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Das Beste aus den Welten von Dungeons & Dragons 1
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 08.05.2009
Autor:Nick Schley, Rafael Kayanan, Neil Kleid, Javier Aranda, Keith Baker, Chris Lie nach R.A. Salvatore, M. Weis/ T. Hickman
Übersetzer:Oliver Hoffmann, Astrid Mosler
Typ:Comic / Graphic Novel
System:D&D basierend
Setting:Vergessene Reiche, Drachenlanze, Eberron
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-740-9
Inhalt:140 Seiten, Softcover, US-Format
Preis:16,95 €
Sprache:Deutsch

D&D Comics gibt es in den letzten Jahren recht häufig. Bisher waren es aber immer fortlaufende Reihen. Der vorliegende Band geht einen anderen Weg, denn er beinhaltet die grafische Umsetzung drei recht bekannter Kurzgeschichten aus den drei D&D Welten „Vergessene Reiche“, „Drachenlanze“ und „Eberron“.

 

Inhalt:

Wie gesagt, gibt es drei Kurzgeschichten in diesem Comicband, die auf den gleichnamigen Vorlagen von R.A. Salvatore, Margaret Weis und Tracy Hickman sowie Keith Baker basieren.

 

1. Vergessene Reiche: Das dunkle Spiegelbild (von R.A. Salvatore)

Drizzt Do’Urden trifft auf den Goblin Nojheim, der Sklave eines goblinverachtenen Menschen in einem kleinen Dorf ist. Drizzt, der von seiner eigenen Moral und inneren Zerrissenheit getrieben wird, sortiert Nojheim dort ein, wo jeder Goblin seines Erachtens hingehört - Goblins sind böse. Doch bald merkt er, das Nojheim anders ist und gar nicht mal so anders als der abtrünnige Dunkelelf selbst…

 

2. Drachenlanze: Das Vermächtnis (von M. Weis und T. Hickman)

Der junge Palin, Sohn des legendären Caramon, reist mit dem selbigen und dem Dunkelelfen Dalamar zusammen zu seiner Prüfung als Magier. Dabei muss er in den Turm, in dem einst sein Onkel Raistlin gelebt hat. Palin soll seinen Onkel retten und dringt dabei durch ein Portal in den Abyss ein, dem Heim der dunklen Königin Takhisis, denn dort ist Raistlin gefangen, seit er zum Gott werden wollte. Kann Palin seinen Onkel retten und damit seine Prüfungen bestehen? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter?

 

3. Eberron: Das Auge des Wolfs (von K. Baker)

Die Geschichte beginnt als Kriegerzählung der legendären Hauptmann Greykell, die für Cyre kämpfte. Eine Mission führt sie und ihren Trupp ins tiefste Drooam während sie gegen die Karrnathi kämpfen. Beide Parteien haben dasselbe Ziel, den Schlüssel zum Königreich der Nacht zu finden. Doch Greykell und ihre Leute sind unterlegen und werden nur in allerletzter Sekunde von Kriegern Droaams gerettet und zusammen mit ihren Gegner vor die Töchter Sora Kells gebracht. Sie verraten wo sich der Schlüssel befindet und machen einen Wettbewerb daraus. Ein tödlicher Wettstreit beginnt. Doch es steckt viel mehr dahinter…

 

Schreibstil & Artwork:

Alle drei Stories haben es in sich und sind typische Vertreter der Welten in denen sie spielen. Den meisten D&D Fans dieser Welten werden die drei präsentierten Geschichten bekannt vorkommen, denn sie zählen allesamt zu Klassikern.

 

„Das dunkle Spiegelbild“, im Original von Drizzt-Erfinder R.A. Salvatore, wurde von Nick Schley ins Comicformat geschrieben und von Rafael Kayanan gezeichnet. Die Story ist dabei sehr gut umgesetzt worden und wird spannend erzählt. Gerade die Zweifel die Drizzt hat kommen wirklich gut rüber. Dazu gibt es tolle Artworks, die einfach erstklassig sind und hervorragend zum klassischen Fantasy-Feeling der Vergessenen Reiche passen.

 

Weiter geht es mit der Umsetzung der Drachenlanze-Geschichte „Das Vermächtnis“, die ursprünglich von Weis und Hickman stammt, aber von Neil Kleid und Javier Aranda portiert wurde. Die Story an sich ist interessant und spielt Jahre nach den „Dragonlance Legends“ in denen Raistlin die dunkle Königin Takhisis herausfordert um selbst ein Gott zu werden. Die Geschichte um seinen Neffen Palin, der seinen Onkel retten soll um seine Prüfungen zu bestehen und dabei letztendlich den Stab des Magus erhält ist spannend und hat das typische Drachenlanze-Flair.

Vom zeichnerischen Gesichtspunkt her gesehen, gefallen und passen die Artworks hier aber nicht ganz so gut, wenn sie auch nicht wirklich schlecht sind. Sie bewegen sich im Mittelfeld. Schade, denn die Story hätte von besseren Illustrationen durchaus profitiert.

 

Letzter im Bunde ist „Das Auge des Wolfs“ welches nicht als Kurzgeschichte vorlag, sondern direkt von Keith Baker als Comic geschrieben wurde. Da Mr. Baker bekanntlich der Erfinder des Eberron-Settings ist, in dem die Kurzgeschichte spielt, wird das Flair der jüngsten D&D Welt perfekt wiedergegeben. Die Story ist dabei faszinierend und gibt dem Fan einige Einblicke in sehr interessante Bereiche der kriegsgebeutelten Welt.

Die Artworks stammen hier von Chris Lie, der sein Sache sehr gut macht. Die Illustrationen hier gefallen sogar besser als die aus der ersten Geschichte mit Drizzt und sie passen zu Eberron, wie die Faust aufs Auge, denn sie haben einen deutlich „dreckigen Touch“ und sieht schön detailliert.

 

Qualität & Übersetzung

Wie immer ist das Buch von sehr guter Qualität und auch die Übersetzung lässt keine Wünsche offen. Der Band kommt im Softcover mit Klappseiten, hat 140 Seiten und wird von einer netten Covergalerie abgerundet.

 

Fazit:

„Das Beste aus den Welten von D&D Band 1“ ist ein kurzweiliger Comic-Sammelband mit drei Kurzgeschichten aus den drei bekanntesten D&D-Welten, die Vergessenen Reiche, Drachenlanze und Eberron. Alle drei Stories zählen meines Erachtens nach zu den Klassikern der D&D Geschichten und alle drei wurde im Großen und Ganzen hier sehr gut umgesetzt. Die Vergessene Reiche Geschichte um Drizzt macht Spaß und ist typisch R.A. Salvatore, gut geschrieben und passend gut gezeichnet. Die Drachenlanze-Erzählung ist ebenso interessant und spannend, es hapert ihr aber ein wenig an den Artworks, was schade ist, aber allerdings auch ein Phänomen darstellt, welches man schon bei den eigentlichen D&D Serien - der Dunkelelfen-Saga und der Chronik der Drachenlanze (auch beide bei Panini und bereits bei uns rezensiert) - beobachten konnte, denn auch dort konnten die Drachenlanze-Comics zeichnerisch nicht wirklich überzeugen, die Dunkelelfen-Reihe jedoch sehr. Das ist auf jeden Fall schade, denn die Drachenlanze hat genug Potenzial, um auch richtig gute Artworks zu verdienen.

Die letzte Geschichte, die in der Eberron-Welt spielt basiert auf dem selbigen Comic und ist zweifelsohne die beste Kurzgeschichte in diesem Sammelband. Eberron Erfinder Keith Baker ist selbst verantwortlich für die Story und da merkt man, das er die Welt sein eigen nennt. Außerdem hat er beim Zeichner eine gute Wahl getroffen, denn dieser setzt das Eberron-Setting auch zeichnerisch wirklich toll um.

 

Alles in allem kann man sagen, das der vorliegende Band etwas für jeden D&D-Fan ist, der einen netten Lesespaß für Zwischendurch sucht. Die Stories sind allesamt abgeschlossen und sorgen auf jeden Fall für Kurzweile. D&D Fans werden ihren Spaß daran haben, aber auch generelle Fantasy-Fans können einen Blick riskieren.