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Qntal, The Best of - Purpurea
Bewertung:
(5.0)
Von: Oliver Werner
Alias: Archoangel
Am: 24.11.2008
Autor:Qntal
Typ:Musik-CD (Album)
Setting:Mittelalterlich/Elektronisch
VerlagDrakkar Entertainment
ISBN/ASIN:
Inhalt:2 CDs, 1 Booklet
Sprache:n/a

Pupurea

Inhalt

Das jüngste Album von Qntal, der bekannten deutschen Band bestehend aus Michael Popp, Sängerin Syrah und Phillip Groth, welche sich dem Vermengen mittelalterlicher Musik mit moderner Elektronik verschrieben hat, ist wie man am Titel unschwer erkennen kann, ein „Best of“ Album. Präsentiert wird dies einem in einem hübschen Papp-Mäppchen incl. Booklet und 2 CDs. Wie man ebenfalls am Namen erkennen kann, präsentiert sich all dies in Purpurtönen. Die insgesamt 27 Lieder sollten jedem Kenner der Kapelle längst vertraut sein und jedem Neueinsteiger Lust auf mehr machen. Förderlich für diese Rezension war natürlich, dass sich all meine Lieblingslieder von Qntal auf den beiden Scheiben befinden, so auch das Palästinalied (welches in dieser Form die meiner Meinung nach beste Interpretationsform dieses Liedes überhaupt darstellt) sowie „Ad Mortem Festiamus“, „Unter den Linden“ und „Ludus“, um nur einige Stücke genannt zu haben, welche mir besonders am Herzen liegen. Die Qualität der Lieder ist natürlich gewohnt hoch, die Stücke sind in einer gut gewählten Reihenfolge arrangiert und generell wird dieses Album jeden Freund von Qntal entzücken: Man spart sich nämlich das lästige Zusammenstellen und Brennen der feinsten Lieder für den CD-Wechsler im Auto. Es sind einfach wirklich die genialsten Stücke auf zwei Scheiben versammelt. Aber was genau ist Qntal eigentlich, werden sich nun diejenigen Leser fragen, welche die Band höchstens vom Hören-Sagen kennen.

 

Qntal wurde 1991 als Musikprojekt von Michael Popp und Sängerin Sigrid Hausen (Syrah) zusammen mit DEINE LAKAIEN-Komponist Ernst Horn gegründet und wird somit klassischerweise (und auch ein wenig fälschlicherweise) der Gothic Musikrichtung zugeordnet. Einen Stil kann man dieser Band jedoch nicht anhängen, außer man definiert Qntal einfach als eine neue Stilrichtung. Mittelalterliche Instrumente werden hier gemeinsam mit moderner Elektronik und einer begnadeten Gesangsstimme zu einer Musik verwoben, welche auf eindrucksvollste Weise die Texte mittelalterlicher Dichter und Traditionstexte begleitet und zu etwas höherem transzendiert. Die entstehende Melodie ist hierbei sehr emotionsgeladen: Liebe, Trauer, Sehnsucht – all das findet sich in der Melodie wieder. Auf diese – sehr eigene – Weise ist Qntal stets zeitlos und schön geblieben und befindet sich stets in meinem CD-Regal, obwohl dort andere Scheiben aus meiner eigenen Gothic-Zeit längst verschwunden sind.

 

Die CD1 beinhaltet ausschließlich Originalaufnahmen, wohingegen die CD2 primär von Remixen dominiert wird.

 

Fazit:

Eigentlich bin ich ja überhaupt kein Freund von „Best of“ Alben: Mit entsprechender Skepsis habe ich also das jüngste Album von Qntal entgegengenommen und gehört. Ich muss jedoch gestehen, dass mich Purpurea sofort begeistert und meine Bedenken bezgl. „Best of“ komplett über Bord gespült hat. Aber das ist eben Qntal – eine Kapelle, die sich nun so gar nicht mit anderen Combos vergleichen lässt, und die es auch nach fast 18 Jahren immer noch schafft, einen Hörer zu verzaubern und zu überraschen – ohne sich selbst dabei aufzugeben, oder gar „neu zu definieren“. Qntal kann man schlecht beschreiben, Qntal muss man gehört haben, um zu verstehen, wie die scheinbar gegensätzlichen Musikstile sich ergänzen und die Phantasie beflügeln.

 

Ich kann jedem Freund von Qntal dieses Album nur wärmstens empfehlen und eigentlich auch jedem anderen Menschen. Diesmal fiel mir die Bewertung eines Albums nicht sonderlich schwer...