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Batman - Die Rückkehr von Bruce Wayne (DC Premium 73)
Bewertung:
(3.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 27.07.2011
Autor:G. Morrison, C. Sprouse, F. Irving, Y. Paquette, G. Jeanty u.a.
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:DC Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:xxx
Inhalt:220 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Batman: The Return of Bruce Wayne 1-6
Preis:19,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Als Batman im Kampf gegen Darkseid starb, wurde Bruce Wayne nicht wirklich getötet, sondern von Darkseid in die tiefste Vergangenheit der Erde geschleudert. Zunächst findet er sich erinnerungs- und orientierungslos in der Steinzeit wieder und muss sich gegen die damaligen Ureinwohner behaupten. Doch Bruce' unbeugsamer Wille lässt ihn überleben und so springt er durch die Zeit und mit jedem Sprung kommt er der Gegenwart näher. Dabei hinterlässt der Fledermausmann eine Spur, die auch in der Gegenwart zu spüren ist.

Währenddessen finden seine Freunde von der Justice League heraus, dass die Rückkehr von Bruce in die Gegenwart das Ende dieser Zeitlinie bedeuten könnte und so reisen sie selbst durch die Zeit, um hinter das Geheimnis zu kommen und das Universum zu retten… selbst wenn sie Bruce dafür tatsächlich töten müssen…

 

Schreibstil & Artwork:

Batman und damit auch Bruce Wayne wurde während der Final Crisis von Darkseid getötet – zumindest nahmen das alle an. Aber wie das mit so einem jahrzehntelang populären Superhelden ist – wirklich sterben tun sie nie und irgendwann kommen sie wieder. Das war bei Superman so, das war bei Captain America so und das ist nun auch bei Bruce Wayne aka Batman so – konnte man sich irgendwie ja denken. Okay, okay, Batman ist sowieso nicht wirklich gestorben, denn das Kostüm des dunklen Ritter wurde nach Waynes scheinbarem Tod von Dick Grayson (aka Robin) übernommen, während Bruce Waynes Sohn Damien in das Kostüm von Dick schlüpfte und zum Robin wurde (Batman & Robin). Das nur so am Rande.

Tatsächlich wurde Bruce von Darkseid am Ende der Final Crisis nicht getötet, sondern sein Körper wurde von Darkseid gegen einen Klon ausgetauscht und er selbst – getroffen von einem Omega-Strahl – weit in der Zeit zurückgeschickt. Nun muss sich Bruce – seiner Erinnerung weitestgehend beraubt – durch verschiedene Epochen wühlen, um wieder in die Gegenwart zurückzukehren. Das alles ist natürlich ein durchdachter Plan von Darkseid, der ja bekanntlich das Chaos im Universum säen will, denn während Bruce durch die Zeit springt, sammelt er Omega-Energie ein, die zum Ende dieser Zeitlinie führen kann.

Insgesamt macht Bruce sechs Zeitepochen mit und erlebt kleine Abenteuer, die alle in der Region stattfinden, wo später Gotham City stehen wird. Angefangen in der Steinzeit, wo er die Zwistigkeiten zwischen zwei Ureinwohnerstämmen bereinigten muss, hüpft er anschließend in das viktorianische Zeitalter wo er zum Hexenjäger wird und gegen cthuloide Tentakelmonster kämpfen muss. Später trifft er auf Piraten und sogar auf Jonah Hex und letztendlich landet er am so genannten Vanishing Point, einer Raumstation am Ende der Zeit, wo er nicht nur auf seine Freunde trifft (Superman und Co.) sondern es auch zum großen Showdown kommt.

Mehr will ich aber nicht verraten.

 

Grant Morrison ist neben Geoff Johns zweifelsohne einer der ganz großen DC-Autoren der heutigen Zeit und hat das DC Universum (DCU) ganz klar mitgeprägt. Doch schon mal vorweg gesagt: Diese Story um Bruce Waynes Rückkehr gehört ganz klar nicht zu seinen besten Werken. Das mag durchaus daran liegen, dass die Story sich wohl nur demjenigen Leser vollständig eröffnet, der sich im DCU gut auskennt und die Final Crisis, sowie die Ereignisse danach, rigoros verfolgt hat. Das habe ich beispielsweise nicht, denn DCU lese ich meist nur sporadisch – nämlich ausgewählte Sachen, die mich besonders interessieren.

Zwar ist „Die Rückkehr von Bruce Wayne“ eine in sich abgeschlossene Geschichte und in einem gewissen Maß kann man dieser Storybogen auch durchaus folgen – man versteht die Ereignisse sogar – aber die feinen Details und Verknüpfungen gehen einem ab, kennt man die Vorgeschichte nicht.

Das will nun nicht heißen, dass die Story nicht irgendwo auch spannend ist, schließlich ist es Batman und zumindest trifft Morrison den düsteren Ton recht gut. Auch interessant sind die Elemente, die Bruce in den jeweiligen Epochen hinterlässt, damit er sich später erinnern kann und welche Sagen sich um diese Elemente mit der Zeit entwickeln (und dann eben auch in der Gegenwart auftauchen).

Leider sind aber die einzelnen Stories zwar durchaus auch interessant (wie beispielsweise die Hexenjäger-Geschichte), aber nicht alle Epochen können wirklich überzeugen und außerdem wirken sie auch ein wenig lieblos aneinander gereiht. Schade, hier hätte man definitiv mehr aus der Idee machen können.

 

Optisch sieht das Ganze dabei recht schick aus. Die Artwork sind detailliert und vor allem durch eine dunkle Farbgebung eher düster. Die Illustrationen passen gut zu Batman, auch wenn nicht diesen pompösen Stil haben, den man üblicherweise bei den heutigen DC-Comics zu sehen bekommt. Auf jeden Fall sieht der Comic optisch ansprechend aus und gefällt in dieser Hinsicht.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Der Band kommt im Softcover (ein Hardcover ist ebenfalls erhältlich) und im US-Format. Die Verarbeitung ist erste Klasse und auch ansonsten gibt es nicht zu meckern.

 

Fazit:

“Die Rückkehr von Bruce Wayne” war ja nur eine Frage der Zeit. Das Wayne zurückkehrt und nicht wirklich tot ist, konnte man sich wohl denken. Aber darum geht es hier nicht, sondern darum, dass Autor Morrison hier keinen – wie von ihm sonst üblichen – hervorragenden Job abliefert. Die Idee ist okay, aber die Ausführung wirkt eher lieblos und nicht ansprechend aneinander gereiht. Außerdem ist die Story zwar eigenständig, aber ohne Vorkenntnisse der Ereignisse im DCU gehen einem eine ganze Menge Details verloren. Optisch sieht das alles dagegen wirklich hervorragend aus. Der Band wird echten Fans – vor allem denen, die die Final Crisis und auch die Nachwehen derselbigen verfolgt haben – wohl sehr gut gefallen. Gelegenheitsleser können definitiv bessere Geschichten ergattern.