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Conan 12 - Cimmeria
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 30.04.2010
Autor:Autoren: Timothy Truman nach R.E.Howard, Zeichner: Tom Giorello, Richard Corben
Übersetzer:Michael Strittmater
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Conan the Cimmerian
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-956-4
Inhalt:192 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: "Conan the Cimmerian 0-7"
Preis:19,95 EUR
Sprache:Deutsch

Die neue Conan-Serie von Dark Horse ist mittlerweile beendet, aber der Publisher hat mit "Conan the Cimmerian" schnell eine weitere Serie hinter hergeschoben. Bei Panini macht man hingegen keine Unterschiede und führt auch die neue Serie einfach unter demselben Titel fort, wie schon die letzten elf neuen Conan-Bände. Das ist allerdings auch nicht weiter schlimm, denn mit Timothy Truman und Tom Giorello sind dieselben Macher am Werke.

 

Inhalt:

Conan kehrt nach Jahren der Reise in seine Heimat Cimmeria zurück und stößt schnell auf Probleme, als er einer Gruppe marodierender Vanir über den Weg läuft. Trotz seines Kampfgeschickes wird er überrascht und droht zu unterliegen, als ein mysteriöser Wanderer ihm das Leben rettet. Nach einem kurzen Genesungsaufenthalt im Heim des Mannes macht sich Conan wieder auf in Richtung seines Heimatdorfes und bald schon trifft er auf eine alte Bekannte - der schönen Caollan, die erste Frau mit der er das Bett geteilt hat und wohl Conans große Liebe. Doch Caollan ist auf der Flucht vor ihrem Verlobten, denn sie wurde als Wiedergutmachungsgeschenk einem Aesir-Clan übergeben, um Frieden zwischen den Cimmeriern und den Nachbarn wieder herzustellen. Aber Caollan passt das Ganze nicht und so ist sie geflüchtet und nun sind ihr die Aesir auf den Fersen. Conan stellt sich natürlich an ihre Seite, doch gleichzeitig bedroht die Angelegenheit das Wohl des gesamten Dorfes aus dem Conan und auch Caollan stammen.

 

Daneben wird die Story immer wieder mit Geschichten aus der Vergangenheit von Conans Großvater aufgelockert, der ebenso ein Wanderer und Abenteurer wir der berühmte Barbar selbst gewesen ist. Conans Großvater bekommt es mit Wolfsmenschen und anderen Dämonen zu tun, bis er schließlich in das cimmerische Dorf kommt, in dem Conan viel später geboren wird...

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Worin der Sinn steckt, die laufende Conan-Reihe einzustellen und eine neue ins Leben zu rufen, die sich nicht allzu viel von der eigentlichen Reihe unterscheidet, weiß wohl nur Dark Horse. Dennoch bin ich sehr glücklich darüber, das es weitere neue Conan-Geschichten gibt und das Panini, diese einfach mit ihrer eigentlichen Conan-Reihe fortführt.

Wie dem auch sei, "Conan 12: Cimmeria" geht einen neuen und eigenen Weg, was die Storyline angeht, bleibt aber von der erzählerischen Seite her im Stile der bisherigen Geschichten. Das ist auch nicht verwunderlich, denn mit Timothy Truman ist nicht nur ein Conan-Experte am Werk, sondern auch jemand, der die Conan-Comics schon seit sehr langer Zeit betreut.

Wirklich interessant dabei ist, das "Cimmeria" uns in Conans Vergangenheit zurückführt, dabei aber das Leben des Barbaren auch in der hyperborischen Gegenwart weitergestrickt wird. Der Leser erfährt mehr über Conan, über seine erste Bettgefährtin, über sein Dorf, über seinen Großvater und wie es überhaupt geschehen konnte, das Conan geboren wurde. Dabei wird aber auch der Hauptbestandteil von Conan nicht außer acht gelassen, denn Conan scheut sich nicht vor Konfrontationen und ist wild und kampflustig wie immer. Mal abgesehen von den Vanir bekommen das vor allem de Aesir zu spüren. Außerdem erfährt man zum ersten Mal, das Conan vielleicht doch nicht für immer auf Reisen geht, sondern darüber nachdenkt sesshaft zu werden - und daran ist die schöne Caollan nicht gerade unschuldig.

Klasse sind auch die Kurzstories aus der Zeit um Conans Großvater, denn diese haben ihr ganz eigenes Flair und zeigen eben Dinge, die Conans Opa erlebt hat. Diese sind natürlich auch mit Conans Leben eng verknüpft.

 

Gezeichnet wurde der vorliegende Band von zwei Zeichnern, nämlich Tom Giorello - der Conan schon eine Weile zeichnet - und Richard Corben. Dabei sind eigen die Artworks von Giorello die direkten Geschehnisse um Conan, während Corbens Artworks für Conans Großvater zuständig sind. Das ist auch gut so, denn Corbens Artworks wissen nicht wirklich zu überzeugen und gefielen mir schon in "Bigfoot" absolut nicht. Die Illustrationen sind zu grob und Personen wirken zu unnatürlich kurz die Artworks sehen einfach nicht gut aus und passen auch nicht wirklich gut zu Conan.

Ganz anders hingegen verhält es sich mit den Artworks von Giorello, die wirklich gut aussehen und das Flair von Conan nahezu perfekt einfangen - okay, nicht so perfekt wie die Artworks von Cary Nord seinerzeit, als die letzte Conan-Reihe begann, aber zumindest nahe dran. Giorellos Illustrationen sind schick und detailreich und zeigen die Rauheit und die Brutalität des Settings treffend gut.

 

Qualität & Ausstattung:

"Conan 12" kommt im üblichen Softcover und hat eine gute Produktionsqualität. Der Band kommt im US-Format und beinhaltet die Originalhefte "Conan the Cimmerian #0-7". An Extras gibt es nur eine Cover-Galerie.

 

Fazit:

Conan 12 reiht sich nahtlos in die zumeist sehr gute bisherige Reihe ein und gehört dabei sogar zu den besseren Geschichten. Und das obwohl mit der vorliegenden deutschen Ausgabe, eine neue amerikanische Serie begonnen wird, nämlich "Conan the Cimmerian". Diese erscheint bei Dark Horse nachdem die ursprüngliche Conan-Neuauflage, die seit 2003 erschienen ist, eingestellt wurde.

Die Story von Band 12 führt den Leser dabei sowohl in die Vergangenheit als auch die Gegenwart von Conan. Auf der einen Seite erfährt man mehr über die Ereignisse, die mit Conans Rückkehr in seine Heimat geschehen, auf der anderen Seite werden Geschichten über Conans Großvater offenbart, die eng mit Conan selbst verknüpft sind. Conan-Experte Truman trifft dabei den Conan-Stil wieder einmal hervorragend und erzählt eine vielschichtige Geschichte. Die Artworks von Giorello (der Conan spezifische Teil) sind schick und sehr ansprechend gezeichnet, während die Illustrationen von Corben (die Stories über Conans Großvater) nicht überzeugen können, da diese einfach zu grobschlächtig wirken.

Dennoch ein toller Comic, der auf weitere tolle Conan-Bände hoffen lässt. Conan-Fans zugreifen!