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Ultimate Captain America 1 - Der ultimative Held
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 05.10.2011
Autor:Jason Aaron, Ron Garney
Übersetzer:Michael Strittmater
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Ultimatives Marvel Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:DULOS011 (verlagsintern)
Inhalt:100 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Ultimate Captain America 1-4
Preis:12,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Captain America liebt sein Land und diese Geschichte zeigt, was das wirklich bedeutet. Er hat für den Traum geblutet, sich Feinde gemacht und Freunde verloren. Doch während er im ewigen Eis lag, haben andere Länder sich am Supersoldatenprojekt versucht. Einer der Cap ebenbürtig zu sein scheint, ist während des Vietnamkrieges spurlos verschwunden und nun ist er wieder da und nicht nur das, er hat Cap auch noch in seine Gewalt gebracht. Und was führt dieser Simpson im Schilde? Er will nichts anderes als den Patrioten Nummer Eins davon überzeugen, wie falsch sein unbeirrbarer Glauben an die Vereinigten Staaten ist…

 

Schreibstil & Artwork:

In letzter Zeit ist Captain America wieder sehr populär und quasi omnipräsent im Marvel-Universum geworden – wahrscheinlich liegt das nicht zuletzt daran das gerade erst der Kinofilm zu CapAm in den Theatern gezeigt wurde. Vielleicht aber auch an Caps Tod vor ein paar Jahren – was ein Mega-Event war und weltweit durch die Presse ging. Okay, zugegebenermaßen war das sowieso in der normalen Marvel (616) Kontinuität und nicht im Ultimativerse (oder wie auch immer man das nennt). In genau diesem – der Name deutet schon darauf hin – spielt diese Geschichte hier und glücklicherweise hebt sich die Story auch stark von den 616-Geschichten der letzten Monate ab, denn diese drehten sich tatsächlich oft um ähnliche Themen. Gut, auch „Der ultimative Held“ ist Cap America typisch, handelt von uneingeschränktem Patriotismus und festem Glauben in die Vereinigten Staaten von Amerika, zwei Dinge die Cap nun mal schon immer präsentierte. Das ist auch beim ultimativen Cap so, denn dieser unterscheidet sich sowieso nicht allzu sehr von seinem 616-Pendant (im Gegensatz zu manch anderen Ultimate-Charakteren).

Jason Aaron konfrontiert Cap hier mit einem besessenen Feind, der Cap gar nicht so unähnlich ist bzw war. Doch Simpson aka Nuke hat sich verändert und ist seit dem Vietnam-Krieg untergetaucht. Jetzt kriegt er Cap in die Finger und will im die Gräueltaten zeigen die die USA in all den Jahren und Kriegen begangen hat und Cap davon überzeugen, das sein Glaube falsch ist. Natürlich ist das nicht so einfach, denn wer Cap kennt, weiß das er starrsinnig bis zum geht nicht mehr ist. Davon einmal abgesehen, macht Cap im Dschungeldorf irgendwo in den Tiefen von Kambodscha eine beängstigende Enddeckung.

Die Story ist spannend ganz ohne Frage und sie weiß zu fesseln. Aber man muss den übermäßigen amerikanischen Patriotismus von Cap Stories auch definitiv mögen. Ansonsten bietet diese Geschichte alles was zu einer guten Cap und Superhelden-Story gehört, vor allem sehr viel Action.

 

Gezeichnet wurde das Ganze von Ron Barney der einen sehr beeindruckenden Job gemacht hat. Seine Artworks sind hoch detailliert und sehen einfach umwerfend gut aus. Er hat diesen typischen sehr aufwändigen modernen Superhelden-Comicstil, aber genau das ist, warum er so gut passt. Die Details sind präzise ausgearbeitet und die Kolorierung ist kräftig: das Dress von Cap leuchtet beispielsweise in sattem Rot-Weiss-Blau und auch der Rest ist passend eingefärbt und spiegelt das Feeling der jeweiligen Szene perfekt wieder.

 

Fazit:

Das Ultimate-Universum unterscheidet sich zwar nicht immer so stark von der normalen Marvel-Welt, aber das macht in diesem Fall nichts, da das Setting hier eher eine untergeordnete Rolle spielt. Tatsächlich könnte die Story auch in der 616-Kontinuität spielen oder auch ganz unabhängig stehen – vielleicht mit kleinsten Änderungen. „Der ultimative Held“ ist spannend, actionreich, patriotisch, aber auch spürbar zynisch und kritisch. Genau diese Mischung ist das, was in dieser Geschichte sehr gut funktioniert. Die Begegnung mit Nuke hinterlässt dabei eine deutliche Spur bei Cap, schon allein, weil er nahezu machtlos gegenüber seinem Gegner zu sein scheint. Man muss Cap-Geschichten schon mögen, damit diese Geschichte hier gefällt, aber das ist bei mir sowieso der Fall. Wer mit dem überzogenen US-Patriotismus von Cap nichts anfangen kann, sollte auch beim ultimativen Pendant die Finger davon lassen. Diejenigen die Ultimate- und auch Cap-Stories mögen, sollten einen näheren Blick riskieren. Eine der wirklich guten Captain America Geschichten!