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Ultimate Spider-Man 2 - Am Scheideweg
Bewertung:
(4.1)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 25.11.2010
Autor:Autor: B. M. Bendis, Zeichner: D. Lafuente
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Ultimatives Marvel Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:n/a
Inhalt:100 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Ultimate Spider-Man 7-10
Preis:12,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Tante Mays Haus hat sich zu einer Art Superhelden-Waisenheim gemausert und eigentlich läuft alles recht gut. Dann wacht Rick Jones, der Mutantensohn einer Nachbarin aus dem Koma auf. Er war in das Koma gefallen kurz nachdem er erfahren hat, das er der Beschützer der Erde sein soll. Allerdings sind Mutanten nicht mehr willkommen bei den normalen Menschen, weswegen Spidey und die Anderen sich Rick annehmen und ihn zu überzeugen versuchen, das er Gutes tun kann. Dabei machen sie einige sehr beunruhigende Entdeckungen, denn Rick kann mir nichts dir nichts irgendwo hin teleportieren…

Und auch danach geht es mit einem ähnlichen Problem weiter, denn Bundesagenten tauchen in der Schule der Helden auf, um Kitty Pride mitzunehmen. Das stellt die Freunde vor ein Dilemma, denn auf der einen Seite wollen sie Kitty helfen, auf der anderen Seite müssen sie ihre Geheimidentitäten schützen. Doch Kitty zeigt, das sie sich selber helfen kann, allerdings scheint sie anschließend nicht mehr dieselbe…

Schreibstil & Artwork:

„Ultimate Spider-Man 2“ (im Folgenden USM) knüpft nahtlos an den Vorband an, was kein Wunder ist, da es sich in den Staaten bei USM um eine fortlaufende monatliche Serie handelt. Die beiden Handlungsbögen (die um Rick Jones und die um Kitty Pride) sind spannend gestaltet und machen sehr viel Spaß. Sie haben den nötigen Tiefgang, gehen sogar tiefer, also noch der Plot in den ersten US-Heften (respektive dem ersten deutschen USM Band), was übrigens sowieso ein Kritikpunkt an Autor Brian M. Bendis war, den er sich scheinbar zu Herzen genommen hat. Auf jedem Fall macht er seine Sache nun deutlich besser und geht tiefer in die Materie, beschäftigt sich sogar mit aktuellen politischen Themen und der US-Regierung, denn man kann das Mutantenproblem analog zum realen Terrorproblem betrachten, unter dem auch viele einfache Bürger leiden müssen, die – auch wenn sie anders sind als das Groß der Leute – nur ihr Leben unbeschwert Leben wollen.

Gerade in der Kitty Pride Storyline dreht sich alles genau um diese Thematik, denn hier ist gleich die Regierung hinter den Mutanten her.

Auch konfrontiert Bendis die Helden mit der so genannten Serpent Squad (vier hübsche Schurkinnen). Hier darf man gespannt sein, wie sich diese Begegnung später auswirken wird, vor allem da Iceman sich scheinbar in eine der Serpents verknallt hat. Dann gibt es noch ein Wiedersehen mit dem Mutter-Tochter-Schurken-Duo Bombshell, dem Spider-Woman ein Schnippchen schlägt. Auch hier bleibt offen, was Bendis mit diesen Beiden geplant hat.

Das Schöne an USM ist, das sich die Reihe nicht vollkommen ernst nimmt und auch sehr saloppe Sprüche und Seitenhiebe vom Stapel gelassen werden. Gerade die kleinen Zergeleien unter den befreundeten Teens, die sich immer wieder witzige und spöttische Bemerkungen um die Ohren hauen, die aber nie wirklich bösartig sind, lockern die Sache enorm auf und bringen den Leser immer wieder zum Schmunzeln. Dabei wirken diese Wortgefechte und Zergeleien allerdings niemals aufgesetzt, zumal die Freunde sehr sorglos miteinander umgehen und die Charaktere sowieso sehr liebenswert und charismatisch gestaltet sind. Auf der anderen Seite gibt es auch ernste Passagen und Bendis gelingt hier eine enorme Gratwanderung zwischen Humor und Ernsthaftigkeit.

 

Auch optisch gesehen macht der Band wieder sehr viel Spaß und ähnelt dabei dem ersten Band. Auch das ist kein Zufall, denn schließlich ist David Lafuente wieder mit an Bord. Allerdings gibt es eine gewichtige Neuerung, die wohl eine Reaktion auf die Reaktion vieler Fans gewesen ist, denen der extrem eierförmige Kopf von Spidey in den ersten Heften böse aufgestoßen ist. Interessant dabei ist das Lafuente und Bendis nicht einfach den Kopf anders gestaltet haben, sondern die Begründung für die Rundungen, sowie die Ursache der Änderung auch noch sehr geschickt und witzig in die Story eingebaut haben. Ziemlich klasse gemacht.

Die „Crossroad“ Handlung (die um Rick Jones) wurde dagegen von Takeshi Miyazawa künstlerisch umgesetzt, der seine Sache aber ebenso gut macht, wie Lafuente.

Beide haben einen sehr ähnlichen Stil, wobei der von Miyazawa ein wenig besser zu gefallen weiß, was aber nur ein persönliche Geschmackssache ist. Beide Zeichner glänzen mit klar definierten und sehr sauberen Strichen und Linien

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Der Band kommt im einfachen Softcover und ist in allen Belangen sehr gut produziert. Das 100 Seiten umfassende Heft beinhaltet die US-Ausgaben #7-10 der Reihe.

 

Fazit:

USM2 folgt den Fußstapfen des ersten Bandes und macht seine Sache sogar noch einen Hauch besser. Die Story ist zu gleichen Teilen spannend, witzig aber auch ernsthaft, geht dabei sogar politische Themen oder besser Probleme (der USA) an und übt durchaus auch Kritik. Natürlich ist USM immer noch in erster Linie ein Superhelden Comic und da es im Ultimate-Setting spielt richtet es sich schon sehr stark an die jüngere Generation. Das merkt man vor allem daran, dass die Protagonisten noch im Teenie-Alter sind und neben ihrem Superhelden-Dasein auch mit ganz alltäglichen Problemen moderner Jugendlicher zu kämpfen haben. Autor und Zeichner machen ihre Sache dabei hervorragend und wissen den Leser an die Seiten zu binden. USM macht Spaß und ist eine gute Weiterführung der bisherigen Reihe, die sechs Monate nach dem „Ultimatum“ ansetzt. Man darf gespannt, wie es weiter geht. Klasse!