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Angor 3 - Die Insel des Heiligtums
Bewertung:
(4.1)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 30.06.2011
Autor:Autor: Jean-Charles Gaudin,
Übersetzer:Monja Reichert
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Angor – Fantasywelt
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-165.8
Inhalt:48 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320 mm)
Preis:13,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Talinn, Evrane, Jorky und Mylene sind am Ufer einer seltsamen Insel gestrandet, auf der zwei kriegerische Völker beständig und immer wieder um ein Heiligtum blutig kämpfen. Während die beiden Männer als Krieger eingesetzt werden, werden Mylene und Evrane in ein Bordell verfrachtet, das dazu dient, die heimkehrenden Männer zu amüsieren. Doch Evrane denkt gar nicht daran, sich zu fügen. Derweil ist Mansiouran zurück auf das Schiff von Melianks zurückgekehrt, der die Gruppe wegen des Medaillons verfolgt, mit dem sie ihr Alter verändern können. Er will Talinn, Evrane und Jorky zurück zum König von Angor bringen. Doch die Anwesenheit einer Finsteren – einer bösen Zaubererin – macht Mansiouran stutzig und er versucht zu intervenieren. Doch die Häscher des Königs siegen und so werden die Fünf nach Angor zurückgebracht, wo sie auf den König persönlich treffen und eine unerwartete Überraschung erleben…

 

Schreibstil & Artwork:

Schon die ersten beiden Bände von „Angor“ gefielen auf ganzer Linie (siehe Reviews) und Band 2 endete mit einem erstklassigen Cliffhanger. Hier setzt die dritte Episode dann auch nahtlos an, nämlich dort, wo die kleine Gruppe an einem kleinen Strand einer mysteriösen Insel gestrandet ist, von dessen Klippe tote Krieger runterfallen. Dabei wird der Leser sofort wieder in die Action geworfen, was aber nur auf den ersten Seiten der Fall ist. Dann wird es etwas ruhiger und der Autor nimmt sich erneut die Zeit, die Story ansprechend fortzuführen. Allerdings wird dabei auch nicht ganz klar, was die Sache mit der Insel und dem Heiligtum, um das die beiden Kriegervölker beständig kämpfen, auf sich hat und vor allem, was es mit der Hauptstory zu tun hat. Wahrscheinlich dient dieser Nebenplot einfach nur als Lückenfüller. Nicht schlimm, denn interessant und spannend ist das allemal, auch wenn dadurch der Hauptplot weniger schnell voranschreitet, als man vielleicht gehofft hätte.

Dabei greift der Autor auch Elemente auf, die er zuvor begonnen hat, beispielsweise die amüsante Liason zwischen Lorky und Mylene. Letztere hält Lorky nämlich für einen stattlichen Mann und stellt ihm offensichtlich nach, nur Lorky ist eigentlich ein junger Knabe und nur wegen des Medaillons in Erwachsenengestalt (wie Talinn und Evrane auch) und hat ganz andere Gedanken. Diese Beziehung sorgt zumindest für ein paar Auflockerungen und eine gute Prise Humor.

Zum Schluss des Bandes werden dann einige wirklich wichtige Dinge aufgedeckt, doch die Reihe ist damit nicht beendet. Es scheint, als ob die Macher noch einiges in petto haben. Zumindest ist das Ende viel versprechend.

 

Optisch gleicht auch der dritte Band den Vorbänden. Wieder gibt es atemberaubende Comickunst aus der Feder von Armand. Unglaublich detailliert und einfach schick anzusehen und zwar vom ersten bis zum letzten Strich. Die Kolorierung rundet die Sache gekonnt ab.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Verlagsüblich kommt „Angor“ im übergroßen Albumformat und als schmuckes Hardcover. An der Produktionsqualität gibt es, wie immer, nichts zu mäkeln: Sowohl Einband, Papier wie auch Druck sind von allererster Güte. Die Aufmachung überzeugt ebenso wie die gute Übersetzung, die flüssig zu lesende Texte bietet. Extras gibt es keine.

 

Fazit:

Auch „Die Insel des Heiligtums“ macht wieder sehr viel Spaß, kommt aber wieder nicht ganz an den Vorband heran. Das liegt vor allem daran, dass einige Elemente, die in den Vorbänden wichtig erschienen, nun fast zur Seite gelegt wirken. Dafür gibt es ein paar neue Ideen, auch wenn diese teilweise nur als Lückenfüller dienen. Dennoch macht auch der dritte Band eine gute Figur, ist spannend, hat Tiefe und sieht wieder unglaublich gut aus. Außerdem gibt es zum Ende hin dann doch noch einen enormen Sprung im Hauptplot, der mit einem viel versprechenden Cliffhanger endet und so Lust auf den nächsten Band macht. Fans der Reihe müssen hier einfach weiterlesen.