Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Jack of Fables 5 - Der fabelhafte Wilde Westen
Bewertung:
(4.6)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 13.11.2010
Autor:Autor: Bill Willingham, Matthew Sturges Zeichner: Russ Braun, Tony Akins
Übersetzer:Gerlinde Althoff
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Fables
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3866079113
Inhalt:428 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Jack of Fables #22-27
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Zunächst gibt es eine Geschichte über Jack im Wilden Westen, wo er als Jack Candel unterwegs ist. Er ist ein raubender und mordender Outlaw, der wie immer nur hinter zwei Sachen her ist: den hübschen Mädchen und dem Zaster. Dabei ist Jack allerdings beim Volk beliebt, denn seine Opfer sind Banken und Eisenbahnunternehmen. Erst als Bigby Wolf auftaucht, um Jack nach Fabeltown zurückzuholen, spitzt sich die Lage zu.

Die zweite Geschichte strickt die Hauptstory weiter. Der „Bookburner“ will alle Fables vernichten und so bläst er mit seiner Armee zum Angriff auf Golden Boughs, dem Dorf in dem zahlreiche Fables leben und dem Jack entkam. Die Page-Schwestern, allesamt Angestellte von Mr. Revise dem Anführer des Dorfes, werden ebenso in den Kampf hineingezogen. Robin Page versucht Jack und seine Truppe für den Kampf zu gewinnen und muss dabei zu ganz besonderen Mitteln greifen…

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Der fünfte „Jack of Fables“ Band besteht aus zwei Geschichten. Während die zweite Hälfte des Bandes, den eigentlichen JoF Handlungsstrang weiterspinnt, führt die erste Hälfte den Leser mit einer Geschichte in den Wilden Westen – eine Geschichte, die im vorigen vierten Band bereits angedeutet wurde.

Die „Wilder Westen“ Story unterscheidet sich dabei allerdings spürbar von den üblichen Jack-Geschichten, denn obwohl durchaus sehr spannend, fehlt ihr die ekelhaft charmante Ader von Jack und die lockeren coolen Sprüche, die der selbstverliebte Star ständig vom Stapel lässt. „1883“ – so der Titel der Storyline – ist deutlich ernster, aber nicht weniger packend als die eigentlichen JoF Geschichten. Auf der anderen Seite wird man aber auch das Gefühl nicht los, das hier etwas fehlt. So oder so, macht die Exkursion in den Wild West sehr viel Spaß, auch wenn man es hier mit einem etwas anderen Jack zu tun hat.

 

Wirklich interessant wird es dann aber erst mit der zweiten Geschichte, die die eigentliche JoF Storyline weiterführt. Dabei wird die Bedrohung durch die „Literals“ immer stärker und der so genannte Bookburner zieht gegen die Fables in Golden Boughs. In diesem Teil spielen die drei Page-Schwestern eine gewichtige Rolle, vor allem da Robin Page versucht Jack zu überzeugen, ihnen gegen den Bookburner zu helfen. Jack auf der anderen Seite hat sich schon lange fest vorgenommen, alle drei Page-Schwestern – die allesamt heiße Feger sind – flach zu legen und zwei von ihnen hat er schon rumgekriegt.

Im Gegensatz zur ersten Geschichte des Bandes bekommt man hier auch wieder den Jack aufgetischt, den man so „lieb“ gewonnen hat: der großmäulige, überhebliche und selbstverliebte Lebemann, der Jack nun mal einfach ist. Und genau das ist es, was wieder einmal für sehr viel Witz und heftige Lacher sorgt. Die Autoren Bill Willingham und Matthew Sturges führen dabei den Plot mit großen Schritten weiter und treiben die Story auf den Siedepunkt ohne das große Finale bereits zu bringen. Dies wird aller Wahrscheinlichkeit nach, dann im nächsten Band geschehen.

 

Von der zeichnerischen Seite hat sich nichts geändert und das ist auch gut so. Tony Atkins ist der Hauptzeichner und er macht seine Sache gewohnt gut. Perfekte Körperproportionen, glaubwürdige Gesichtszüge und eine ansprechende Gestik und Mimik, das sind die Dinge, mit denen Atkins wieder einmal glänzt. Die Hauptstory wird dabei noch durch Russ Brauns Artworks unterstützt, der der Klasse von Atkins in nichts nachsteht.

Die durchdachte und sehr geordnet wirkende Panelanordnung, die mit umwerfenden, teilweise seitenfüllenden Splashpages auftrumpfen kann, tut ihr übriges und macht die Sache rund.

 

Qualität & Ausstattung:

Serientypisch kommt auch dieser Band im Softcover und US-Format. Hinsichtlich der Produktionsqualität gibt es nichts zu bemängeln, Papier, Druck und Bindung sind einfach erstklassig und halten selbst mehrmaligem Lesen stand. Die Farben kommen kräftig rüber und das Cover überzeugt mit Hochglanz-Teilbereichen und sieht damit einfach nur schick aus. Der Band umfasst die US-Originalausgaben "Jack of Fables" #22-27. Extras gibt es keine.

 

Fazit:

"Jack of Fables 5“ stellt wieder eine hervorragende Episode des Fables-Spin-Offs dar, die einfach umwerfend ist. Dabei ist der Band in zwei Teile geteilt, der erste spielt im Wilden Westen und ist eine Nebengeschichte, der zweite Teil führt dann die eigentliche Story weiter. Die beiden Geschichten unterscheiden sich schon sehr stark, aber bei beiden hat man diesen gewissen Jack Flair. Hervorragend erzählt, toll gezeichnet und einfach unglaublich spannend inszeniert. So muss Jack of Fables sein und so ist auch der fünfte Band der Reihe. Alle Fans müssen hier zugreifen. Oberklasse!