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Fray - Future Slayer
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 10.05.2009
Autor:Joss Whedon, Karl Moline
Übersetzer:Claudia Kern
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Buffy Universum in der Zukunft
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-386607742-3
Inhalt:192 Seiten, Softcover, US-Comicformat, enthält US-Fray #1-8
Preis:19,95 €
Sprache:Deutsch

Fray taucht erstmalig im vierten Band der achten Buffy-Staffel auf, die exklusiv als Comic erschienen ist. Buffy reist in die Zukunft und trifft dort auf die Jägerin der Zukunft - Fray. Der vorliegende Band erzählt die Herkunft von Melaka Fray.

 

Inhalt:

Ein übler Tag, der die Meisterdiebin Melaka Fray wie ein Blitz trifft, denn an diesem Tag trifft sie nicht nur auf einen hünenhaften, gehörnten Dämon, sondern bekommt auch noch offenbart, das sie die Auserwählte ist - was auch immer das sein soll. Fray ist die Jägerin. 200 Jahre in der Zukunft und wie lange zuvor die bekannte Buffy eine Auserwählte der Mächte des Lichts. Vampire und Dämonen gibt es schon lange nicht mehr - zumindest glaubt man das - doch mit den so genannten Lurks sind die Blutsauger wieder aufgetaucht und verbreiten sich epidemieartig. Und Frays Zwillingsbruder Harth, der vor Jahren durch die Hand eines Lurks gestorben ist, spielt auch eine gewichtige Rolle in diesem Spiel, ebenso wie Frays mysteriöser Dämonenfreund Urkonn. Die Lage spitzt sich mehr und mehr zu und die Leben aller Bürger in den Gassen der Stadt sind bedroht…

 

Schreibstil & Artwork:

Es scheint fast so als ob Joss Whedon mit Comics ein neues Medium gefunden hat in dem er sich austoben kann, zumal seine letzten Film und TV-Projekte nicht gerade erfolgreich waren. Fray ist seine dritte Arbeit, die auf seinem Buffy-Universum basiert, spielt aber zirka 200 Jahre in der Zukunft von heute an gesehen. Die Protagonistin Fray ist die Jägerin der Zukunft und sie lebt als Diebin in einer hochtechnologisierten Stadt.

Die Story, die sich der Autor dabei erdacht hat ist solide gut und auch intrigant, macht dabei viel Spaß und hat ebenso viele Wendungen wie Überraschungen. Wie immer ist die Story dabei auch übermäßig skurril, was man zum Beispiel an dem dämonischen Freund von Fray oder ihren fischartigen Boss, dem Hehler Gunther, sehen kann, die eindeutig nicht menschlich sind, aber auch nicht bösartig. Hier erkennt man deutlich Anleihen zu Buffy oder Angel. Whedon versteht es dabei seine Leser in den Bann zu ziehen und das liegt nicht zuletzt daran, dass seine Protagonistin sicherlich nicht einfach ist, sondern vielschichtig und tiefgehend dargestellt wird. Aber nicht nur Fray wird realistisch gezeichnet, sondern auch ihre Umgebung und die anderen Menschen und Kreaturen, die sie umgeben.

Die Artworks stammen von Karl Moline, der seine Sache sehr gut macht. Sein Zeichenstil passt sehr gut zu Fray und ist dem Stil der eigentlichen Buffy-Reihe gar nicht so unähnlich, was für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt. Molines Stil kann als modern bezeichnet werden, hat dicke klar definierte Konturen und eine ordentliche Menge an Details. Das Ganze ist dabei recht farbenfroh gestaltet, was ebenso gut zum Setting passt. Die Panels sind durchdacht in allen Formen und Größen angeordnet und sorgen schon allein dadurch für einen flotten actionreichen Eindruck.

 

Qualität & Übersetzung

Die Übersetzung ist recht gut gelungen, auch wenn es ein paar Fehler seitens des Lektorats gibt, die beim Lesen auffallen. Alles in allem ist der Band aber ordentlich übersetzt. Er kommt wie üblich im US-Comicformat, hat ein aufwändig gestaltetes Softcover mit einem Hochglanz-Relief von Fray. Die Qualität von Bindung und Druck ist wie immer hervorragend und mit 192 Seiten ist der Band auch ein ordentlicher Wälzer.

 

Fazit:

„Fray“ ist die nun mehr dritte Serie, die zumindest lose auf Whedons Buffy-Universum basiert. Zwar spielt Fray in der fernen Zukunft, aber von der Grundthematik hat sich nicht so viel verändert. Es gibt immer noch Vampire, diese heißen jetzt allerdings Lurks, es gibt immer noch Dämonen und allerlei anderes böses Gesocks. Whedon hat Buffy dabei aber gut in die Zukunft portiert und mit Fray eine eigenständige Jägerin geschaffen, die dem Leser schnell sympathisch wird, fast so wie ihrer Zeit „Faith“, die Buffy fast schon die Show gestohlen hat. Fray ist chaotisch und im Grunde ehrlich, schlägt sich aber als Außenseiterin und Meisterdiebin durch, denn sie will überleben. Die Zukunft ist nämlich in diesem Fall alles andere als rosig, zumindest nicht für die Jägerin, die ganz klar nicht aus so gut behütetem Haus wie einst Buffy kommt.

Joss Whedon verleiht seiner neuen Jägerin viel Persönlichkeit, aber auch glaubwürdige Ängste und Probleme, die sie nur sehr menschlich erscheinen lassen. Aber Fray hat auch Charakter und einen eigene Ehrenkodex, ist natürlich nicht hässlich und weiß sich zu wehren. Whedon strickt daraus eine interessante Geschichte, die nicht als Buffy-Abklatsch wirkt, auch wenn sie eine ähnliche Thematik hat.

Die schicken und passenden Artworks des Zeichners runden die Sache dabei gut ab und setzen die gute Geschichte gekonnt in Szene.

Wer Buffy mochte, der wird auch an Fray Gefallen finden!