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Red Sonja Special 1 - Red Sonja vs. Thulsa Doom
Bewertung:
(4.4)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 10.09.2008
Autor:Peter David, Luke Lieberman, Will Conrad nach Robert E. Howard
Übersetzer:Bernd Kronsbein
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Red Sonja / Conan-Welt (von Robert E. Howard)
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-586-3
Inhalt:132 Seiten, Softcover, Sammelband
Sprache:Deutsch

Red Sonja vs. Thulsa Doom gehört zur „Specials“ Reihe, die neben der eigentlichen Red Sonja Reihe läuft, die von Panini Comics in Deutschland veröffentlicht wird.

Zeitlich gesehen spielt der vorliegende Band vor der Geschichte „Der Schatten des Geiers“, die in „Die Abenteuer des Conan Band 3“ zu finden ist.

 

Inhalt:

Sonja kehrt nach den Reisen, die sie kreuz und quer durch die Welt geführt haben, in ihr Heimatland Hyrkania zurück, nur um dieses zerstört wiederzufinden. Kein geringerer als Thulsa Doom ist für diese Verwüstung verantwortlich. Thulsa ist auf einem Feldzug. Sein Ziel ist Pah-Disha und seine wertvollen Minen. Doch Red Sonja will nicht nur Rache, sondern auch ihr Volk wieder befreien und so sammelt sie schnell ein paar alte Freunde um sich, um Thulsa Doom die Stirn zu bieten. Doch Thulsa selbst schleicht sich geschickt unter Sonja und ihre Gefährten. Währenddessen sitzt der Prinz von Hyrkania ahnungslos in Par-Disha, denn der Vizekönig - eigentlich der Berater des Prinzen – missbraucht das Vertrauen des Prinzen, um selbst zu regieren. Die entscheidende Schlacht bahnt sich an und sowohl Red Sonja und ihre Gefährten als auch der Prinz selbst, treten für das Wohl von Hyrkania an.

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

„Red Sonja vs. Thulsa Doom“ ist eine typische Robert E. Howard Geschichte, denn sie glänzt nicht nur mit einem epischen Hintergrund, sondern auch einem fesselnden Plot. Dabei ist natürlich nur die Grundidee von Howard selbst. Ins Comicformat portiert wurde das Ganze von Peter David (schrieb bereits zahlreiche Comic-Stories, über 50 Romane und diverse Drehbücher) und Luke Lieberman, welcher wohl eher als Frischling im Business zu bezeichnen ist. Zusammen haben die beiden Autoren aus den Howard Vorlagen eine echte Red Sonja Geschichte verfasst, die eben alles hat, was so eine Geschichte haben sollte. Action, Magie, Sinnlichkeit und vor allem Tiefgang. Gerade bei der Protagonistin erhält der Leser einen tiefergehenden Einblick, da sie mit den Auswirkungen ihrer früheren Taten konfrontiert wird und sieht, was sie – wenn auch durchaus zu Recht – angerichtet hat.

Künstlerisch umgesetzt wurde die Miniserie von Will Conrad, dessen Stil nicht nur zu überzeugen weiß, sondern auch sehr gut zum Setting passt. Generell ist der Stil dabei eher als klassisch zu bezeichnen, doch er glänzt mit vielen Details. Allerdings schwanken die Artworks gerade bei den Personen ein wenig in der Qualität. Doch Conrad weiß scheinbar, worauf es bei Red Sonja ankommt und damit ist nicht nur die optisch durchaus als aufreizend zu bezeichnende Darstellung der Protagonistin gemeint, sondern auch die Optik des graphischen Romans in seiner Gesamtheit. Im Gesamtbild gesehen erscheint das Artwork einfach plastisch und in sich geschlossen. Damit spiegelt es zweifellos die düstere und brutale Welt von Robert E. Howard wieder.

 

Die Übersetzung ist wie gewohnt ordentlich und die Texte sind sehr flüssig zu lesen. Der Sammelband umfasst die komplette vierteilige Miniserie inklusive des Prologs und kommt als klappbares Softcover im US-Comicheftformat. Im Anhang findet sich eine Cover-Galerie, die ein paar sehr schicke Artworks diverser Künstler beinhaltet.

 

Fazit:

„Red Sonja vs. Thulsa Doom“ ist ein ähnlich gutes Werk wie der erste Band der Red Sonja Reihe, auch wenn er eigentlich nicht direkt in diese Reihe gehört, sondern nur eine Miniserie darstellt, die als Zwischenspiel gedacht ist. Die Geschichte ist packend, actiongeladen, magisch, brutal und auch aufreizend. Alles, was in eine Red Sonja Geschichte gehört. Verpackt wird das Ganze durch ein schickes Artwork von Will Conrad, welches wirklich gut zum Setting – dem hyperborischen Zeitalter - passt. Persönlich hat mir allerdings das Artwork von Mel Rubi in „Red Sonja 1“ deutlich besser gefallen, denn es war einfach nahezu perfekt. Conrads Illustrationen sind zweifelsohne auch klasse, aber halten dem direkten Vergleich nicht stand.

Dennoch kann man auch diesen Band jedem empfehlen, der „Red Sonja 1“ oder auch die „Conan“-Reihe mag. Außerdem kann man mit diesem Buch auch die Lücke bis zum zweiten richtigen Red Sonja Band füllen, zumal er eine abgeschlossene Geschichte beinhaltet. Abgerundet wird der Band mit einer schicken Cover-Galerie. Ein wirklich toller Fantasy-Comic!