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Spawn 89 - Endspiel (Neue Storyline)
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 14.11.2009
Autor:Autor: Todd McFarlane, Brian Holguin, Zeichner: Whilce Portacio
Übersetzer:Claudia Fliege
Typ:Comic / Graphic Novel
System:--
Setting:Spawn
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:--
Inhalt:52 Seiten, Softpappcover, US-Format, US Spawn #185-186
Preis:4,95 EUR
Sprache:Deutsch

Wie bereits in Heft 88 startet mit Spawn 89 eine neue Storyline, die endlich wieder von Spawn-Vater Todd McFarlane erdacht wurde oder in der dieser zumindest deftig sein Finger im Spiel hat. Außerdem gibt es eine redaktionelle Änderung, denn von diesem Heft an gibt es nur noch zwei US-Ausgaben in jedem Band und nicht mehr Drei wie bisher. Der Grund ist einfach: Panini hat mittlerweile mit den US-Releases fast aufgeschlossen und da Spawn hierzulande zweimonatlich erscheint, muss Panini einfach etwas kürzer treten um nicht trocken da zu stehen. Dafür ist das Heft nun aber etwas günstiger geworden.

 

Inhalt:

Ein Mann wacht nach jahrelangem Koma in einem Krankenhaus auf und rehabilitiert sich viel schneller als er eigentlich sollte. Seltsame Ereignisse werden durch sein Erwachen in Gang gesetzt und einige zwielichtige Gestalten kriegen schnell davon Wind. Währenddessen stolpert eine wohlbekannte Gestalt mit Clownsfratze über eine andere wohlbekannte Gestalt in den Gassen von New York. Allerdings hat Letzere ihren Kopf verloren und der Violator findet sich in einer Todeszone wieder, in der eigentlich keine sein dürfte. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus ... das Endspiel beginnt!

 

Schreibstil & Artwork:

Es ist schon einige Zeit her das Todd McFarlane sich persönlich um seinen erfolgreichen Schützling Spawn gekümmert hat, aber mit dem Ende der David-Hine-Strecke, die mit dem Sieg über Mammon im letzten Heft, beginnt nun mit „Endspiel“ ein neuer Zyklus. Todd McFarlane und Brian Holguin (US-Spawn 71-150, Aria) haben sich hier zusammengetan und sich überlegt, was nun weiter mit Spawn geschehen kann. Das ist auch unbedingt notwendig gewesen, denn auch wenn nach dem Armageddon David Hine eine ganz nette Storyline um Mammons Aufstieg gesponnen hat, so ist diese Story doch schnell wieder in den gewohnten und etwas eintönig gewordenen Spawn-Trott zurückgefallen.

 

McFarlane und Holguin revolutionieren Spawn jetzt quasi, denn alles soll sich ändern. Ob das letztendlich wirklich geschehen wird, bleibt abzuwarten, denn die ersten beiden US-Ausgaben des neuen Zyklus, die im deutschen Spawn 89 abgedruckt wurden, entfalten die neue Story nur langsam. Viel wird hier nicht offenbart und fast alles bleibt am Ende unklar, aber das ist auch nicht wirklich ungewöhnlich für einen solchen Umschwung, denn schließlich will man ja eine enorme Strecke zurücklegen und die Käufer locken.

Wie dem auch sei, in „Endspiel“ schwingen sowohl McFarlane als auch Holguin deutlich mit. Keiner kann Spawn nun mal besser erzählen, als sein Schöpfer selbst. Und Holguin hat fast 80 Ausgaben lang mit Spawn geübt und das nicht ohne Erfolg. Die Ansätze in „Endspiel“ sind auf jeden Fall höchst interessant und erzeugen eine ganz eigene Art der Spannung, ganz Spawntypisch eben. Spawn-Fans wird das auf jeden Fall gefallen.

 

Aber nicht nur alteingesessene Spawn-Fans kommen hier auf ihre Kosten, sondern auch Neueinsteiger können hier profitieren, denn sie müssen nicht in eine laufende Story einsteigen, sondern kriegen einen ganz neuen eigenen Plot vorgesetzt, den sie von Anfang verfolgen können. Also Spawn-Interessierte, das ist eure Chance bei Spawn reinzuschnuppern.

 

Die Artworks. Hat man zuvor gelesen, das es eine neue Storyline von Todd McFarlane gibt, so hat man wahrscheinlich auch an die atemberaubenden Artworks des Meisters gedacht – jene Artworks, die Spawn anfänglich geprägt und mit Sicherheit auch dazu beigetragen haben, das der nette Dämon so erfolgreich wurde. Doch man wird schnell eines Besseren belehrt oder gar enttäuscht, denn McFarlane hat diese neue Geschichte nicht gezeichnet, sondern Whilce Portacio, der allerdings kein Neuling in Sachen Spawn ist.

Nach den ersten paar Seiten wird aber sehr schnell klar, das die Wahl nicht schlecht getroffen ist, denn die Illustrationen des Filipino-Amerikaner spiegeln ganz klar den Look von Spawn wieder und sind einfach schick gezeichnet. Gerade so Zeichnungen wie die des Violators weiter hinten im Heft, zeigen enorme Parallelen zu McFarlane und anderen Spawn-Zeichnern, die es über die Jahre hinweg gab und so wirkt das ganze sehr konsistent. Die Artworks von Portacio sind aufwändig und detailliert gezeichnet und überzeugen auf ganzer Linie, denn sie fangen das Spawn-Flair einfach sehr gut ein und erzeugen das richtige Ambiente. Abgerundet wird das Ganze durch die sehr dynamisch – und für Spawn ebenfalls typischen – angeordneten Panels, die es in allen Formen und Größen gibt. Außerdem sorgt die Kolorierung für die nötige Düsterheit und Bedrohlichkeit, die Spawn schon immer ausgemacht hat.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Spawn 89 ist ein einfaches Comicheft mit einem stärkeren Pappeinschlag. Die Seiten sind Hochglanz bedruckt und sehen toll aus. Produktionstechnisch gibt es hier nichts zu meckern. Auch die Übersetzung überzeugt mit flüssigen du stimmigen Texten. Eingeleitet wird das Heft mit einem Rückblick in Textform und am Ende des Heftes findet sich wie üblich die Kolumne „Spawning Ground“. Andere Extras gibt es nicht.

 

Fazit:

Todd McFarlane is back! Die neue Storyline von Spawn beginnt mit einem fulminanten Auftakt, auch wenn nicht all zu viel offenbart wird. Große Ereignisse werfen hier tatsächlich ihre Schatten voraus und man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Was hat es mit dem Typen auf sich, der nach vielen Jahren aus dem Koma aufwacht? Was hat der Clown tatsächlich in den Gassen von NY entdeckt? Und wer sind die mysteriösen Leute im Hintergrund? All das wirf Fragen über Fragen auf und wird in einer spannenden, wenn auch nicht actionreichen (Doppel)Folge von Spawn hier dargeboten. Die beiden Autoren haben auf jeden Fall dafür gesorgt, das man als Spawn-Fan gespannt sein darf. Aber auch als Neuling bietet sich nun mehr denn je die Gelegenheit, einen Seiteneinstieg zu wagen – vor allem, da das Heft nun einen Euro günstiger geworden ist, allerdings fehlt dafür auch das dritte US-Heft im Innern.

Die Artworks werden dabei Spawn mehr als gerecht und präsentieren sich in schicken und detailliert gezeichneten Bildern, die das Spawn-Ambiente sehr stimmungsvoll einfangen.

Eine tolle Folge, die Spaß macht und die einen packenden neuen Zyklus verspricht.