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Aliens 2
Bewertung:
(3.9)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 18.09.2009
Autor:Text: Jay Stephens, James Vance, John Arcudi, Zeichner: Eduardo Risso, Richard Corben
Übersetzer:Christian Langhagen
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Aliens
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-936480-58-0
Inhalt:140 Seiten, Hardcover, DinA5
Preis:16,00 EUR
Sprache:Deutsch

Seit das erste Alien im Film von 1979 über die Kinoleinwände der Welt huschte und die Besatzung der Nostromo nacheinander dahinraffte, sind die Geschichten um die ekelerregenden, außerirdischen Killermaschinen in jedem erdenklichen Medium erschienen. Weitere Filme, Romane, Computer- und Videospiele und auch Comics. In Deutschland erscheinen einige ältere Alien-Comicgeschichten seit einiger Zeit in gesammelter Form bei Cross-Cult. Hier nun der zweite Band.

 

Inhalt:

In diesem Band gibt es drei Kurzgeschichten, von denen zumindest eine jedem Fan der Alienfilme bekannt sein dürfte.

 

Der Geist führt den Leser auf den Kolonialplanenten Tirgur-Mires, wo ein paar Jugendliche einer gruseligen Legende nachgehen, um eine Mutprobe zu bestehen. Bald finden sie sich in einer Höhle wieder, wo sie auf den Geist treffen. Man kann erahnen, worum es sich dabei handelt…

 

Wiedergeburt ist die Comic-Adaption des vierten Alien-Kinofilm, bei dem Ripley 200 Jahre nach ihrem Tod am Ende des dritten Teils geklont wird und eine Art Symbiont ist. Eine Schmugglertruppe bringt ein paar Kolonisten im Cryo-Schlaf auf ein geheimes Forschungsschiff, wo Aliens gezüchtet und kontrolliert werden sollen. Das Ganze geht natürlich gehörig schief und die Aliens brechen aus. Der Notfallplan steuert das Schiff per Autopilot zur Erde zurück und das will Ripley und ihre neuen Freunde natürlich verhindern.

 

Die letzte Story heißt Alchemie und hier geht es um eine Aussteiger-Gemeinde, die auf einem fernen Planeten von Aliens und religiösen Öko-Sektierern heimgesucht wird.

 

Schreibstil & Artwork:

Die drei Geschichten wurden jeweils von einem anderen Autor geschrieben. „Der Geist“ stammt von Jay Stephens, „Wiedergeburt“ von James Vance und die dritte Story von John Arcudi. Alle drei Erzählungen zeigen das gewisse Alien-Flair und bringen das düstere und bedrohliche Setting sehr gut herüber, auch wenn sich über die Klonsache von Ripley und dem gekreuzten Alien-Menschen-Monster, das der Ripley-Klon in „Wiedergeburt“ gebiert, sicherlich streiten lässt. Dieses Element der Story wirkte schon im vierten Film etwas an den Haaren herbeigezogen, aber dennoch funktioniert der Plot irgendwie. Das liegt aber wohl eher an dem restlichen Drumherum, die Flucht von Ripley und der kleinen Söldnereinheit vor den ausgebrochenen Aliens, die sie quer durch das riesige Forschungsschiff treiben. Sie wollen nur überleben und ihr eigenes Schiff erreichen. Nach dem üblichen Alien-Prinzip schaffen es aber nur wenige letztendlich.

„Der Geist“ hingegen ist eine ganz andere Art der Alien-Erzählung, die ein paar sehr interessante Ideen aufzeigt. Was passiert mit einem Alien wenn es älter wird? Aber nicht nur das ist Thema des Plots, sondern auch die so genannte Firma spielt in dieser Kurzgeschichte eine gewichtige Rolle - zumindest was ihre Einstellung bezüglich der Aliens und ihrer Existenz angeht.

„Alchemie“ geht wieder einen ganz anderen Weg und beleuchtet die Aliens aus der religiösen Sichtweise einer Sekte.

Alle drei Geschichten sind auf ihre Weise spannend und gruselig, wobei mir „Geist“ und „Wiedergeburt“ deutlich besser gefallen haben, als die abschließende Geschichte. Letzteres liegt aber auch daran, das die Zeichnungen von Richard Corben mir ganz und gar nicht gefallen und ich sie für äußerst schwach und unpassend für das Alien-Setting halte. Die Figuren sehen irgendwie zu Muppetmäßig aus und auch die restliche Optik zeigt weder hohe Details noch wirkt sie irgendwie plastisch, dafür aber umso gröber.

„Geist“ und „Wiedergeburt“ hingegen haben eine ganz andere Qualität, wurden sie doch von Eduardo Risso (Vampire Boy, Jonny Double…) gezeichnet. Seine Artworks sehen deutlich ansprechender aus und werden gerade durch die komplette schwarz-weiße Optik unterstützt. Farbe findet man im Übrigen im gesamten Buch nicht, alle Illustrationen sind allesamt schwarz-weiß gehalten.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Das Buch kommt als Din A5 Hardcover und hat gute 140 Seiten. Die Übersetzung liest sich flüssig. Extras gibt es keine.

 

 

Fazit:

Wer die Kurzgeschichten aus dem ersten Sammelband der Alien-Reihe von Cross-Cult mochte, wird auch an diesem Band hier Gefallen finden. Nicht nur wird dem Leser hier die Comic-Adaption der Story aus dem vierten Alien-Film präsentiert, auch die beiden anderen Kurzgeschichten sind anspruchsvoll und spannend. Allerdings muss man bei der dritten Geschichte ein paar künstlerische Abstriche bezüglich der Artworks machen. Dagegen sind die restlichen Illustrationen schick und spiegeln das Ambiente von Aliens sehr gut wieder.

Wer die Alien-Comics also bisher mochte sollte zugreifen, aber auch diejenigen, die das Alien-Setting mögen, aber bisher noch keinen Blick riskiert haben, sollten dies tun.