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Belladonna 1 - Marie
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 25.04.2009
Autor:Ange, Pierre Alary
Übersetzer:Monja Reichert
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Frankreich im 17. Jahrhundert
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-940864-83-3
Inhalt:48 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320 mm)
Preis:12,80 €
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Das romantische Paris im Jahre 1680. Am Hofe Ludwigs XIV gründet Minister Louvois gerade den ersten Geheimdienst der französischen Krone, genannt „die geheime Kammer“ und versammelt deswegen die besten Spezialagenten des Reiches unter einem Dach. Doch selbst der König weiß nichts von dieser Gruppierung. Die schöne Marie - Codename Belladonna - ist eine der besten, wenn nicht gar die beste Agentin der „Kammer“ und sowohl Meisterin im Umgang mit Waffen als auch im Nahkampf.

Als sie, verkleidet in der Gestalt einer Nonne, ein Attentat auf den König verhindern kann, findet sie nicht nur im selbigen einen Bewundere, sondern in dem Attentäter auch jemanden, der ihr selbst ebenbürtig scheint - und noch schlimmer - ihren Codenamen kennt.

Belladonna macht sich daran, ihren mysteriösen Gegner ausfindig zu machen und im das Handwerk zu legen. Dabei muss sie auch auf zwielichte Kontakte zurückgreifen. Bald schon trifft sie erneut auf den Attentäter…

 

Schreibstil & Artwork:

Das Autorenpaar Ange - Anne und Gerard - hat sich hier mit Zeichner Pierre Alary (Sinbad) zusammengetan. Herausgekommen ist eine spannende Geschichte im mittelalterlichen Frankreich zur Zeit des so genannten Sonnenkönigs. Belladonna ist dabei zweifelsohne eine klassische Mantel und Degen Geschichte, im Stile der drei Musketiere. Hier wird mit Säbel und Degen gerasselt und auch waghalsige Akrobatikeinlagen sind an der Tagesordnung. Der Plot gestaltet und entfaltet sich dabei interessant und hat eine sehr dichte Atmosphäre, wenn er auch an einigen Stellen vorhersehbar ist. Die Charaktere haben Tiefgang und vor allem die Protagonistin wird sehr nah betrachtet, was auch ihre Vergangenheit einschließt. Dennoch wird nicht zu viel offenbart und so wird es auch im nächsten Band mit Sicherheit einige Überraschungen geben.

Zeichner Alary zeigt hier ganz klar was er kann. Seine Illustrationen sind schick und passen sehr gut zur Geschichte und zum Setting, wirken teilweise dabei ganz klar cineastisch, was aber auch kein Wunder ist, denn Alary hat über eine Dekade lang bei den Disney-Studios gearbeitet. Wenn man genau hinsieht, erkennt man auch ganz gut ein paar typische Merkmale in seinen Artworks, die man auch in Disney-Produktionen finden kann. Das heißt im Gegenzug aber nicht, dass seine Artworks niedlich oder kindergerecht sind. Ganz im Gegenteil, die Artworks zeigen die Handlung unverblümt und ungeschönt und es gibt einige Szene, die es schon in sich haben. Dabei ist der Zeichenstil an sich eher als klassisch zu bezeichnen. Es gibt Details, aber viele Elemente werden nur stilisiert gezeigt. Klar definierte Linien und knackige Farben dominieren die Optik und auch die Panels wirken durchweg geordnet und in Reih und Glied.

 

Qualität & Übersetzung

Das Album kommt im übergroßen Format und glänzt mit einem Hardcover. Die Übersetzung ist gut und flüssig und kann sich sehen lassen. Die Qualität der Produktion ist wie üblich hervorragend.

 

Fazit:

„Belladonna“ bringt einen erfrischenden Wind ins Mantel und Degen Genre, denn es gab schon lange Zeit keine nennenswerten Comics in diesem Bereich. Die Geschichte ist spannend und hat alles was ein Musketier-ähnlicher Plot so benötigt. Die Illustrationen sind mehr als schick und die actionreiche Handlung mit viel Akrobatik und Fechterei macht einfach Spaß.

Wer Mantel und Degen Geschichten in einer klassischen Optik mag, der sollte hier zugreifen.