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Jonah Hex 2 - Rächende Colts
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 02.07.2010
Autor:Justin Gray, Jimmy Palmiotti, Luke Ross u.a.
Übersetzer:Christian Heiß
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Western / USA im 19. Jahrhundert
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-845-1
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: #7-12
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

In sechs Geschichten geht es wieder um Rache und Gerechtigkeit. Jonah rächt unter anderem den Tod eines Ehemanns für die junge Witwe und soll dessen Hochzeitsgeschenk - ein wertvolles Gewehr - zurückholen, das die Mörder an sich genommen haben. In einer anderen Story geht es um Rache, doch nicht Jonah sucht diese, sondern eine Frau, die glaubt, das ihre Tochter wegen Hex erschossen wurde. Als Hex nach Louisiana kommt, kriegt er es mit einer mörderischen Familie zu tun, die in den Sümpfen lebt und ein grausames Hobby hat. Der örtliche Sheriff will sich nicht damit befassen, deswegen nimmt sich Hex der Bestien an. Außerdem muss sich Hex mit den grotesken Mitgliedern eines Wanderzirkus der Kuriositäten auseinandersetzen, die ihm selbst an die Wäsche wollen, denn zuvor hatte Hex ihren Boss getötet, der kleine Kinder mit Kampfhunden kämpfen lies.

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Der zweite Band von "Jonah Hex" hält sich weitestgehend an die Vorgaben des ersten Bandes (Review ebenfalls hier im Gate). Hex ist ein einsamer, knallharter und leicht entstellter Outlaw, der die Staaten durchstreift und für Vergeltung und Gerechtigkeit sorgt. Seine Reisen führen ihn quer durch die Staaten des späten 19. Jahrhunderts von den staubigen Ebenen Texas bis hin zu den schneebedeckten Bergen in Utah. Dabei bekommt er es immer wieder mit gefährlichen Gegnern zu tun, denn Jonah Hex ist ein Kopfgeldjäger und verdient sich mit Rache und Gerechtigkeit sein Brot. Dabei ist er knallhart und folgt seinen eigenen Prinzipien und Ansichten, bewegt sich dabei oft aber auch auf einem schmalen Grat zwischen Recht und Unrecht. Nicht immer sind seine Entscheidungen dabei korrekt und nicht immer geht alles gut aus. Ganz im Gegenteil, Jonah Hex ist erstaunlich ungeschönt und zeigt gnadenlos, wie Unschuldige leiden oder gar sterben müssen, weil bewaffnete Männer auf harte Kerle machen.

Die sechs Geschichten werden dabei sehr ansprechend in kurzen Episoden mit eigenen Titeln präsentiert, die das Western-Flair unterstützen. "Jonah Hex" ist knallhart inszeniert und macht durchweg Spaß, was nicht zuletzt am düsteren Touch liegt, das den Comic durchweg durchzieht. Die Geschichten sind spannend und kurzweilig und wissen zu gefallen, vor allem da sie einen sehr ernsthaften Grundton haben. Die sechs Stories hier sind sogar noch einen Tacken brutale und fieser, als die im ersten Band. Justin Gray und Jimmy Palmiotti haben hier noch einmal einen Zahn zugelegt.

 

An den sechs Geschichten haben verschiedenen Zeichner gearbeitet. Zwei davon waren schon am ersten deutschen Band (respektive den ersten sechs amerikanischen Heften) beteiligt: Luke Ross und Tony Dezuniga. Vor allem die von Ross sind eine Wucht, unglaublich detailreich und aufwändig gezeichnet, sehen dabei plastisch und echt aus. Schade das er nicht für alle Episoden verantwortlich ist. Diese teilen sich gleich fünf andere Zeichner (Val Semeiks, Phil Noto, David Beck, Pauly Gulacy und eben Tony Dezuniga) und dementsprechend gibt es immer wieder Stilwechsel, auch wenn diese weitestgehend sehr schick aussehen. Nur ein Stil fällt hier wirklich aus dem Rahmen und wirkt sehr grob und ein wenig krakelig und passt irgendwie nicht so richtig zu den restlichen Artworks. Alles in Allem machen die Illustrationen einen sehr guten Eindruck und wissen zu gefallen. Sie präsentieren Jonah Hex in einem passenden Ambiente und in einer ansprechenden Optik.

 

Qualität & Ausstattung:

"Jonah Hex 2" kommt im Softcover und hat das US-Format. Der Band umfasst die Us-Ausgaben 7-12, die zwischen Juli und Dezember 2006 in den USA erschienen sind. Extras gibt es keine.

 

Fazit:

Auch der zweite Jonah Hex Band gefällt und steht ganz im Zeichen des sehr harten und ungeschönt wirkenden Settings. Wieder ist Hex auf der Suche nach Rache und Gerechtigkeit und trifft dabei auf sehr ungewöhnliche Zeitgenossen. Toll und anspruchsvoll erzählt und weitestgehend auch optische hervorragend inszeniert. Wer den ersten Band mochte, sollte hier auf jeden Fall einen Blick riskieren. Jonah Hex gehört zu den wirklich guten Western der letzten Jahre.