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Die Meisterkartographen 3 - Der Schrei des Plouillon & Die andere Welt
Bewertung:
(3.0)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 24.08.2011
Autor:Christophe Arleston, Paul Glaudel
Übersetzer:Delia Wüllner-Schulz
Typ:
Setting:Fantasy
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-179-5
Inhalt:96 Seiten, übergroßes Hardcover, 230 x 320 mm
Preis:19,80 €
Sprache:Deutsch

Inhalt von Teil 1 - Der Schrei des Plouillon

Meister Denicales, der Älteste im Rat der Kartographen, ist verschwunden. Er hat das Diadem mitgenommen, in welchem einer der beiden Datenkristalle der Sapientisten versteckt sein soll und er hat Achims fünfjährigen Sohn mitgenommen. Keiner weiß warum und keiner weiß wohin. Doch Achim hat Verbündete an seiner Seite, die ihm helfen, die Spur von Meister Denicales aufzunehmen. Unterwegs kaufen sie Oliver auf dem Sklavenmarkt. Der alte Gefährte Achims hat sich erneut mit seinen langen Fingern in Schwierigkeiten gebracht. Hinter Oliver sind aber auch die Sapientisten her und so verfolgen wieder alle das gleiche Ziel, sowohl der Kartograph Achim Decamp als auch seine Gegner die Sapientisten. Doch Meister Denicales hat etwas Finsteres geplant und die sonst eher mönchsgleichen Sapientisten haben einen eiskalten Killer und Kopfgeldjäger in ihren Reihen. Als sich schließlich alle treffen geht es entsprechend heiß her.

 

Inhalt von Teil 2 - Die andere Welt

Mit dem nun kleinen Denicales landet die ganze Gruppe um Achim in der Gewalt der Sapientisten. Achims Gruppe glaubt im Inneren des Planeten Dandalos zu sein, was auch die logischste Erklärung der Geschehnisse wäre. Doch tatsächlich unterhalten die Sapientisten eine Art künstlichen Mond, von dem aus sie die schrittweise Unterjochung des gesamten Planeten Dandalos planen. Dazu brauchen sie allerdings die beiden Datenkristalle und die besitzen ja Achim und seine Gruppe. Eine muntere Hetzjagd durch die Wege und Gänge des künstlichen Mondes endet mit dem ebenso überraschenden wie brutalen Verrat von einem von Achims Gefährten. Der Verräter ist skrupellos und opfert lieber den Mond selbst, anstatt sein Vorhaben, alles zu beherrschen, aufzugeben. Aber neben Achim sind da noch die Sapientisten, die das nicht zulassen wollen. Das Finale der Serie endet mit einem Knalleffekt.

 

Qualität, Stil & Übersetzung

Ich bin definitiv kein Fan von Paul Glaudels Arbeit. Seine Bilder sind gleichförmig und sowohl farbig, als auch technisch plump. Die Figuren unterscheiden sich meist nur durch eine Frisur oder einen Bart. Die Gesichtszüge hingegen sind bei nahezu allen Männern und Frauen mittleren Alters gleich. Dazu kommen noch die zum Beispiel identischen Charakterzüge der beiden weiblichen Hauptrollen und schon ist das Chaos perfekt. Es lohnt sich nicht mal die Namen der beiden Frauen zu lernen, diese beiden sind jederzeit frei austauschbar. Aber auch die Geschichte, die in diesen beiden Bänden ihr Ende findet, ist erschreckend flach. Der Anfang der Geschichte in Band 1 war ganz gut, danach ging es rapide bergab. Die Hintergrundgeschichte hinterlässt nicht den Eindruck, als sei sie fertig gewesen, als man mit den Bänden begonnen hat, dazu sind die Sprünge und die Logik der Bände zu willkürlich. Ab Geschichte 3 haben die Autoren das besondere Schema ihrer Welt bereits vollständig verlassen und auch die Geschichten 5 und 6 könnten auf einer beliebigen Welt spielen. Immerhin haben die letzten beiden Geschichten so etwas wie Spannung und weisen ein fulminantes Ende auf, aber ein Christophe Arleston hat hier sicher seine bislang schlechteste Arbeit abgeliefert. Die Übersetzung von Tanja Krämling hingegen macht den gewohnt guten Eindruck.

 

Das schöne übergroße Hardcover des Splitterverlages ist wie immer über jeden Zweifel erhaben und auch der Druck und das Material versöhnen den Leser wieder.

 

 

Fazit:

Die Serie ist zu Ende. Wenn man von meiner persönlichen Abneigung gegen den Zeichner absieht, fand ich die Welt und die damit verbundenen Ideen und Probleme eigentlich interessant, nur leider haben die Autoren diesen Faden völlig verloren. Wenn man im letzten Band explizit davon liest, dass die Welt bedroht ist, stört das den Leser nicht mehr, denn die Identifikation beschränkt sich inzwischen maximal auf die Charaktere, wenn überhaupt. Der letzte Band ist durch die Geschwindigkeit der Handlung, den Kämpfen und den Überraschungen definitiv besser als der vorangegangene aber er lohnt sich in keinem Fall für jemanden, der die ersten beiden Bände nicht bereits kennt. Wem der zweite Band so wenig gefiel wie mir (siehe Rezension hier im Gate), der sollte hier klar die Finger von dem letzten Band lassen. Wer aber die Serie voll haben möchte, der bekommt zumindest Action geboten, der Planet Dandalos, wie man ihn aus dem ersten Band kennt, wird aber auch hier von den Autoren völlig ignoriert. Sehr schade. Die Note 3.0 vergebe ich im Zusammenhang der gesamten Serie.