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Hellboy 06 - Ghost
Bewertung:
(4.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 17.05.2009
Autor:Günter Merlauch, Janet Sunjic, Robert Schlunze u.a, nach Mike Mignola, Sprecher: T. Schmitz, R. Bonalana, J. Tennstedt u.a.
Typ:Hörspiel - Horror, Mystery, Fantasy
Setting:Hellboy Universum
VerlagLausch Verlag
ISBN/ASIN:EAN: 4042564035438
Inhalt:Je 1 CD im Jewelcase mit Booklet
Sprache:Deutsch

“Okay Lady, jetzt kann ich dich sehen. Nicht schlecht für einen Geist. Scharfes Outfit… und zwei ordentliche Dinger… deine Knarren meine ich natürlich!”

 

Inhalt:

Arcadia ist seit über hundert Jahren bekannt als Stadt der Bandenkriege und Morde. Und nun treibt dort auch noch ein mordender Geist sein Unwesen, der mit zwei Automatikpistolen seine Rache sucht. Zeit für Hellboy, den coolsten Agenten der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen, dem ein Ende zu setzen. Aber Hellboys altbewährte Methode, Probleme mit der Steinfaust zu lösen, ist bei einem Geist vollkommen wirkungslos. Noch dazu, bei dem Geist einer Frau, die von Rache getrieben ihren Weg mit Leichen pflastert... und das in einem echt scharfen Outfit. Doch damit nicht genug:. Ein wahnsinniger Dämon benutzt „Ghost“ um an Hellboys geheimnisvolle rechte Hand zu gelangen und der rote Ermittler aus der Hölle muss sich auch noch mit Steinmonstern und Schweinemenschen herumschlagen...

 

Qualität & Produktion:

Ebenso wie „Fast ein Gigant“ basiert auch „Ghost“ auf einer extravaganten Kurzgeschichte. Diese stammt aus dem dritten deutschen Comicband und bildet dort ein Cross-Over, denn die rachsüchtige Geisterlady „Ghost“ stammt ursprünglich aus dem Dark Horse Universum und erschien bei DH in den 90er Jahren als eigene Serie.

Die Story bringt Hellboy nach Arcadia City, wo er schnell auf die besagte Geisterdame trifft. Zunächst vertragen sie sich nicht wirklich gut, doch schnell merkt Hellboy das was ganz anderes hinter der Dame steckt als er erst dachte. Dabei fängt die Erzählung mit einem humorvollen Rückblick ins Arcadia City von 1939, als Gangster und die Mafia das sagen hatten.

Obwohl ein Cross-Over kommt auch bei dieser Geschichte das typische Mignola Flair durch, denn er macht aus der Geschichte eine düstere Angelegenheit. Diese wurde von dem LAUSChern sehr gut ins Hörspiel-Format portiert und sie erzählen die Story mit ihren eigenen Mitteln und teilweise auf eine ganz andere Art und Wiese, ohne dabei aber das Hellboy-Feeling zu verlieren. Schon die 1939 Szene fängt stimmungsvoll an, denn sie wird von einem typischen 30er Jahre Swing musikalisch untermalt und so wird direkt zu Beginn für die richtige Atmosphäre gesorgt.

Auch „Ghost“ ist wieder nicht nur spannend und mysteriös, sondern auch gruselig und actiongeladen zu gleich. Überraschungen gibt es in dieser Story zwar nicht allzu viele, aber sie funktioniert dennoch sehr gut und macht richtig Spaß, mal davon ab ist sie auch streckenweise schön makaber.

 

Bezüglich der Auswahl der Sprecher, kann ich nur wiederholen, was ich schon zur 5. Episode gesagt habe, denn hier ändert sich nichts, was auch gut so ist. Die Auswahl der Sprecher ist weiter hervorragend. Die Schauspieler (ja auch Sprecher werden so bezeichnet) bleiben dieselben, sofern es dieselben Rollen sind. Alle Sprecher machen ihren Job quasi perfekt, zumindest aber absolut erstklassig. Neben Tilo Schmitz als Hellboy, sticht in dieser Episode gerade Helmut Krauss als der „Big Boss“ hervor - ein ganz authentischer Pate.

 

Auch die Produktionsqualität ist dieselbe wie in Episode 5, denn beide Episoden wurden zusammen produziert. Aber das ist nicht der Grund, denn produktionstechnisch konnten bisher alle Lausch-Hörspiele auf ganzer Linie überzeugen. Ganz im Sinne von LAUSCH bewegt sich auch diese wieder auf allerhöchstem Niveau und ist absolut professionell. Die Sounds kommen wuchtig und knackig und ertönen ebenso glasklar, wie die ausgezeichnete und passende musikalische Untermalung, die nahezu perfekt zum Storyverlauf passt.

Dabei lässt auch die Balance zwischen Sound, Musik und den Stimmen keine wünsche über. Zu jeder Zeit sind die Dialoge deutlich zu verstehen.

 

Aufmachung:

Auch das Cover von „Ghost“ ist an die vorigen Cover angelehnt, die wiederum an die Comic-Reihe angelehnt sind. Diesmal sieht man Hellboy und Ghost im Mignola-Zeichenstil vor einem schicken Hintergrund. Das Booklet bietet dasselbe wie das der 5. Episode. Neben dem Impressum mit einer Auflistung der Sprecher und Mitwirkenden gibt es eine kleine einseitige Preview vom Comic.

 

Fazit:

Auch „Ghost“ schafft es ganz locker die hohen Erwartungen zu erfüllen. Selbstredend präsentiert sich auch diese Episode in allerbestem Produktionsniveau. Erstklassige Sounds, stimmungsvolle Musik und glasklar klingende Stimmen erzeugen eine tolle Atmosphäre.

Die Story tut ihr übriges dazu. Sie ist interessant angelegt und bietet Abwechslung zu den herkömmlichen Hellboy-Geschichten. Die Behörde will Ghost, Hellboy soll das erledigen. Nur ist es gar nicht so leicht, die Geisterlady in Arcadia City aufzuspüren. Auf jeden Fall entfaltet sich dadurch eine düstere Story, die es in sich hat und die durchweg Spaß macht und für Kurzweile sorgt - und das liegt nicht zuletzt an den zweideutigen Sprüchen und Seitenhieben des Protagonisten.

„Ghost“ ist genauso grandios, wie die vorigen Episoden, meiner Meinung sogar noch einen Tacken besser. Hellboy- und auch Hörspiel-Fans sollten hier auf jeden Fall zugreifen, vor allem wenn sie schon die ersten Episoden mochten. Grandios!