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Metronom 2 - Die Station im Orbit
Bewertung:
(3.3)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 31.08.2011
Autor:Éric Corbeyran, Grun
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic
Setting:Science-Fiction
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-239-6
Inhalt:56 Seiten, übergroßes Hardcover, 230 x 320 mm
Preis:13,80 €
Sprache:Deutsch

Inhalt

In dem Überwachungsstaat, in dem die Geschichte spielt, treffen sich Leute abends zu regimefeindlichen Theaterstücken. Die Hauptfigur Lynn gehört dazu, weiß aber nichts über weiter

gehende Machenschaften ihrer Gruppe. Denn diese ist auch verantwortlich für den Druck des Buches Metronom, vor dem augenscheinlich die Obrigkeit zittert. Warum wird jedoch nicht klar. Lynns Mann liegt derweil bei einer von der Regierung gedeckten Institution. Sie selbst weiß davon nur durch die Aussage eines großindustriellen Gönners. Die Regierung selbst sagte ihr in Band 1, ihr Mann sei tot. Die Verlegung ändert alles und Lynn fliegt mit einem Shuttle des Großindustriellen in den Orbit um die Erde und betritt eine Raumstation. Hier sollen sich ihr Mann und der Grund für seine ungewöhnliche Erkrankung befinden. Eine ungewöhnliche Aktion für untrainierte Zivilisten in einem Überwachungsstaat und so läuft natürlich auch nicht alles reibungslos ab.

 

Schreibstil & Artwork

Die Geschichte nimmt im zweiten Band etwas Fahrt auf, bleibt aber zu linear, um zu überzeugen. Selten geschieht etwas Unerwartetes, Spannendes oder Originelles. Éric Corbeyran bleibt seiner Linie treu und erzählt in seinem dokumentarischen Stil mehr von seinem Dystopia. So simpel das klingt, ist es auch. Der Zeichner Grun hilft ihm dabei ein Gefühl der Eintönigkeit zu erzeugen. Stets schlicht in Braun- oder Blautöne gehalten, erzeugen die Geschichte und der Zeichner eine Art monochromes Gesamtwerk. Dazu sind die Gesichtszüge und die Perspektiven in den Bildern nicht immer und so kann weder der Zeichner noch der Texter das Mittelmaß in diesem Band verlassen. Tanja Krämling macht sonst immer einen super Job, deshalb nehme ich einfach an, was sie übersetzt hat, war auch alles so gemeint. Wieder fehlt jede inhaltliche Verbindung zum Namensgeber der Serie. Das Metronom, als Buch im Hintergrund, wird zwar erwähnt, aber sein Inhalt oder seine Funktion bleiben auch im zweiten Band im Dunkeln.

 

Qualität und Ausstattung

56 Seiten professionelle Arbeit in Material, Einband und Druck sind genau das, was wir vom Splitterverlag kennen und schätzen gelernt haben. Bei dem Umfang überrascht es dann auch nicht, dass hier auf Bonusmaterial komplett verzichtet wurde.

 

Fazit:

Nach dem ersten Band bin ich ohne große Erwartung an diesen Band gegangen und wurde somit auch weder überrascht noch enttäuscht. Die Story wird weitererzählt, die Figuren bleiben blass und ein paar Stereotypen mehr - eher montiert als geschickt eingebaut - retten das Gesamtwerk natürlich nicht. Eine der wichtigen Nebenfiguren stirbt und es rührte sich in mir nichts. Wieder muss man dann und wann schauen, wer wer ist, da der Zeichner nicht immer alles sauber hinbekommt. Spannend fand ich auch diesen Band nicht und dass einer von den Gegenspielern sich nicht an die eigenen Prinzipien und Gesetze hält, macht das auch nicht aufregender. Das Ende des Bandes ist dann plötzlich die erste Überraschung, aber reicht die, um auf einen tollen letzten Band der Trilogie zu hoffen? Für mich nicht. Ziemlich durchschnittliche Kost als zweiter Teil eines eher schlechten Comics wirkt da nicht motivierend. Mir fällt niemand ein, dem ich den Band empfehlen könnte. Die Note 3.3 reicht weder zur Kaufempfehlung, noch zum Abschrecken. Nur wer Band 1 wirklich toll fand, findet hier eine leichte Steigerung.