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Das verlorene Paradies 1 - HölleHölle
Bewertung:
(4.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 14.09.2008
Autor:Ange, Varanda, Lyse
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Erde, Alternativ-Welt
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-939823-00-1
Inhalt:48 Seiten, Hardcover-Album (etwas größer als DinA4)
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Gabriel ist ein Engel, aber keineswegs der berühmte Erzengel, sondern ein „Working Class“-Engel, der eines der vielen Tore zwischen Licht und Dunkel bewacht. In seinem Falle eine Pariser Metro-Station. Gabriel erledigt seinen Job gewissenhaft, aber er schlägt sich mit einem einzigartigen Problem herum: Er ist in die wunderschöne Dämonin Anya verliebt, die selbst aber ebenfalls keine typische Dämonin ist. Für Anya ist Gabriel sogar bereit, in die Hölle zu fahren, um sie zu retten, was er auch kurzerhand tut, als er sieht, wie ein paar Dämonen Anya in seiner Metro-Station durch das Höllentor schleppen. Unglücklicherweise folgt ihm der kleine Julien. Das macht die ohnehin schon heikle Angelegenheit noch um einiges komplizierter, denn Julien ist auch nicht der, der er Anfangs zu sein scheint. Spätestens, als Anya, Gabriel und Julien vor den Dämonenhorden aus der Hölle zu fliehen versuchen, wird das dem Engel klar…

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

„Das verlorene Paradies“ wurde von dem Team Ange, Varanda und Lyse ins Leben gerufen, wobei Ange (dieses Synonym steht für Anne und Gerard) für die Story verantwortlich sind. Was zuerst eher klischeehaft klingt, entpuppt sich dabei allerdings schnell als fesselnde Höllenfahrt, die gekonnt und stilvoll erzählt wird. Die Dinge sind dabei nicht so schwarz und weiß, wie der Leser zuerst glauben mag, denn der Plot hält einige Überraschungen bereit. Zwar hat das Autorenduo hier bei vielen anderen Geschichten und Zyklen über die Hölle geklaut, auf der anderen Seite ist es sicherlich auch schwer, komplett neue Konzepte und Welten in der heutigen Zeit zu erschaffen, die eben nicht schon dagewesenes beinhalten. Der Trick dabei ist Neues und Altes miteinander zu verbinden und das ist den Autoren hier sichtlich gelungen, denn die Story ist ohne Zweifel als spannend zu bezeichnen und wird sicherlich auch noch einige Wendungen und Überraschungen bieten, bis der erste Zyklus abgeschlossen ist.

Die Zeichnungen stammen von Varanda und das Artwork des Künstlers ist schlichtweg atemberaubend, zumal er sowohl Himmel als auch Hölle nicht nach dem typischen Klischeedenken gestaltet hat, die es zu diesen Örtlichkeiten gibt. Ganz im Gegenteil, Himmel und Hölle sind abwechslungsreich in Szene gesetzt und man sieht einfach, dass der Zeichner sich Gedanken gemacht hat. Generell wirkt die Optik des Artworks europäisch, kein Wunder, die Serie stammt auch aus Frankreich. Die Kolorierung von Lyse ist toll und rundet die Sache hervorragend ab

 

Die Übersetzung aus dem Französischen ist sehr gut gelungen und der gesamte Band lässt sich flüssig lesen. Das Hardcover-Buch hat die für Europa oftmals typischen 48 Seiten und kommt im ebenfalls typischen Album-Format daher, welches etwas größer als DinA4 ist. Der Preis von 12,80 Euro erscheint angemessen.

Der erste Zyklus von „Das verlorene Paradies“ ist auf vier Bände angelegt.

 

Fazit:

Wow! Das war das Erste, was mir durch den Kopf schoss, als ich das Buch aufgeschlagen habe und auch das Letzte, was ich dachte, als ich es beendet hatte. Die Story ist packend und kurzweilig. Das klar europäisch wirkende Artwork ist einfach atemberaubend. Das Album wirkt in sich nahezu perfekt und macht neugierig auf die weiteren Bände. Wer europäische Fantasy-Comics mag, sollte hier auf jeden Fall zugreifen!