Sharner Kobold Sharner Kobold

 

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Starter Set
Bewertung:
(3.0)
Von: Nico Kevin Bracht
Alias: Cut
Am: 26.11.2008
Autor:Bill Slaviscek
Typ:Rollenspiel Starter Set
System:D&D 4th Edition
Setting:Generisch
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-4820-8
Inhalt:2 Hefte (16 bzw. 64 Seiten), Tokens, Dungeon Tiles und Würfel.
Sprache:Englisch

Vorbemerkung:

In meinen Augen gehört ein gelungenes Starter Set zu den wichtigsten Produkten einer erfolgreichen und langlebigen Rollenspielserie, weil es ein Produkt ist, dessen Aufgabe es sein soll, neue Spieler an das Hobby heranzuführen. Oftmals schreckt ja der Umfang der Rollenspiel-Regelbücher, die man als neuer Spieler erst einmal lesen sollte, viele zunächst interessierte Personen ab. Gerade bei sehr regelintensiven Spielen wie Dungeons & Dragons ist ein gutes Starter Set unglaublich hilfreich, um einen leichten Einstieg in die Materie zu bekommen, um an die ersten Regeln herangeführt zu werden und einen Bodensatz an Material fürs Spiel zu bekommen. Hier ist der Ansatzpunkt für die Einführungsprodukte. Ein gelungenes Starter Set sollte alles enthalten, was man als erfahrener Spieler bzw. Spielleiter braucht, um neuen Spielern leicht alles Grundlegende erklären zu können. Gleichermaßen sollte das Set aber auch geeignet sein, interessierten Neueinsteigern einen ersten Einblick in die Materie des Rollenspiels zu gewähren, auch wenn sie niemanden haben, der sich bereits mit dem Spiel auskennt. Dazu sollten durch das Starter Set die grundlegenden Regelmechaniken und Ansätze des kompletten Spiels bereits erläutert werden, ohne aber das all zu sehr ins Detail gegangen werden müsste. Daneben muss ein gelungenes Starter Set ein gut spielbares, abwechslungsreiches Abenteuer enthalten, welches geeignet scheint, neue Spieler zu fesseln und ihr Interesse an weiteren Abenteuern zu wecken.

Ich bin seit jeher ein großer Freund von Rollenspiel-Starter Sets. In meiner Einschätzung sind sie einer der wichtigsten Grundpfeiler des Hobbys, weil nur neue Spieler es dauerhaft am Leben erhalten. Des Weiteren sehe ich in der Erstellung eines gelungenen Einstiegsproduktes eine große Herausforderung an den erstellenden Verlag, deren Bewältigung auch Einblicke in die Kundenstrategie des Verlags zulässt. Das deutsche Fantasy-Rollenspiel MIDGARD etwa bietet als Einsteiger-Set eine dreibändige Abenteuerreihe in Buchform. Mir persönlich gefallen aber solche Einsteiger-Sets, die in einer Schachtel oder Box daherkommen. Das Dungeons & Dragons-Rollenspiel hat seit jeher Einführungsboxen. Eine lesenswerte Rezension von Taysal zum letzten Basic Game (zweites Set für 3.5) findet sich hier im Gate. Ich ziehe die Boxen-Version von Einführungs-Sets einer schlichten Buchform vor. Das liegt daran, dass in der stabilen Spielschachtel einfach mehr Platz vorhanden ist, um dem Spieler viel an Material zu geben. Also mehr als nur paar Regelheftchen, ein Abenteuer und diverse Charakterbögen. In einer Box hat man den Platz um Bodenplatten (sog.Tiles), Karten, Handouts, Würfel und nicht zuletzt Miniaturen beizulegen und einem neuen Spieler somit einen kompletten Satz an Basismaterial an die Hand zu geben. All dies hatten die Basic Games der dritten D&D-Edition noch zu bieten, wenngleich auch die Anzahl der enthaltenen Miniaturen innerhalb der letzten Edition von zuerst 16 im ersten Basic Game auf magere 12 im zweiten und letzten Basic Game gesunken war. Beide Basic Games hatten ihre Vorzüge und waren ordentliche Produkte, die mir gut gefallen haben. Als ich gehört habe, dass es auch für die 4.Edition von D&D ein Starter Set geben würde, war ich sehr gespannt, ob es meine (hohen) Erwartungen erfüllen würde.

 

Die Aufmachung:

Als ich die Box aus der Post fische, bin ich zunächst enttäuscht.

Das Set ist sehr viel leichter und hat ein anderes Format, als ich es von den beiden Basic Games der 3. Edition gewohnt war. Diese waren seinerzeit noch aus absolut stabiler Pappe und in quadratischer Grundform. Das aktuelle Set ist aus dünner Pappe (dünner als die Dungeon Tiles) und lässt sich nicht wie eine Spielschachtel öffnen, sondern muss entweder oben oder unten an der Box aufgefaltet werden. In der Form entspricht es nun auch eher einem Buch denn einer Spielschachtel. Des Weiteren ist die Schachtel sehr viel flacher als die Vorgängermodelle.

 

Die mangelnde Haltbarkeit des Kartons vermittelt den zweiten negativen Eindruck. Mein Anliegen ist es, das enthaltene Spielmaterial mit dieser Schachtel dauerhaft und sicher transportieren zu können. Es ist beim ersten Anblick klar, dass dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist.

Das vollfarbige Cover der Schachtel zeigt ein Schlachtgetümmel. Der Stil ist erkennbar der der 4. Edition von D&D. Schon auf der Schachtel selber geht es mit den Enttäuschungen weiter: Da steht geschrieben: „Includes Dice, Dungeon Tiles and Tokens“. Anscheinend hat man sich aus Kostengründen dafür entschieden, den Miniaturenanteil des Produkts auf Null zu reduzieren.

 

Der Inhalt:

Anders als beim letzten Basic Game oder dem Player’s Kit der 3. Edition, bei dem jeweils ein kleiner Zettel enthalten war, der einem eine Übersicht über das enthaltene Material und der Lesereihenfolge gegeben hat, rutschen einem jetzt die einzelnen Bestandteile des Spieles entgegen. Diese sind mit einer Pappkonstruktion im Schachtelinneren halbwegs anständig gegen transportbedingte Schäden abgesichert. Folgende Materialien enthält das Set:

Zwei (Regel-)Hefte: Ein dünnes Heftchen mit dem Titel „Quick-Start Rules“ (QSR) mit 16 Seiten Umfang und ein wesentlich dickeres „Dungeon Master’s Book“ (DMB) mit stolzen 64 Seiten.

Das QSR-Heft zeigt das Cover des Player’s Handbook der 4.Edition, das DMB zeigt das Cover der Starter Set-Schachtel. Beide Heftchen sind auf hochwertigem Papier gedruckt und vollfarbig. Ich werde gleich noch genauer auf die beiden Heftchen, die den Kern des Produktes ausmachen, eingehen.

 

Bei den Sachen, die einem entgegenrutschen, sind noch vier Pappkarton-Bögen dabei, die beidseitig bedruckt sind und einen stabilen Eindruck machen: Drei davon enthalten - auf den ersten Blick etwas langweilig anmutende - Bodenplatten (die Dungeon Tiles), der vierte Bogen enthält die Helden und Monster- Papp-Spielsteine (sog. Tokens).

 

Die Dungeon Tiles:

Von offizieller Seite war im Vorfeld zu vernehmen, dass die beiden Bögen mit den Dungeon Tiles aus einem aktuellen DT-Set entnommen sein würden. Das macht die Sache billiger in der Produktion. Dagegen ist prinzipiell ja nichts einzuwenden, aber wie gewöhnlich sind die Dungeon Tiles für meinen Geschmack zu langweilig (wieder viele Rückseiten mit langweiligem Steinboden-Motiv). Da hätte man, wenn man schon existierende Tiles nimmt, auch spannendere Platten auswählen können.

 

Die Tokens:

Die Tokens sind durchaus gelungen und schön gezeichnet. Alle Monster-Marker sind beidseitig bedruckt, so dass eine Vielzahl an Monstern vertreten ist. Einige Monster sind mehrfach dabei, und die Tokens sind dann mit kleinen Nummern versehen, so dass man auch während einer Kampfbegegnung besser die Übersicht behalten kann. Das ist eine gute Sache. Das Fehlen von Miniaturen ist dennoch bedauerlich, war es doch ein Reiz der letzten Boxen, dass man nicht nur vier Heldenfiguren bekommen hat, mit denen sich die Spieler direkt identifizieren und dann auch weiterspielen konnten, sondern neben diversen kleineren Monstern auch eine Drachen-Miniatur enthalten war. Auch wenn sich drei Papp-Drachen im Starter Set befinden, können sie doch einer Drachen-Miniatur nicht das Wasser reichen.

 

Die fünf Marker für die Spielercharaktere sind auch doppelseitig bedruckt, enthalten auf der Rückseite aber keine weiteren Charaktere zur Auswahl, sondern zeigen das gleiche Bildchen, jedoch rot umrandet. Dies geht auf eine Regelmechanik der 4.Edition ein. Man kann seinen Marker drehen, wenn der Charakter im Spielverlauf „angeschlagen“ („bloodied“) wurde. Das macht zumindest Sinn.

 

An der Qualität der Verarbeitung von Tokens und Tiles gibt es nichts zu meckern. Die Pappe löst sich leicht aus den Stanzrahmen, ist dick und haltbar und die Tokens sehen sogar größtenteils richtig gut aus.

 

Als Letztes rutscht noch ein Tütchen mit einem D&D-Würfel-Set aus der Schachtel. Auch hier fällt sofort auf, dass das Starter Set so kostengünstig wie möglich produziert wurde. Im Vergleich zu älteren Sets, in denen noch sieben Würfel enthalten waren (W20, 2xW10, W12, W6, W8 und W4), fehlt diesem Set nun der zweite zehnseitige Würfel. Das finde ich im ersten Moment einfach nur total albern, da ich selber mehr als genug Würfel habe, dann aber fange ich an, mich darüber zu ärgern. Im Hinblick darauf, dass das Set einem neuen Spieler alles Notwendige an die Hand geben sollte, was er zum Spielen braucht, ist es mehr als ärgerlich, einen Würfel wegzukürzen. Zwar braucht es keinen Prozentwurf, wenn man dieses Starter Set spielt, aber dennoch ist die Material-Kürzung bezeichnend und wirkt kleinlich. Die Qualität der Würfel ist akzeptabel, wenngleich aber u.a. die Farbwahl zeigt, dass es sich um die billigsten Würfel handelt, die zu bekommen waren.

 

Das war (leider) schon der ganze Inhalt des Sets.

 

Der Kern des Starter Sets - Die Regelhefte:

Ich selber besitze das Einführungsabenteuer „Keep on the Shadowfell“ nicht, aber eine Internet-Recherche zeigte schnell, dass die „Quick-Start-Rules“ ein fast identischer Nachdruck des Heftchens aus besagtem Abenteuer sind. Ein Unterschied ist allerdings, dass im Starter Set die fünf Charakterbögen fester Bestandteil des QSR-Heftchens sind. Das ist allerdings eine unglückliche Entscheidung. So ist man gezwungen, entweder die erneute Spielbarkeit des Sets zu opfern und die vollfarbigen Bögen auszuschneiden oder man kopiert sie für jeden Spieler und verliert dabei die farbige Optik. Die eigentlichen Spielregeln nehmen lediglich sechs Seiten ein. Der Rest des Heftchens besteht aus den Charakterbögen. Kleine, separate Heftchen für jeden Charakter (wie im bereits mehrfach erwähnten letzten Basic Game enthalten) mit einer kleinen Regelübersicht und den Spielwerten wären wünschenswert gewesen.

Aber zumindest lose Charakterblätter, losgelöst vom Regelteil, den ja alle Spieler griffbereit haben müssen, wären sinnvoller und auch angebracht gewesen.

Das QSR-Heftchen ist zwar nett aufgemacht und die Regelerklärungen sind knapp, aber durchaus brauchbar. Dennoch bin ich nicht vom QSR-Heft überzeugt. Der Aufbau ist unökonomisch (immer im Hinblick aufs Spielgeschehen) und man merkt dem Produkt sein enges Budget hier schmerzlich an.

 

Anders tritt einem da das DMB entgegen. Dieses Heft hat fast das Format eines Softcover-Buches und strotzt vor gutem Inhalt. Auf den 64 vollfarbigen Seiten finden sich zuerst allgemeine Hinweise zu den Aufgaben eines Dungeon Masters (DM), dann folgen die sechs Seiten Quick-Start-Rules für den DM, dann eine ausführliche Übersicht über die Skills und ihre Verwendung, bevor eine Seite die Komplexe Heilung, Tod, Level-Aufstieg und Produktwerbung (Corebooks, D&D Minis, D&D Dungeon Tiles und D&D Insider) abhandelt.

Eine sehr gelungene Übersicht über die diversen „Conditions“ und ihre Auswirkungen schließt sich auf der folgenden Seite an.

 

Dann sind wir auch schon bei dem enthaltenen Abenteuer. Dies ist in meinen Augen ein Witz: Es besteht einzig aus drei kleinen Kampfbegegnungen („Combat Encounters“), denen Erläuterungen über die richtige Lesweise eines Monster-Stat-Blocks und eine sehr kurze Beschreibung des Dorfes Harken und immerhin einer netten kleinen Übersichtskarte der Umgebung vorangestellt wurden. Die drei Begegnungen stellen sicherlich den Tiefpunkt des DMB dar, doch das Buch steigert sich überraschend deutlich ab Seite 22. Ab hier wird nun erläutert, wie man selber mit dem noch verbliebenen und noch nicht benutzten Material des Starter Sets eigene Abenteuer erstellen kann. Dazu werden erst die Monstertypen (Artillery, Lurker, Brute, Soldier usw.) und ihre Verwendung in einer Begegnung vorgestellt. Dann werden die einzelnen Bestandteile einer Begegnung (Fallen, Hindernisse, Terrain usw.) und die Bedeutung der richtigen Mixtur angesprochen.

Zu guter Letzt finden sich sogar die Skill Challenges im DMB verewigt. Dabei handelt es sich um die eine Regelmechanik, die von vielen Spielern als zentrale (manche würden sogar sagen einzige) positive Neuerung der 4. Edition gelobt wurde, und die eigentlich erst im Dungeon Master’s Guide Erwähnung findet. Dies ist eine in meinen Augen positive Überraschung, da die Skill Challenges geeignet scheinen, einem sonst arg kampflastigen Spiel etwas mehr rollenspielerische Tiefe zu verleihen. Da fällt es kaum ins Auge, dass die Skill-Challenge-Regeln noch nicht die neueste offizielle Errata beinhalten, wenngleich das natürlich von schlechtem Timing auf Verlagsseite zeugt.

Nach den Skill-Challenge-Regeln werden noch einmal sehr knapp die im Starter Set enthaltenen Tiles besprochen, ehe ein ganzseitiges Bild das Ende des Regelteils verdeutlicht.

Nun schließt sich ein ganze 26 Seiten umfassendes Monster Manual an. Dieses enthält durchweg interessante Einträge (und es sind tatsächlich auch die nötigen Tokens im Set vorhanden, um sie im Spiel darstellen zu können!) mit netten Bildern.

Leider ist es tatsächlich so, dass - obgleich mein DMB keine größeren äußerlichen Schäden zeigte - die beiden Seiten des Monsterteils, die die Drachen zeigen, deutliche Knickspuren über die ganze Seite und damit auch über die Illustrationen haben. Das schmälert den optischen Wert und ärgert mich ungemein.

Bevor die letzten Seiten mit Werbung für das D&D-Miniaturenspiel und den D&D Insider aufwarten, gibt es noch eine Seite in Heftgröße, die einen klassischen Bodenplan zeigt. Diesen kann man entweder ausscheiden oder zumindest kopieren und hat dann eine weitere Battlemap zur Hand.

 

Das DMB ist bis auf das dürftige „Abenteuer“, was den Namen kaum verdient hat, ein sehr gelungenes Heft.

 

Allgemeines:

Das Set liefert den Spielern fünf vorgefertigte Charaktere (ein Dragonborn Paladin, ein Human Cleric, ein Eladrin Wizard, ein Dwarf Fighter und ein Hafling Rogue), die allerdings nicht mehr mit den D&D typischen Namen der Voredition (Regdal, Lidda, Tordek, Jozan, Mialee usw.) aufwarten, und die man unter Verwendung des im Set noch enthaltenen Materials bis zur 3. Stufe aufsteigen lassen kann. Allerdings gibt es keine Auswahlmöglichkeiten beim Aufstieg. Die neuen „Powers“ sind alle schon fest auf den Charakterbögen vorgegeben. Auch fehlt dem Set jedwede Art von Charakter-Erstellungsmöglichkeit. Eine solche war im ersten Basic-Game zur 3. Edition noch zu finden, aber auch schon bei der von Taysal besprochenen neueren Version nicht mehr enthalten.

Diese Entwicklung finde ich bedauerlich.

 

Fazit:

Ich betrachte das „D&D Roleplaying Game Starter Set“ mit gemischten Gefühlen.

Im Großen und Ganzen kann das Set seinen Vorgängern aus früheren Editionen nicht das Wasser reichen und auch nicht wirklich überzeugen. Es fällt auf, dass das Set kaum eigenständiges Material enthält, sondern vieles bereits in anderen Produkten Veröffentlichtes recycelt. Das Set ist zwar deutlich billiger zu haben als frühere Versionen, aber die vorgenommenen Kürzungen fallen für mich einfach sehr negativ ins Gewicht. Bedenkt man, dass sich das Starter Set an Neueinsteiger richtet, möchte man doch einen Anreiz schaffen, in das System richtig einzusteigen. Dazu hätte man hier eigentlich mehr und Besseres abliefern müssen. Die Tatsachen, dass überhaupt keine Miniaturen mehr enthalten sind, sondern nur noch Papp-Marker („Tokens“), dass das Würfelset um einen Würfel gekürzt wurde, dass die Quick-Start-Rules bereits fast 1:1 in einem anderen Abenteuer veröffentlicht worden sind, dass die enthaltenen Dungeon Tiles aus einem bestehenden Set entnommen wurden, dass das Abenteuer lächerlich knapp ist und nur aus drei Kampfbegegnungen besteht und damit das eigentliche Rollenspiel zu kurz kommt, und dass abschließend das ganze Material in einer wenig haltbaren Verpackung daherkommt, trüben den Eindruck sehr.

 

Der einzige nennenswerte Lichtblick, neben der immerhin guten Papp-Qualität der Tokens und Dungeon Tiles, ist das sehr überzeugende Dungeon Master’s Book, das mit seinen guten Erläuterungen zum Spielleitertum, dem reichhaltigen Monster-Mix am Ende des Heftes und der ordentlichen Regeleinführung sowie einer ansehnlichen Optik aufwartet.

Dieses Heft ist es, was das Starter Set für viele Spieler der neuen 4. Edition von D&D doch noch zu einem lohnenden Kauf machen könnte: Ich komme nicht umhin, trotz aller deutlichen Schwächen und Unzulänglichkeiten, die das Starter Set aufweist, jedem D&D-4.0-Spieler den Kauf zu empfehlen, der sich einen Einblick in die Tätigkeiten eines Spielleiters verschaffen möchte, ohne gleich zwei weitere dicke Regelbücher anschaffen zu müssen. Das Starter Set bietet aufgrund des sehr gelungenen DMB und in gewisser Weise auch wegen der Dungeon Tiles und Tokens, ein ideales Sprungbrett, um aus dem puren Spielerdasein zu entkommen und sich auch einmal als Dungeon Master zu versuchen. Ja, sogar die Würfel lassen sich in diesem Falle noch sinnvoll einsetzen, um ein paar Ergänzungswürfel zur Hand zu haben. Fehlt eigentlich nur noch ein Spielleiter-Schirm, für den in der Schachtel des Starter Sets sicherlich auch noch Platz gewesen wäre...

 

Ich habe das Gefühl, dass sich das Starter Set weniger dafür eignet, ganz neue Spieler ins Boot zu holen, denn als Hilfsmittel für angehende Dungeon Master zu fungieren. Dafür erscheint es mir aus den oben genannten Gründen überraschend gut geeignet. Ich ginge sogar soweit zu sagen, dass man, wenn man etwas Kreativität und Bastelfreude mitbringt, aufgrund der Qualitäten und des Umfanges des DMBs einzig mit diesem Heft, den Tokens aus dem Starter Set und einem Player’s Handbook der 4. Edition alles hätte, was man für ein langes, zufriedenes Spielerleben in der aktuellen Dungeons & Dragons Edition braucht.

 

Das alles berücksichtigend bewerte ich das Starter Set mit einer eher durchschnittlichen Note von 3.0.