines sehr guten Rückblicks in Textform findet man den Einstieg in die Geschichte praktisch sofort und kann den neuen Sammelband genießen. Die Story ist dabei auf jeden Fall als außergewöhnlich zu bezeichnen, denn die Idee, die hinter „Y“ steckt, hat es in sich und wirkt auch nicht tausendfach durchgekaut. Im Gegenteil: Sie bringt frischen Wind in die Seuchensache.

Neben der hervorragenden Story weiß auch die künstlerische Umsetzung des Comics voll zu überzeugen. Gleich drei verschiedene Zeichner arbeiten an „Y“. Da aber alle drei einen ähnlichen Stil aufweisen, fällt dies nicht wirklich ins Gewicht, ganz im Gegenteil, denn dadurch wird das Ganze noch eine wenig aufgelockert. Die klar angeordneten Illustrationen bestechen durch sauber definierte Linien und kraftvolle Farben – ganz und gar ein klassischer Comic-Stil.

„Y – The Last Man 7“ konnte mich ohne Zweifel überzeugen. Ein klasse Comic!

 

Anmerkung des Redakteurs:

Ich hoffe auf weitere vorhergehende und nachfolgende Bände, die ich in die Hände bekommen kann. Eine Deluxe-Version ist ebenfalls bereits angekündigt. Die sechs vorhergehenden Bände sind im Übrigen noch im Handel zu haben.